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Hardware- und Nachrichten-Links des 1./2. Mai 2013

Bei Hardware Heaven hat man den anscheinend ersten Test der Zotac GeForce GTX Titan "AMP! Edition" abgeliefert. Die vor kurzem erst vorgestellte ab Werk übertaktete Titan-Karte taktet anstatt mit 837/876/3000 MHz gleich mit 902/954/3300 MHz, bringt also (nominell) 8,9% mehr Rechenleistung sowie 10% mehr Speicherbandbreite ins Spiel. Damit ist eine Performance im Rahmen von 8 bis 9 Prozent besser als eine reguläre GeForce GTX Titan möglich, was diese Zotac-Karte etwas näher an die GeForce GTX 690 und Radeon HD 7990 heranrobben läßt, ohne diese DualChip-Monster allerdings (auch nur annähernd) zu erreichen. Nichtsdestotrotz sind übertaktete Titan-Karten wohl doch eine Überlegung als Alternative zu GeForce GTX 690 & Radeon HD 7990 wert, da man mit diesen Karten jeder Mikroruckler- und Effizienz-Problematik von MultiGPU-Konstruktionen komplett aus dem Weg geht.

In der GPU-Datenbank von TechPowerUp sind entsprechende Werte der Radeon HD 7730 aufgetaucht, welche der Karte eine Abstammung vom Cape-Verde-Chip mit 448 Shader-Einheiten zuschreiben. Diese Angabe müssen allerdings nicht zwingend stimmen, bei neuen Karten werden in dieser Datenbank auch gern einmal rein spekulative Daten notiert. Gemäß der vorliegenden Performance-Daten liegen diese Daten jedoch absolut im Bereich des möglichen – das einzige, was da ein wenig dagegen spricht, ist der Punkt, daß GPU-Z beim bisher einzigen Test dieser Karte wahrscheinlich irgendeine Anzeige gebracht hätte, wäre wirklich ein Cape-Verde-Chip zum Einsatz gekommen. Daß GPU-Z gleich gar nichts anzeigen konnte, deutet eher auf einen anderen Chip hin – aber sicher ist auch diese Auslegungsvariante überhaupt nicht. Beide Möglichkeiten – Oland mit 384 Shader-Einheiten oder Cape Verde mit 448 Shader-Einheiten – passen jedenfalls zu den bekannten Performance-Werten – nur der Bonaire-Chip scheint wohl aus dem Spiel zu sein, wäre jener mit seinen gleich 2 Raster-Engines für diesen LowCost-Ansatz auch zu verschwendet.

Der Tech Report bestätigt nach Sichtung entsprechender Intel-Dokumente die kürzliche Meldung, wonach Haswell spezielle Netzteile benötigt. Das Problem liegt darin, daß Intel die Spezifikation für die anliegende Minimim-Last bei Haswell drastisch nach unten geschraubt hat, was nur ein Teil der heutigen Netzteile erfüllt. Problematisch aus Endkundensicht ist dabei vor allem, daß die Minimum-Last ein bisher kaum beachteter Punkt ist und daher von den wenigsten Netzteil-Herstellern in den Spezifikationslisten überhaupt erwähnt wird. Dies dürfte sich mit dem Erscheinen von Haswell natürlich ändern und die Netzteil-Hersteller dann vermutlich offensiv mit ihren "Haswell-ready" Netzteilen werben.

Die Idee des Tech Reports, einfach bei Intels Netzteil-Finder nach Netzteilen mit einer Minimalleistung von 0 Watt auf der 12V2-Schiene zu suchen, ist im übrigen nicht zu empfehlen – denn diese Angabe könnte durchaus bedeuten, daß das Netzteil diese 12V2-Schiene bei einer Leistung von "0 Ampere" dann gleich ganz abschaltet. Der Clou an der ganzen Geschichte ist allerdings, daß für Haswell die Netzteile die 12V2-Schiene in den C6/C7 Power States eben nicht abschalten, sondern bei der minimalen Last von 0,05 Ampere halten sollen. Wie gesagt können hier nur die Netzteil-Hersteller weiterhelfen, welche in Supportlisten spezifizieren müssen, welche ihrer Netzteile Haswell-ready sind. Den Anfang macht hierbei Enermax, welche positiverweise diesen Haswell-Support bis zurück zu Netzteilen von anno 2008 bieten.

Laut dem CNet wird Intel am 6. Mai die Silvermont-Architektur der nächste Atom-Generation vorstellen. Dies wird wahrscheinlich allerdings erst zum Jahresende in die Valleyview-Prozessoren mit Silvermont-Rechenkernen münden, welche erstmals im Atom-Bereich auf eine moderne Out-of-Order-Architektur setzen. Desweiteren soll auch die integrierte Grafiklösung von einem bisherigen PowerVR-basierten Ansatz auf eine Abwandlung der bekannten Ivy-Bridge-Grafik wechseln. Hinzu kommt der erstmalige Einsatz der 22nm-Fertigung im Atom-Segment – alles Punkte, mittels welchen Intel hofft, besser im Markt der Chips für Smartphones & Tablets Fuß fassen zu können. Zu Valleyview sind mittels früherer Meldungen eigentlich schon reichlich Details bekannt, eventuell ergibt der kommende Montag aber eine schlüssige Performance-Prognose zu diesen Silvermont-basierten Prozessoren.

Golem berichten über eine neue AMD-Entwicklungssparte für kundenspezifische SoCs namens "Semi-Custom Business Unit": Mittels dieser Abteilung sollen sich AMD-Abnehmer aus dem vorhandenem Portfolio an CPUs und GPUs durch AMD ein kundenspezifisches Design zusammenbasteln lassen können – ähnlich wie dies Microsoft und Sony schon bei den NextGen-Konsolen getan haben. Dieser aktuelle Vorstoß von AMD zielt aber eher auf Smartphone- und Tablet-Anbieter, welche gerade bei ARM-basierter Technik bereits sehr ähnliche Wege gewohnt sind (da ARM generell nur die Designs und keine fertigen Chips anbietet). AMD könnte auf diesem Wege zukünftig möglicherweise sogar ARM-CPUs und Radeon-GPUs miteinander verbinden, je nachdem wie schnell man die ARM-Technik ins AMD-Portfolio adaptiert. Insgesamt betrachtet hat diese Idee durchaus etwas und könnte AMD klar bessere Chancen im Markt der Smartphone- und Tablet-Chips eröffnen.