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Hardware- und Nachrichten-Links des 13. Januar 2015

Zur Meldung über AMDs Radeon R9 380X mit Richtung 300 Watt TDP und HBM-Speicher wäre noch hinzuzufügen, daß man die vorliegenden Linkedin-Profile nicht zwingend als zusammengehörig (aka über den selben Tatbestand sprechend) betrachten muß, sondern daß durchaus die gute Möglichkeit existiert, daß beide Profile über unterschiedlichen Chips reden. Sprich: Daß die 300-Watt-Grafikkarte des zweiten Linkedin-Profils nicht die Radeon R9 380X des ersten Linkedin-Profils sein soll, sondern daß die Radeon R9 380X etwas eher "normales" wird (denkbar wäre beispielsweise ein Refresh des Hawaii-Chips der Radeon R9 290 Serie), und daß die 300-Watt-Grafikkarte dann möglicherweise unter "Radeon R9 390X" firmiert. Möglich ist in dieser Frage noch alles, die zuletztgenannte Auflösung ist genauso gut wie die zuerstgenannte – und wichtig ist vor allem, daß nunmehr eine klare Bestätigung dieses Chipprojekts von AMD vorliegt, welches bislang nur gerüchteweise bekannt war.

Daneben noch ein Wort zur Erwähnung eines "SoCs" (System-on-a-Chip) im zweiten Linkedin-Profil: Dies bedeutet in diesem Zusammenhang wohl nicht eine Prozessor/Grafikchip-Kombination wie bei AMDs APUs oder aber den aktuellen Konsolenchips, vielmehr dürfte damit einfach die Zusammenfassung von Grafikchip und HBM-Speicher auf einem Trägermaterial gemeint sein. Dazu passt auch die Notiz "2.5" – ein Marketing-Kunstbegriff, mit welchem man eine angebliche Nähe zu echtem Stacking (Übereinanderstapeln von Chips aka 3D) andeuten will, welcher jedoch im eigentlichen ein Verfahren beschreibt, womit man Grafikchip und HBM-Speicher nebeneinander auf einen Interposer verfrachtet. AMD hat dies früher schon in PR-Folien beschrieben und scheint diese Technologie nun für den ersten Grafikchip mit HBM-Speicher zu verwenden. Neben den ganzen Grafikchip-technologischen Vorteilen dieses Aufbaus kommt für AMD hier ein klarer wirtschaftliche Vorteil hinzu: AMD wird die HBM-Speicherchips selber zukaufen und das ganze Konstrukt aus GPU & Speicherchips an die Grafikkarten-Hersteller weiterverkaufen – womit der Wertanteil der Speicherchips durch AMDs Bücher geht und damit AMDs Umsatz erhöht.

Videocardz zeigen Bilder und Daten zu mehreren GeForce GTX 960 Karten von KFA2, Inno3D und Gigabyte. Das Auftauchen dieser Bilder läßt auf einen baldigen Marktstart schließen, allerhöchstwahrscheinlich ist es schon diese Woche am 15. Januar so weit, nVidia-typisch wäre 15 Uhr deutscher Zeit. Die Hardware-Daten dieser auf dem GM206-Chip basierenden Mainstream-Karte sind mit 1024 Shader-Einheiten an einem 128 Bit DDR Speicherinterface nahezu fest, als default-Taktraten scheinen sich derzeit 1178/3500 MHz herauszukristallisieren – wobei es ab Launch viele Modelle mit Übertaktung ab Werk geben wird. Nicht ab Launch wird es dagegen Modelle mit gleich 4 GB Grafikkartenspeicher geben – jene dürften allerdings später sicher aufgelegt werden. Zum Stromanschluß dürfte üblicherweise ein einzelner 6poliger Stecker dienen, denn wenngleich einzelne Modelle mit 8poligem Stromstecker daherkommen, dürfte die TDP der Karte ziemlich sicher deutlich unter 150 Watt liegen (wenn die GeForce GTX 970 offiziell nur bei 145 Watt GCP rangiert).

Die Einschränkung des Supports von Windows 7 ist erstaunlicherweise doch noch für ein paar Panikmeldungen gut, wie jene des Spiegels – dabei passiert eigentlich nichts, was nicht schon längst Realität ist: Microsoft versorgt Windows 7 nach dem Ablauf des "Mainstream-Supports" nun nicht mehr mit funktionellen Updates oder sicherheitsunkritischen Bugfixes. Da letzteres in der Praxis die große Ausnahme darstellt, fehlen dem Windows-7-Nutzer ab sofort eigentlich nur Schönheits-Updates für kleinere Windows-Fehler – wie wenn die Sidebar lila wird, bei einer höheren DPI-Einstellung als normal. An der Front der Sicherheits-Updates gibt es dagegen keine Änderung: So wie schon lange bekannt, läuft der "Extended Support" für Windows 7 noch bis zum 14. Januar 2020, bis genau dahin wird Microsoft alle sicherheitskritischen Fehler von Windows 7 beheben. Und bis dahin – sofern Microsoft seine eigene, dreijähige Releaseabfolge einhält – dürfte dann sogar schon der Nachfolger von Windows 10 im Markt stehen.