13

Hardware- und Nachrichten-Links des 13. Februar 2020

Videocardz berichten über EEC-Eintragungen zu MSI-Grafikkarten mit einer GDDR6-Version der GeForce GTX 1650 – welche nichts mit der GeForce GTX 1650 Super zu tun hat, sondern augenscheinlich eine eigene Grafikkarte darstellen soll. Allerdings sind EEC-Eintragungen wie bekannt nicht im Ansatz ein sicherer Hinweis, sondern werden vorzugsweise von Importeuren und nicht den eigentlichen Herstellern eingestellt. Zudem sind wohl die Gebühren hierfür augenscheinlich ziemlich gering, womit auch bewußt Platzhalter-Daten sowie spekulative Daten der EEC-Datenbank hinzugefügt werden. Eine GeForce GTX 1650 GDDR6 könnte zwar in den großen Performance-Zwischenraum zwischen GeForce GTX 1650 GDDR5 (Perf.Index 450%) und GeForce GTX 1650 Super (Perf.Index 610%) gehen, hätte allerdings angesichts der geringen Preisdifferenz zwischen beiden Karten (10 Dollar Listenpreis-Unterschied, 30 Euro Straßenpreis-Unterschied) Schwierigkeiten, einen eigenen Preispunkt zu finden. Eher sollte nVidia am nach wie vor zu hohen Preispunkt der regulären GeForce GTX 1650 arbeiten, denn jener liegt viel zu nahe am Preispunkt der deutlich potenteren GeForce GTX 1650 Super.

AMD Listenpreis nVidia
Radeon RX 5600 XT 6GB  (850%) 279$ GeForce GTX 1660 Ti 6GB  (790%)
229$ GeForce GTX 1660 Super 6GB  (770%)
219$ GeForce GTX 1660 6GB  (690%)
Radeon RX 5500 XT 8GB  (650%) 199$
Radeon RX 5500 XT 4GB  (600%) 169$   /   159$ GeForce GTX 1650 Super 4GB  (610%)
149$ GeForce GTX 1650 4GB  (450%)
(in Klammern) = jeweiliger FullHD Performance-Index

Bei Igor's Lab hat man sich dem Thema "Undervolting von Vega" gewidmet und bietet hierzu anhand einer Sapphire Radeon RX Vega 64 Nitro einiges an Anleitung, Hilfestellung und letztlich Benchmarks zur Erfolgs-Kontrolle auf. Mittels jenen Benchmarks wurde dabei ein breites Spektrum an möglichen Ansätzen abgedeckt: Sowohl die Suche nach einem niedrigen Stromverbrauch, als auch nach hoher Energieeffizienz oder besonders hoher Performance. Letztere ist allerdings auch nur zu erreichen über gleichzeitige Übertaktung und Tuning des Speichers, ganz ohne eine gewissen Einsatz bekommt man die Sache nicht in die Nähe des maximal Möglichen. Im Endeffekt zeigt sich die benutzte Radeon RX Vega 64 dann als reichlich flexibel: Es ist durchaus die Wandlung in eine (relativ gesehen) Energiesparer-Grafikkarte möglich, wo also auf grob der default-Performance eine um +55% höhere Energieeffizienz erreicht wird (nur für den ASIC gerechnet). Dabei liegt der ASIC in diesem Fall mit durchschnittlich 168 Watt Stromverbrauch satte -90W unter der default-Einstellung, auf die gesamte Karte bezogen dürfte dies einen Stromverbrauch von noch ca. 240 Watt bedeuten.

Zielsetzung Ø-Takt Performance ASIC-Verbr. fps/Watt
default Werkseinstellung 1555 MHz 100% 258W 100%
-100mV manuelles Undervolten um 100mV 1598 MHz 103% 234W 114%
Eco "Stromsparen"-Preset 1373 MHz 92% 198W 120%
UV Eco 24/7 "Eco" Mode (Sweetspot) 1504 MHz 101% 168W 155%
UV OC Undervolting + gleichzeitiges Overclocking 1585 MHz 105% 194W 140%
Max OC maximales Overclocking 1711 MHz 112% 314W 92%
gemäß den Ausführungen von Igor's Lab mit einer Sapphire Radeon RX Vega 64 Nitro unter 4 Benchmarks; Effizienz-Rechnung rein bezogen auf den jeweiligen ASIC-Verbrauch

Genauso kann man auch weiterhin zur maximalen Übertaktung schreiten, welche mit +12% Performancegewinn allerdings nicht wahnwitzig viel (auf dieser sowieso werksübertakteten Grafikkarte) einbringt, dafür aber mit einem klar hochgehenden Stromverbrauch und sogar (trotz Performancesteigerung) einer etwas niedrigeren Energieeffizienz bestraft. Besser ist es in diesem Fall, zur Übertaktung auch noch gleichzeitiges Undervolting anzusetzen: Dann verbindet man einen gewissen Übertaktungserfolg (+5%) mit einem gleichzeitig sogar niedrigen Stromverbrauch als im default-Setting – die Energieeffizienz ist dabei mit +40% über dem default-Niveau immer noch überaus ansprechend. Gerade dies hat der Artikel gut herausgearbeitet: Höhere Taktraten kommen (in gewissem Maßstab) auf heutigen Grafikkarten faktisch von alleine – wenn man undervoltet und somit mehr Spielraum gegenüber den anliegenden Power- und Temperatur-Limits schafft. Was hingegen nicht funktioniert, ist die gleichzeitige Maximierung von (hoher) Performance und (niedrigem) Stromverbrauch: Will man in der einen oder anderen Disziplin zum maximal Möglichen vorstoßen, leidet darunter ganz automatisch die jeweils andere Disziplin.

Netzpolitik berichten über eine Initiative der deutschen Bundesländer Niedersachsen & Mecklenburg-Vorpommern im deutschen Bundesrat zugunsten einer "Identifizierungspflicht für Gamer" bei großen Spiele- und Videoplattformen. Sofern jene die Größe von zwei Millionen Nutzern überschreiten, sollen jene die Namen, Adressen und Geburtsdaten ihrer Nutzer überprüfen bzw. somit mittelfristig nur noch verifizierte Nutzer zulassen. Nach einer Annahme im Bundesrat würde der Gesetzvorschlag dann in den Bundestag eingebracht werden – und könnte dort, sofern es keine größere öffentliche Diskussion gibt, durchaus schnell und geräuschlos durchgehen. Ein gutes Beispiel hierfür liefert die neue Gebührenordnung der Bundespolizei, nach welcher u.a. polizeilich angeordnete Identitätsprüfungen dem Probanden selber in Rechnung gestellt werden können – ein Gesetz, welches erst nach dessen Inkrafttreten so richtig bekannt wurde. Das sich die betroffenen Plattform-Anbieter gegen den Gesetzesvorschlag substantiell wehren, darauf sollte man hingegen besser nicht setzen – immerhin erhöhen die erhobenen Daten den Wert der Plattform unter Werbetreibenden (Stichwort "verifizierte Nutzer"), einmal abgesehen vom Wert jener Daten für Personen-Datenbanken (auch wenn die Daten-Weitergabe illegal wäre).