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Hardware- und Nachrichten-Links des 12./13. Dezember 2013

Die ComputerBase zeigt eine Roadmap zu nVidias GeForce 800M Serie an Mobile-Beschleunigern, welche im Februar 2014 antreten sollen. Ob es sich dabei allerdings wirklich um Grafikchips aus nVidias Maxwell-Generation handelt – wie von der ComputerBase angegeben – darf herzlich bezweifelt werden. Erstens scheint keiner der Grafikchip-Entwickler in 28nm noch etwas weiteres herausbringen zu wollen, sondern schlicht auf die Verfügbarkeit der 20nm-Fertigung zu warten. Und zweitens zieht man ein komplettes Portfolio an Grafikchips einer neuen Generation nicht mal einfach so zum selben Zeitpunkt aus dem Ärmel, der Launch von mehreren Grafikchips erstreckt sich inzwischen üblicherweise über einige Monate. Daß nVidia jetzt eine komplett neue Grafikchip-Serie in Vorbereitung hätte, ist jedoch keineswegs zu sehen – womit die GeForce 800M Serie höchstwahrscheinlich schlicht auf Kepler-Technik basiert, welche vielleicht dann im Sommer durch einige Maxwell-Chips komplettiert wird. Bevor nicht klar ist, daß hier wirklich Maxwell-Technik verbaut wird, sollte man sich wegen der Namensnennung "GeForce 800" nicht verrückt machen lassen – Verkaufsnamen sind mittlerweile bei den Grafikchip-Entwicklern zur Beliebigkeit verkommen.

Die DigiTimes berichtet über einen angeblichen Preiskrieg zwischen AMD und Intel – wobei diese Klassifizierung wohl etwas zu hoch gegriffen ist, da Intel in den letzten Jahren eigentlich nie Preise ganz regulär gesenkt hat (sondern schnellere Prozessoren zu den selben Preisen herausgebracht und ältere Modelle dann preisgesenkt oder ganz aus dem Angebot genommen hat). Allerdings soll AMD wohl klare Preissenkungen um teilweise bis zu 30% für seine Desktop-Prozessoren in Vorbereitung haben – besonders genannt wurden hierbei die sowieso schon sehr niedrig in der Preisliste stehende A4 5300 & 5400 Prozessoren. Genauere Informationen gibt es noch nicht, aber angesichts der genannten Prozessoren und des Beweggrundes, mehr in China verkaufen zu wollen, scheint es wohl primär darum zu gehen, die billigsten Prozessoren nochmals günstiger zu machen – sprich, ob es auch große Preissenkungen für die Spitzenmodelle gibt, bleibt abzuwarten.

In jedem Fall hat AMD sowieso zwei klare Gründe für Preissenkungen: Erstens müssen die Läger an Richland-Modellen geleert werden, weil ab Januar die Kaveri-APUs verkauft werden sollen – und zweitens hat AMD derzeit Probleme, die vertraglich vereinbarten Mindestabnahmemengen bei Fertiger GlobalFoundries zu erfüllen, womit es je nach Vertragsgestaltung fast egal ist, zu welchen Preisen man die Prozessoren letztlich verkauft, wenn man sie denn wenigstens überhaupt verkauft. Ganz generell gesprochen dürfte AMD und Intel langsam aber sicher dennoch der Punkt drücken, daß der PC-Markt zumindest dieses Jahr klar rückläufig ist – mit insgesamt weniger Masse, die zu verteilen ist, tut sich jede Branche schwer. Intel kann dies natürlich viel eher aushalten, doch AMD tänzelt sowieso schon die ganze Zeit knapp vor dem Abgrund und kann in einer Zeit zurückgehender Marktanteile nun nicht auch noch einen insgesamt zurückgehenden Markt verkraften. Kräftige Preissenkungen, um Verkaufsstückzahlen und Marktanteile zurückzuerobern, könnten daher durchaus als letztes Möglichkeit seitens AMD angesetzt werden.

Der Heise Newsticker bringt die sich langsam erhellenden Hintergründe zu den Streaming-Abmahnungen, über welche derzeit viel berichtet und viel diskutiert wird. Dabei läßt sich inzwischen ein kriminelles Geschäftsmodell der Hintermänner erkennen, welche die angeblichen Urheberrechtsverletzungen über den Abgemahnten untergeschobene falsche Links höchstselbst erzeugt haben. Hinzu kommt, daß laut der Telepolis die Abmahnungen als Geschäftsmodell betrieben werden, was eindeutig illegal wäre. Sehr schade in diesem Zusammenhang ist, daß die deutsche Justiz angesichts der vorliegenden Anfangsverdachtsmomente bei Firmen üblicherweise nicht so hart durchgreift wie bei natürlichen Personen – denn dann könnte man dem Spuk öffentlichkeitswirksam und auch abschreckend für Nachahmer ziemlich schnell ein Ende bereiten. Aber vielleicht ergibt sich wenigstens der Lerneffekt, daß man zukünftig nicht alles glaubt, was einem angebliche Urheberrechtsjäger so an "Beweisen" vorlegen – andererseits, diesen Gedanken hätte das deutsche Justizwesen auch schon vor zehn Jahren haben können.