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Hardware- und Nachrichten-Links des 11./12. Mai 2015

Seitens BenchLife (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) kommt eine Meldung zum Releasetermin der Radeon R300 Serie: Danach wird es wohl am 18. Juni (Abschlußtag der E3) einen kompletten Launch der Radeon R300 Serie geben, sprich sowohl die Fiji-basierten Modelle der Radeon R9 390 Serie als auch die ganzen Rebrandings der Radeon R7/R9 360/370/380 Serien. Letztere kommen dann auch umgehend in den Markt, auf die Fiji-basierten Modelle muß man sich noch bis zum 24. Juni gedulden. Laut Heise könnte der Launch sogar schon am 16. Juni im Rahmen der "PC Gaming Show" stattfinden, der 18. Juni wäre dann "nur" der Marktstart. Inwiefern die Radeon R9 390 Karten den Hardware-Testern schon an diesem 18. Juni zur Verfügung stehen, ist allerdings noch nicht ganz klar. Dies könnte man wohl annehmen, denn das Ziel der ganzen Übung ist schließlich, daß sich die Hardware-Tester und Fachpresse am neuen Grafikchip delektiert – und daß dabei die umfangreichen Rebrandings des restlichen Radeon R300 Portfolios ausreichend in den Hintergrund geraten.

Lösbar wäre diese Vorgabe aber auch darüber, daß die Rebrandings interessante Lösungen zu noch interessanteren Preispunkten enthalten und daher am 18. Juni entsprechend gebencht werden, während die Radeon R9 390 Serie an diesem Tag zwar technologisch vorgestellt würde, aber erst am 24. Juni mit eigenen Benchmarks bedacht wird – was wiederum gut wäre bezüglich der alleinigen Konzentration auf den Fiji-Chip. Beide Lösungen sind je nach konkret angedachtem Produkt-Portfolio möglich, man muß sich einfach überraschen lassen. Zudem behaupten BenchLife noch, daß Radeon R300 Grafikkarten auf der davorliegenden Computex (2.-6. Juni) in Hülle und Fülle zu sehen sein werden – ob dies derart funktioniert, wäre allerdings (noch) zu bezweifeln. Sicherlich sind die Rebranding-Lösungen allesamt längst spruchreif, aber AMD will die genauen Informationen über jene so lange wie möglich zurückhalten – damit der "Schmerz" der Rebrandings nicht über Wochen hinweg ausdiskutiert werden kann, sondern daß alles in einer großen Dosis verabreicht und danach durch den Fiji-Chip überdeckt wird. In jedem Fall wird AMD seinen selbstgesteckten Termin zur Radeon R300 Grafikkarten-Serie von "noch im zweiten Quartal" damit augenscheinlich einhalten – und für nVidia ergibt sich die Aufgabe, daß wenn man die GeForce GTX 980 Ti wirklich noch vorab herausbringen wollte, nun nicht mehr viel Zeit bleibt. Laut Heise soll die GeForce GTX 980 Ti aber nun nicht mehr im Mai, sondern erst zur Computex Anfang Juni erscheinen.

Bezüglich der Frage, welche Bedingungen für den Hardware-Support von DirectX 12.0 und 12.1 genau erfüllt sein müssen und welche Grafikkarten demzufolge welche Norm in Hardware beherrschen, läuft eine interessante Diskussion in unserem Forum. Leider sind trotz vorliegender Microsoft-Informationen und darauf basierender Auswirkung in dieser Frage noch nicht alle Messen gelesen, gibt es nach wie vor andere Auslegungsmöglichkeiten – oder sogar abweichende Informationen, wie jene, wonach das wichtige DirectX-12-Feature "Resource Binding" für DirectX 12.0 bereits in Stufe 3 erfüllt sein muß. Dies würde nVidias Maxwell-2-Grafikchips in gewisse Probleme bringen, denn jene gehen beim "Resource Binding" nur bis zur Stufe 2 – das Siegel "DirectX 12.0 Hardware", welches sich nVidia derzeit gibt, wäre nicht mehr haltbar (wobei die Hersteller jenes Siegel bedenkenlos an alles dranpappen, was auch nur reinen Software-Support für DirectX 12 bietet). Damit soll (noch) nicht gesagt werden, daß die DirectX-12-Spezifikationen wie vorstehend beschrieben lauten – aber es ist eben ein Hinweis darauf, daß diesbezüglich noch einiges in der Schwebe ist, was sich (aufgrund der Schmallippgekeit von Microsoft) kaum vor dem offiziellen Release von Windows 10 aufklären lassen wird.

Die ComputerBase berichtet über die verschiedenen Grafiklösungen der kommenden Skylake-Prozessoren. Bei jenen wird Intel erstmals auch die GT3e-Grafik im Ultrabook-Bereich (15W TDP) beigeben – diese Prozessoren werden inzwischen auch in vielen normalen Notebooks verbaut. Allerdings beschränkt Intel bei der GT3e den eDRAM auf 64 MB, nur die große GT4e bekommt die vollen 128 MB. Letztere wird dann wie üblich nur bei den echten Notebook-Prozessoren mit 45W und 55W TDP verbaut, zuzüglich natürlich der entsprechenden Desktop-Modelle für den AiO-Bereich und anscheinend sogar gesockelter Desktop-Prozessoren mit GT4e-Grafik. Für selbige verspricht Intel gemäß einer bei der ComputerBase zu sehenden Präsentationsfolie einen Performancevorteil von 50% gegenüber der Broadwell GT3e Grafik unter Notebook-Bedingungen im 3DMark Vantage und 3DMark11 – was jetzt allerdings auch nicht ganz überraschend kommt angesichts des Sprungs von 48 auf 72 EU zwischen diesen Grafiklösungen. In der Realität dürfte es etwas weniger werden – und zwar vor allem bei den Notebook-Modellen mit vergleichsweise niedrigen TDP-Zahlen, da sich bei denen dann CPU und GPU um den Stromanteil streiten werden und damit ganz sicher keine Höchstleistungen herauskommen können. Daneben ist an der gezeigten Modellliste auch zu erkennen, daß Intel seine Skylake-Prozessoren anscheinend mit vier verschiedenen Dies auflegen will: Die Zweikerner gibt es mit GT2- und GT3-Grafiklösung, die Vierkerner mit GT2- oder GT4-Grafiklösung (der eDRAM der e-Varianten kommt wie üblich als extra Chip aufs Trägermaterial).