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Hardware- und Nachrichten-Links des 11./12. Mai 2019

Die bisherigen Darstellung zu Intels "Rocket Lake" CPU-Generation für das Jahr 2021 war noch etwas ungenau, was hiermit korrigiert werden soll. Denn ob es sich hierbei um einen Kaby-Lake-Refresh handeln wird, ist noch gar nicht heraus. Bekannte Eckpunkte zu Rocket Lake sind natürlich die 14nm-Fertigung mit bis zu 10 CPU-Kernen, was auf erneut eine Weiterbenutzung der bisherigen CPU-Designs hindeutet. Davon abweichend wurde zu Rocket Lake aber eine augenscheinlich extra iGPU in einmal der 14nm- und einmal der 10nm-Fertigung genannt, was somit für Rocket Lake auf die Benutzung eines Chiplet-Verfahrens hindeutet, an welchem Intel wie bekannt unter dem Stichwort "Foveros" arbeitet. Hier liegt dann in jedem Fall ein bedeutsamer Unterschied zur vorhergehenden "Comet Lake" Generation, welche höchstwahrscheinlich wirklich nur einen konventionellen Zehnkerner nach der Kaby-Lake-Architektur bringt.

Intel "Comet Lake" Intel "Rocket Lake"
Terminlage Q2/2020 Q2/2021
Fertigung 14nm 14nm (iGPU tlw. auch in 10nm)
Kern-Anzahl bis zu 10 CPU-Kerne bis zu 10 CPU-Kerne
Chipdesign monolitisch augenscheinlich Chiplet-Design mit extra iGPU
CPU-Architektur Skylake unbekannt, könnte Skylake oder eine Verbesserung sein
iGPU-Architektur Kaby Lake vermutlich Intel Gen.11 (wie bei Ice Lake)
diverse Änderungen neuer Sockel & Chipsätze PCI Express 4.0, eventuell auch Support für DDR5
basierend auf inoffiziellen Roadmaps sowie Gerüchten-Angaben

Ob dies dann auch zu Veränderungen an der CPU-Architektur von "Rocket Lake" führt, ist damit allerdings nicht gesagt: Intel könnte hierbei sowohl einfach nur ein weiteres Derivat von Kaby Lake bzw. in diesem Fall sogar Skylake auflegen – und genauso gut aber auch zu diversen Architektur-Änderungen schreiten. Zukünftig will Intel schließlich sich sowieso nie wieder in eine Situation bringen lassen, wo neue CPU-Architekturen (samt deren Architektur-Fortschritten) allein wegen Fertigungsproblemen nicht gebracht werden können – ob diese Zielsetzung allerdings schon derart früh umgesetzt werden kann, wäre fraglich. Klar ist nur, das man für Rocket Lake wenigstens nominell am CPU-Design herumspielen wird, was sich allein über den bereits bestätigten Support von PCI Express 4.0 (erstmals bei Intel im Consumer-Bereich) sowie den potentiellen Support von DDR5-Speicher ergibt. Alles andere zu Rocket Lake ist allerdings noch in der Schwebe, wobei sich damit wie ausgeführt einige grundverschiedene Möglichkeiten ergeben.

Mit dem Launch der GeForce GTX 1650 und damit der (vorerst) abgeschlossenen Turing-Generation lohnt sich nunmehr auch der Rückblick auf die Turing-Gerüchte – wobei es seinerzeit wie bekannt allerlei Meldungen gab, welche aus heutiger Sicht oftmals in falsche Richtungen führten. Ironischerweise kam das zutreffendste Gerücht ausgerechnet von AdoredTV, auch wenn wir seinerzeit zuerst (wegen der teilweise idiotisch krummen Speichermengen) von einem Fake ausgegangen waren. Heutzutage kann man jedoch nach Vorliegen der kompletten Turing-Daten sagen, das so gut wie alles an diesem Gerücht gepasst hat – speziell die Performance-Punkte wurden ziemlich treffend (mit Ausnahme der GeForce GTX 1650) genannt. Die gewissen Abweichungen bei Kartennamen, Preisen und Terminlage lassen sich auch gut darüber erklären, das sich solcherart Daten bei noch nicht releasten Produkten immer noch etwas ändern können, teilweise erst kurz vor Release final festgelegt werden.

angebliche Karte reale Karte was war richtig was war unkorrekt oder falsch
Titan RTX Titan RTX Kartennamen, Performance-Angabe, Preislage Termin (Dezember statt August)
RTX 2080 auf TU104-Basis GeForce RTX 2080 Kartenname, Chip-Zuordnung, Speichermenge, Performance-Angabe Preislage (699$/799$ statt 500-700$), Termin (September statt August)
RTX 2070 auf TU106-Basis GeForce RTX 2070 Kartenname, Chip-Zuordnung, Performance-Angabe Speichermenge (8 statt 7 GB GDDR6), Preislage (499$/599$ statt 300-500$), Termin (Oktober statt September)
GTX 2060 auf TU116-Basis GeForce GTX 1660 Ti Chipname, Performance-Angabe, Preislage Kartenname, Speichermenge (6 statt 5 GB GDDR6), Termin (Februar statt November)
GTX 2050 auf TU117-Basis GeForce GTX 1650 Chipname, Speichermenge, Preislage Kartenname, Performance-Angabe (beachtbar niedriger), Termin (April statt November)

Die Treffsicherheit vieler dieser Daten weist zudem darauf hin, das AdoredTV hierbei tatsächlich eine geleakte Information aus Herstellerkreisen vorliegen hatten – inwiefern hierbei auch noch Zudichtungen im Stille-Post-Verfahren hinzugekommen sind, kann man natürlich nur mutmaßen. In jedem Fall hat sich somit eines der am (auf den ersten Blick) am komischsten anhörenden Gerüchte zu nVidias Turing-Generation bestätigt – was ein guter Fingerzeig darauf ist, das sich überall und auch bei jeder Quelle letztlich ein Stück Wahrheit verbergen könnte. Jene Weisheit hat natürlich ihre zwei Seiten – diese bedeutet in einfacher Umkehrung schließlich auch, das eine Quelle mit einem erwiesenen Volltreffer im nächsten Fall schon wieder ganz großartig danebenliegen kann. Es bleibt somit nach wie vor dabei, jedes Gerücht zuerst einmal auf seine prinzipielle Glaubwürdigkeit hin auszuloten, sowie sicherlich Gerüchten mit Quellenangaben mehr Beachtung zu schenken als "Leaks" aus völlig ungenannten Quellen.