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Hardware- und Nachrichten-Links des 12. April 2016

Für einige Fachdiskussionen sorgt derzeit ein Posting im AnandTech-Forum zu einer mögliche Veränderung der GCN Shader-Cluster – basierend anscheinend auf einer früheren Patentschrift. Gezeigt wird dabei ein neuer Shader-Cluster mit nur 14 Shader-Einheiten, welcher zudem in nicht gleichmäßig große Funktionsblöcke unterteilt ist: Anstatt es 4 Funktionsblöcke mit jeweils 16 Shader-Einheiten gibt (wie bei allen bisherigen GCN-Lösungen), gibt es hier einen Funktionsblock mit 2 Shader-Einheiten, einen mit 4 und einen mit 8 – insgesamt 14 Shader-Einheiten. Dies soll dazu dienen, je nach konkret anliegendem Leistungsbedarf unterschiedlich große Teile des Shader-Clusters abschalten zu können und die ganze Lösung somit deutlich energieeffizienter hinzubekommen. Ob dies allerdings jemals in dieser Form so realisiert wird, ist eine andere Frage – das Vorliegen einer Patentschrift bedeutet erst einmal gar nichts in diese Richtung hin. Am Ende könnten sich zudem für dieselbe Zielsetzung auch andere Lösungsvorschläge anbieten – beispielsweise ist nicht klar, warum das Abschalten einzelner Funktionsblöcke im bisherigen GCN-Design nicht annähernd gleich gut energieeffizient sein soll.

Die größe Wahrscheinlichkeit liegt derzeit aber schlicht darin, das es sich hierbei nur um eine Idee handelt, die aber in der Praxis derzeit nicht umgesetzt wird. Für die GCN 2.0 Architektur von Polaris & Vega wäre sowieso alles andere als die bekannten 64 Shader-Einheiten pro Shader-Cluster eine größere Überraschung – weil ansonsten der Polaris-11-Chip mit seinen bislang gemeldeten mindestens 16 Shader-Clustern nicht auf eine sinnvolle Anzahl an Shader-Einheiten kommen würde. Zudem gibt es auch Stimmen, das die ganze Schemazeichnung eventuell nicht ernst zu nehmen ist, da man den ganzen Effekt der Abschaltbarkeit kleinster Einheiten auch nicht in Hardware gießen muß, sondern durchaus in Software realisieren könnte. Für den Augenblick ist das ganze also nur zur theoretischen Diskussion taugend, hat aber augenscheinlich (noch) keinerlei Praxisbezug.

Ein bißchen untergegangen unter den Grafikkarten-Rumors der letzten Tage sind die neuesten Zahlen zur (weltweiten) Betriebssystem-Verbreitung seitens der Statistikdienste NetMarketShare und StatsCounter für den März 2016. In diesem Zeitraum wird Windows 10 inzwischen auf 14,15% bzw. 16,53% eingeschätzt, ein Zugewinn von 1,33% bzw. 1,67%. Der Zugewinn ist damit bemerkbar höher als der bisher fast regelmäßig gepostete eine Prozentpunkt pro Monat – möglicherweise zieht nun die letzte Upgradewelle an, nachdem das Auslaufen des Kostenlosumstiegs-Angebots im Juli 2016 in die Nähe rückt. Trifft diese Annahme zu, könnte Windows 10 nochmals einen größeren Nutzerzuwachs in den nächsten drei Monaten erzielen, vielleicht kann man dann schon im August die 20-Prozent-Marke nehmen. Danach fängt allerdings der eigentliche Kampf für Windows 10 an, denn dann gibt es Zuwachs nur noch über PC-Neukäufe – was derzeit schwer verdientes Brot darstellt.

Zumindest wird sich Windows 10 in den nächsten Monaten als die klare Nummer 2 etablieren, nachdem Windows 7 weiterhin die (überaus) klare Nummer 1 mit 51,89% bzw. 45,7% an installierter Basis darstellt, die anderen Betriebssysteme allerdings inzwischen allesamt klar abgeschlagen nahe der 10-Prozent-Marke oder klar darunter liegen. Immerhin ist Windows XP mit 10,9% bzw. 7,5% immer noch gut dabei – und baut nach wie vor viel langsamer ab, als es gemäß des Alters des Betriebssystems zu erwarten wäre. Möglicherweise wird Windows XP immer noch eine beachtbare Nutzerschar aufweisen, wenn Windows Vista, 8 & 8.1 längst unter die 1-Prozent-Marke gefallen sind. Zurückkommend zu Windows 10 wäre noch zu erwähnen, das unter Gamern das neue Microsoft-Betriebssystem deutlich erfolgreicher läuft als im allgemeinen Markt: Die aktuellen Steam-Zahlen sehen Windows 10 64-Bit im März 2016 erstmals an der Spitze der (nach 32/64-Bit-Systemen unterteilten) Statistik. Die beiden Bit-Varianten zusammengezählt liegt Windows 7 zwar immer noch mit 39,96% zu 38,28% knapp vorn, aber angesichts der monatlichen Veränderung dürfte sich dieses Verhältnis schon im laufenden April auch noch zugunsten von Windows 10 wandeln.

Die Marktbeobachter von Gartner haben die ersten Zahlen zum weltweiten PC-Markt des ersten Quartals 2016 vorgelegt – welche es in sich haben: Gegenüber dem schon schlechten Stand des Vorjahres ging es nochmals um 9,6% (im Vergleich zum ersten Jahresquartal 2015) nach unten – was dann das sechste Verlustquartal hintereinander darstellt und zudem den PC-Markt auf ein Niveau herunterbringt, welches zuletzt im Jahr 2007 gesehen wurde. Damit fängt das Jahr 2016 leider genauso an, wie schon das Jahr 2015 – mit einem unerwartet hohen Verlust, den man vielleicht hofft, über das Jahr wieder auszugleichen, was aber auch schon im Jahr 2015 nicht funktioniert hatte. Einschränkenderweise muß hinzugesagt werden, das dieserart Statistiken nur einen groben Blick auf den PC-Markt geben, da nur Stückzahlen an verkauften Komplett-PCs und Notebooks erfasst werden – nicht aber damit erzielte Umsätze, nicht selbst zusammengestellte PC und vor allem überhaupt nicht das Umrüster- und Zubehörgeschäft. Ob man hiermit einen Verlust von 9,6% ausgleichen kann, wagen wir zwar auch zu bezweifeln – aber die eigentliche Umsatzzahl für den gesamten PC-Bereich könnte eventuell viel weniger schlecht liegen.