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Hardware- und Nachrichten-Links des 12. April 2018

In der Frage von AMDs Navi und dem Gerücht über angeblich nur einen Midrange-Grafikchip unter dem Navi-Siegel merkt unser Forum den durchaus relevanten Punkt an, das alle früheren AMD-Roadmaps der Navi-Generation immer das Feature der "Skalierbarkeit" zugesprochen haben – und das man darunter durchaus auch ein MultiChip-Projekt verstehen könnte. So gesehen würde ein einziger Navi-Chip dann sogar viel mehr Sinn ergeben – als Basis für weitere Lösungen für das HighEnd-Segment (zwei Navi-Chips zusammenarbeitend) bzw. das Enthusiasten-Segment (3-4 Navi-Chips zusammenarbeitend). Dieser Ansatz ist nicht gänzlich von der Hand zu weisen, allerdings meinte AMD mit diesen Roadmap-Einträgen wohl eher die Problematik der Limitationen der GCN-Architektur, was zum Zeitpunkt der ersten Roadmaps mit Navi-Nennung von außen einfach nur schwer zu erkennen war. Gleichfalls würde sich der MultiChip-Ansatz mit der Darstellung seitens Fudzilla beißen, das AMD bei Navi nur im Midrange/Performance-Segment zu gange wäre – ein MultiChip-Ansatz wäre je gerade dafür gedacht, viele verschiedene Performance-Segmente zu erreichen.

Den größten Störstein zu dieser These bildet aber immer noch, das diesbezüglich der technologische Durchbruch fehlt: Noch ist keine Möglichkeit gefunden, heute übliche Rasterizer-Grafik mit annehmbarer Effizienz auf mehrere Grafikchips zu verteilen. Die früher für SLI & CrossFire eingesetzten Methoden sind zumeist ineffizient oder beißen sich mit neuartigen Grafikeffekten, sind also heuer nicht mehr geeignet. Wirklich einsetzbar wäre ein MultiChip-Ansatz aus heutiger Sicht nur, sofern die Grafikchips für das Spiel vollkommen unsichtbar als virtuell nur ein Grafikchip zusammenarbeiten könnten. Auf Treiber-Ebene ist dies sicherlich realisierbar – aber um das ganze performant hinzubekommen, sind höchstwahrscheinlich große Interfaces der einzelnen Grafikchips untereinander vonnöten, was dann deren Kostenfaktor nach oben treibt. Sicherlich forscht man an so etwas – aber man forscht daran eigentlich auch schon seit den letzten 10 Jahren, bislang ist nichts beachtbares hierbei herausgekommen. Wenn AMD nun einfach so (fast) aus dem Nichts dieses Problem bei Navi gelöst hätte, wäre doch einigermaßen überraschend. Eher wahrscheinlich ist, das der Multichip-Ansatz erst dann realisiert wird, wenn entweder die zu langsamen Fortschritte bei der Chipfertigung keine andere Möglichkeit mehr offenlassen – oder aber wenn sich (die sehr gut MultiChip-geeignete) RayTracing-Grafik derart durchgesetzt hat, das man auf performante Rasterizer-Grafik verzichten kann.

AnandTech berichten über eine "Core iX-8000B" Prozessoren-Linie auf Basis Intels Coffee Lake – hinter welcher sich die Prozessoren Core i5-8400B, Core i5-8500B & Core i7-8700B schlicht in BGA-Form anstatt im üblichen Sockel 1151v2 verbergen. Die Taktraten und anderen technischen Daten sind hingegen gleich zu den bekannten Desktop-Modellen. Der Einsatzort dieser "B"-Prozessoren dürften primär AiOs sein, wo immer öfters diese BGA-Verlötung anstatt echter Prozessoren-Sockel verwendet wird. In einem Punkt irren allerdings AnandTech: Die TDP dieser B-Modelle liegt nicht abweichend bei 65 Watt – denn die TDP der bekannten Desktop-Prozessoren Core i5-8400, Core i5-8500 & Core i7-8700 (jeweils ohne "B"-Suffix) steht ebenfalls auf nur 65 Watt. Dennoch können natürlich Performance-Unterschiede zwischen normalen und B-Modellen herauskommen: Denn die meisten aller (hochwertigen) Desktop-Prozessoren laufen in Retail-Mainboards, welche sich gewöhnlich nicht besonders um die TDP-Festsetzung der verbauten Prozessoren kümmern – und demzufolge die Turbo-Taktraten länger obenhalten können, als von Intel eigentlich vorgesehen.

Damit zeigt die hierzu von AnandTech dargereichte Grafik zu den jeweils erreichten Turbo-Taktraten einmal bei einem TDP-Limit von 65 Watt und einmal in unlimitierte Fassung eben nicht den Vergleich Core i7-8700B gegen (regulären) Core i7-8700. Vielmehr kommt es auf die verwendeten Mainboards an: Beide Prozessoren werden auf einem OEM-Board die (rot eingezeichneten) Taktraten der 65-Watt-Datenreihe aufweisen, auf einem Retail-Mainboard dagegen irgendwo die Richtung der (blau eingezeichneten) Taktraten der fälschlicherweise als "default" benannten Datenreihe erreichen. Wie man sieht, kann dies bei einer Belastung von mehr als 8 CPU-Threads dann durchaus erhebliche Taktraten-Differenzen ergeben, beachtbare Differenzen gibt es schon ab 6 CPU-Threads. Auch wenn jene Grafik somit nicht ganz zum Fall der Core iX-8000B Prozessoren passt, kann jene doch ganz gut aufzeigen, was die Differenz zwischen einem Intel-regulären Betrieb sowie dem üblichen Betrieb bei Retail-Mainboards des Desktop-Segments ist. So gesehen werden in vielen Prozessoren-Tests die jeweiligen Desktop-Prozessoren als zu gut bei deren Performance bewertet, weil jene ja eigentlich die Grenzen ihrer TDP überschreiten – aber da dies bei Retail-Mainboards inzwischen total Usus ist, wäre eine andere Testweise dann auch wieder nur praxisfremd.