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Hardware- und Nachrichten-Links des 13. September 2016

Schon gestern verlinkt, kommentiert die ComputerBase das Wohl und Wehe von DirectX 12 – welches gerade nach den kürzlichen Messungen unter Deus Ex: Mankind Divided wieder einmal einen gewissen Knacks genommen hat. Interessant sind hierbei die Aussagen, welche man von Herstellern und Entwicklern bekommen hat. Deren Meinung nach gibt es zwei Probleme mit DirectX 12: Erstens ist jenes zu früh – faktisch unfertig – herausgekommen. Dies dürfte seine Begründung wohl daher beziehen, das Microsoft unbedingt schnellstmöglich nach Mantle reagieren wollte, um dieser von AMD kommenden ersten LowLevel-API für den PC nicht noch mehr Raum zur Entfaltung zu geben. Und zweitens erhöht eine LowLevel-API wie DirectX 12 nun einmal den Aufwand für die Spieleentwickler, dies macht es gerade anfänglich nicht wirklich einfacher. Beide Probleme dürften sich in der Zukunft wohl etwas entschärfen, wenn einfach mehr Erfahrung seitens der Spieleentwickler vorhanden sein wird, wie DirectX 12 korrekt zu handeln ist.

Gleichzeitig deutet der Einwand der schwierigeren Programmierung aber auch an, das kleinere Spieleentwickler eventuell auch weiterhin Abstand von DirectX 12 nehmen könnten – noch dazu, wo eine (reine) DirectX-12-Programmierung heutzutage schließlich immer den Aufschluß eines erheblichen Teils des Käuferpotentials bedeutet (die Nutzer auf Windows 7/8). Hier sind durchaus einige Bremspunkte zu sehen, welche die Durchsetzung von DirectX 12 herauszögern könnten – vielleicht nicht bei AAA-Titeln und den entsprechend großen Spieleentwicklern, welche sich eine Parallelentwicklung von DirectX 11 & 12 leisten können, aber auf die breite Masse der Spieleentwickler gesehen, wo die Wirtschaftlichkeit der jeweiligen Spieleentwicklung groß geschrieben werden muß. Die These, nun nach den ersten DirectX-12-Titeln würden wir in den nächsten Jahren mit entsprechendem Material regelrecht überrollt werden, darf damit durchaus in Frage gestellt gesehen werden.

Intels neue Mobile-Roadmap nennt neben den großen PC-Architekturen auch einen Nachfolger in der Linie der LowPower-Prozessoren: "Gemini Lake" soll hierbei auf das gerade erst vorgestellte Apollo Lake nachfolgen. Terminlich ist hierfür das vierte Quartal 2017 angesetzt – aber da sich die Roadmap an frühen RTS-Terminen orientiert (RTS = ready to ship = interner Auslieferungstermin, nicht der Auslieferungstermin an Endkunden), kann der eigentliche Launch auch leicht später stattfinden. Derzeit ist zu Gemini Lake noch nichts außerhalb des Namens bekannt – gemäß früheren Intel-Strategien müsste es sich hierbei eigentlich um den 10nm-Refresh von Apollo Lake auf Basis derselben Goldmont-Architektur handeln, aber dieses frühere TickTock-Schema ist ja bekanntlich offiziell aufgehoben und muß daher auch bei diesen LowPower-Prozessoren nicht mehr zwingend gelten. Gänzlich kann man die 10nm-Fertigung bei Gemini Lake aber auch nicht ausschließen, da schließlich zum gleichen Zeitpunkt die ersten Cannon-Lake-Prozessoren erscheinen sollen – und jene kommen dann wirklich in der 10nm-Fertiung daher.

Davon abgesehen ist zu dieser Roadmap natürlich noch ein offener Punkt der benutzte Desktop-Sockel für Intels Coffee Lake. Bisher halt Intel einen Prozessoren-Sockel immer bis zu ersten Prozessoren-Generation in einer neuen Fertigung gehalten – ergo müsste der mit Skylake eingeführte Sockel 1151 eigentlich bis zur ersten 10nm-Generation in Form von Cannon Lake reichen. Aber da das Sockel-Wechselspiel bei Intel immer auch den Zweck hat, jahreslanges Aufrüsten zu verhindern und da gleichzeitig bei Coffee Lake auch erstmals (bei Intel) Sechskern-Prozessoren im Consumer-Segment angeboten werden, dürfte Coffee Lake somit wohl doch einen neuen Desktop-Sockel mit sich bringen. Der aktuelle Sockel 1151 wird somit nur für Skylake und Kaby Lake nutzvoll sein, nicht aber darüber hinaus. Möglicherweise war Cannon Lake ursprünglich einmal auch noch für diesen Sockel geplant, aber da Cannon Lake sowieso nicht mehr für Desktop-Prozessoren erwartet wird (allein Zweikerner für Ultrabook-Bedürfnisse), dürfte sich auch dieser Aufrüstweg erledigt haben. Intel dürfte in der Zukunft mit immer mehr Prozessoren-Generationen pro Fertigungsstufe dann sowieso zu einem neuen Modell übergehen, wo es einen Sockel nur noch aller zwei bis maximal drei Prozessoren-Generationen gibt – wie gesagt primär um die Aufrüstoptionen zu begrenzen.

Shortcuts: Die PC Games Hardware beobachtet eine bessere Verfügbarkeit der Polaris-Grafikkarten von AMD, was dann teilweise auch zu sinkenden Preisen führt. Allgemein gesprochen sind die Polaris-Preise aber eher genauso hoch wie zum Launch, die Nachliefermengen also immer noch nicht ausreichend, auf daß sich schon ein wirklich preistreibender Wettbewerb entwickeln könnte. Dafür, daß der Release der ersten 14/16nm-Beschleuniger nun auch schon wieder etwas zurückliegt, ist dies eigentlich eine lahme Vorstellung – aber mit einem neuen Chiphersteller samt einer neuen Fertigung im Rücken sind anfängliche Lieferprobleme eigentlich vorprogrammiert. In eine ähnliche Kerbe schlägt die DigiTimes bezüglich nVidia, wo man ebenfalls noch Nachlieferungsschwierigkeiten bei den neuen Pascal-Chips hat – was logischerweise genauso einen ordentlichen Preiskampf der Grafikkartenhersteller und Einzelhändler samt daraus resultierend sinkenden Retailpreisen verhindert. Zugleich vermelden die DigiTimes den Launchtermin der GP107-basierten GeForce GTX 1050 abweichend von bisherigen Meldungen (Mitte Oktober) bereits für Ende September.