14

Hardware- und Nachrichten-Links des 14. Dezember 2021

Laut Igor's Lab kommt es zu einer deutlichen Veränderung der Releasepläne für GeForce RTX 3070 Ti 16 GB & GeForce RTX 3080 12GB. Beide Karten sollten bisher laut übereinstimmenden Berichten am 17. Dezember vorgestellt und am 11. Januar 2022 in den Markt entlassen werden. Nunmehr werden beide Karten deutlich verzögert: Die GeForce RTX 3070 Ti 16GB soll erst deutlich nach dem chinesischen Neujahresfest (Neujahrestag ist der 1. Februar, die offiziellen Feiertage reichen vom 31. Januar bis 6. Februar) erscheinen, was Ende Februar bis März 2022 bedeuten würde. Die GeForce RTX 3080 12GB hat hingegen keinen neuen Termin und wird auch ansonsten kaum noch erwähnt – womit zumindest denkbar wäre, dass diese Karte eventuell gar nicht mehr erscheint.

Hardware Ankündigung Release
AMD Radeon RX 6500 XT Navi 24, 16 CU @ 64 Bit, 16 MB IF$, 4 GB GDDR6 möglw. CES 2022 Mitte Jan. 2022
nVidia GeForce RTX 3090 Ti GA102, 84 SM @ 384 Bit, 24 GB GDDR6X möglw. CES 2022 27. Jan. 2022
nVidia GeForce RTX 3050 GA106, 18-24 SM @ 128 Bit, 8 GB GDDR6 4. Jan. 2022 (CES) 27. Jan. 2022
nVidia GeForce RTX 3070 Ti 16GB GA104, 48 (?) SM @ 256 Bit, 16 GB GDDR6X ? Ende Feb. bis März 2022
AMD Radeon RX 6400 Navi 24, 12 CU @ 64 Bit, 16 MB IF$, 4 GB GDDR6 möglw. CES 2022 März 2022
Intel DG2-512 SOC1, 32 Xe @ 256 Bit, 16 GB GDDR6 möglw. CES 2022 Ende Q1 bis Anfang Q2/22
Intel DG2-448 SOC1, 28 Xe @ 192/256 Bit, 12/16 GB GDDR6 möglw. CES 2022 Ende Q1 bis Anfang Q2/22
Intel Arc A380  (DG2-128) SOC2, 8 Xe @ 96 Bit, 6 GB GDDR6 möglw. CES 2022 Ende Q1 bis Anfang Q2/22
nVidia GeForce RTX 3080 12GB GA102, 68 (?) SM @ 384 Bit, 12 GB GDDR6X ? unbekannt
Angaben zu noch nicht veröffentlicher Hardware basieren auf Gerüchten & Annahmen

An dieser Stelle spielen wohl auch die allgemeine Komponenten-Knappheit sowie die in Fernost immer wieder aufflammenden Corona-Ausbrüche eine gewichtige Rolle. Insbesondere in China mit seiner sehr harten Linie gegenüber Corona besteht damit jederzeit die Gefahr von angehaltenen Fertigungsstraßen und ausgebremsten Lieferketten, auch schon bei vereinzelten Corona-Fällen. Daneben ist das chinesische Neujahresfest zu bedenken, was teilweise die Produktion von zwei Wochen kostet. Insofern kann auch passieren, dass nVidia jene beiden Grafikkarten so lange verschiebt, bis die Situation wieder etwas günstiger ist. Nicht betroffen von der Verschiebung soll hingegen die GeForce RTX 3090 Ti sein, das für den 27. Januar angesetzte Prestige-Objekt will sich nVidia augenscheinlich nicht nehmen lassen.

Zur ebenfalls wohl weiterhin für den 27. Januar 2022 geplanten GeForce RTX 3050 bringt Twitterer Kopite7kimi nochmals neue Spezifikationen ins Spiel: Die bislang angenommenen 3072 FP32-Einheiten (24 Shader-Cluster), welche allerdings noch auf der alten Hardware-Ansetzung mit 192-Bit-Speicherinterface basieren, sind offenbar nicht mehr aktuell. Jene ursprünglich als "GeForce RTX 3050 Ti" geplante Karte wäre wohl nur mit maßvollem Abstand zur GeForce RTX 3060 durchs Ziel gegangen (4 weniger Shader-Cluster, gleiches Speicherinterface), hatte allerdings eine klare Sollbruchstelle in Form von nur 6 GB VRAM. Mit der neuen Ausführung als "GeForce RTX 3050" hat nVidia dieses Problem mittels 8 GB VRAM an einem kleineren, dafür passenden 128-Bit-Interface gelöst – und benötigt nun womöglich wegen der damit einhergehenden geringeren Speicherbandbreite nicht mehr so viele Shader-Cluster.

GTX 1060 has GP106-400/300, GP104-150/140 versions, they have almost same specs. So does RTX 3050. So 3072 is wrong.
But I don't think we can see RTX 3050 based on GA107.

Quelle:  Kopite7kimi @ Twitter am 14. Dezember 2021
 
2560 2304
Quelle:  Kopite7kimi @ Twitter am 15. Dezember 2021

Der Twitterer geht in einem zweiten Tweet somit von nur noch 18 oder 20 Shader-Clustern aus – womit sich diese Neugestaltung der GeForce RTX 3050 deutlich vom Performance-Level der früher angedachten GeForce RTX 3050 Ti entfernen würde. Mit dieser Hardware wäre sogar die Benutzung des GA107-Chips möglich (max. 20 Shader-Cluster an einem 128-Bit-Interface), allerdings soll der GA107-Chip exklusiv ins Mobile-Segment gehen und kommt selbst für diese kleine Hardware-Gestaltung der GeForce RTX 3050 wohl weiterhin der "GA106-150" Chip zum Einsatz. Ganz augenscheinlich geht es nVidia hiermit um einen passenderen Kontrahenten zu Intels "Arc A380" auf Basis von DG2-128. Die Performance-Klasse jener neu gestalteten GeForce RTX 3050 sinkt demzufolge deutlich auf ein Niveau von GeForce GTX 1650 Super (Perf.Index 610%) bis GeForce GTX 1660 (Perf.Index 690%) ab – vorbehaltlich genauerer Hardware-Daten natürlich.

Stichwort Intel-Grafikkarten: Hierzu bringt Moore's Law Is Dead @ YouTube einen neuen "Leak" mit groben Kartendaten sowie Performance-Einordnungen daher, bei VideoCardz gibt es die interessanten Folien in Bild-Form zu sehen. Dabei ergeben sich jede Menge Detailinformationen, welche jedoch allesamt Spielraum haben und daher weder eine exakte Einordnung noch irgendeine verläßliche Angabe zulassen. Zudem scheint es fast so, als würde Intel immer noch mit verschiedenen Chip-Konfigurationen spielen – beispielsweise wurde die zuletzt oft genannten DG2-448 nicht mehr erwähnt, dafür allerdings wiederum DG2-384 und DG2-256. Hier wird man besser abwarten müssen, mit welchen Konfigurationen Intel dann konkret antritt. Nur bei der Terminlage gibt es übereinstimmende Infos: Das Ende des ersten Quartals ist weiterhin der frühestmögliche Termin, der hauptsächliche Markteintritt scheint jedoch eher erst Anfang des zweiten Quartals 2022 stattzufinden.

VideoCardz vermelden das Sampling von GDDR6-Speicher mit 20/24 Gbps Datendaten seitens Samsung. Hierbei handelt es sich nicht um GDDR6X-Speicher, sondern tatsächlich "gewöhnlichen" GDDR6 – welcher unter Umständen jedoch GDDR6X auch wieder ablösen könnte, sofern sich letzterer nicht überhalb die genannte Datenrate hinausentwickeln kann. Da GDDR6X aufwendigere Speicherinterfaces bedingt und jene zudem unter dem GDDR6X-Einsatz einiges mehr an Strom fressen, wäre eine Entwicklung von GDDR6 auf diese Datenraten hinauf sicherlich hochwillkommen, egal ob derzeit der reale Marktstart noch unbekannt ist. Interessanterweise werden diese Speicherchips gleich mit 2 GByte (16 GBit) pro Chip aufgelegt, sprich eine 16-GB-Karte ist somit mit nur 8 Speicherchips zu realisieren und selbst 32-GB-Karten wären noch mit normalem Aufwand (16 Speicherchips) zu stemmen.