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Hardware- und Nachrichten-Links des 11. September 2015

Nach dem Ärger um von AMD zum Launch der Radeon R9 Nano nicht mit Testsamples bediente Hardwaretest-Redaktionen ergaben sich erstaunlich viele Testartikel zur neuen AMD-Grafikkarte – inklusive Nachzügler zählen wir derzeit immerhin 23 Artikel. Davon könnten einige sicherlich auch im Rahmen einer schnellen Weiterleitung des Testsamples an die nächste Redaktion entstanden sein – aber die große Knappheit an Testsamples ist hier nicht zu sehen. Auch ging die Radeon R9 Nano mit dem Freitag tatsächlich in den Einzelhandel, was klar besser als bei der Radeon R9 Fury X und vor allem der Radeon R9 Fury aussieht. Dies sägt natürlich etwas an AMDs Darstellung, es gäbe zu wenige Testsamples – gerade wenn dann mit HT4U, HardOCP, TechPowerUp und Tech Report altgediente Schwergewichte der Hardware-Berichterstattung betroffen sind. Mit nur vier mehr Testsamples hätte AMD dem ganzen Problem komplett aus dem Weg gehen können – was es um so seltsamer macht, wieso man diese vorsätzliche Win/Win-Situation derart leichtfertig in ein solches Ärgernis hat abgleiten lassen.

Im Rahmen der Launch-Analyse zur Radeon R9 Nano gab es auch einige neue Stromverbrauchswerte, im genauen zu Radeon R9 390X, Fury & Fury X – womit deren durchschnittliche Stromverbrauchswerte auch entsprechend neu kalkuliert wurden. Für die Radeon R9 390X kommen dabei inzwischen satte 303 Watt Spiele-Stromverbrauch heraus – Rekord für eine SingleChip-Grafikkarte. Davon abgesehen ist diese Durchschnittsbildung (aus Messungen von Peak-Werten) mittlerweile dann doch etwas in Frage zu Stelle, da einige Webseiten derzeit dazu übergehen, von der Messung von Peak-Werten oder aber bekannten "Stromverbrauchsviren" wegzugehen und eher Werte zum durchschnittlichen Stromverbrauch über eine Vielzahl an Spielen zur Verfügung zu stellen. Derzeit sieht es zwar nicht so aus, als würden dadurch die Stromverbrauchs-Relationen der Karten untereinander wirklich viel anders ausfallen, genauer und zielgerichteter ist diese Methode des durchschnittlichen Stromverbrauchs aber dennoch.

Denn in einem Fall gibt es dann eben doch eine deutliche Abweichung: Ausgerechnet die Radeon R9 Nano kommt in Peak-Stromverbrauchsmessungen zu gut weg, weil bei dieser Karte durchschnittlicher Verbrauch und Peak-Verbrauch ziemlich gleich bei jeweils ~185 Watt herauskommen. Alle anderen Karten liegen beim durchschnittlichen Spiele-Stromverbrauch meistens 25-30 Watt unterhalb ihrer Peak-Werte – der augenscheinliche Vorteil der Radeon 9 Nano ist im Peak-Verbrauch also größer als im durchschnittlichen Verbrauch, in letzterer Frage schrumpft der Unterschied dann schon einigermaßen. Zu dieser ganzen Stromverbrauchs-Frage wird es unsererseits sicherlich irgendwann einmal zu einer kompletten Neuberechnung der Verbrauchswerte der aktuellen Grafikkarten kommen – für frühere Modelle wird dies leider schwierig, jene wird kaum jemand noch allesamt nachtesten wollen. Hierzu wären aber erst einmal noch weitere Ausarbeitungen und Messungen zum Thema abzuwarten, welche beispielsweise seitens HT4U bereits angekündigt sind.

Gemäß Fudzilla sollen nun sogar Microsoft und Intel an AMD interessiert sein – im Fall von Microsoft soll das ganze so weit fortgeschritten sein, daß es gar schon direkte Gespräche zwischen den Unternehmen gibt. Der Wahrheitsgehalt dieser Meldung darf allerdings etwas in Frage gestellt werden, schließlich kann man so etwas einfach (und vor allem "EXKLUSIV") behaupten, ohne daß es hierzu je zu einem glaubwürdigen Dementi bzw. der echten Entlarvung des höchstselbst in die Welt gesetzten Gerüchts kommen wird. Die ganze Geschichte drum herum – wie Microsoft AMD in den eigenen Konzern eingliedern könnte und wie Intel trotz der Monopolproblematik AMD dennoch übernehmen könnte – ist dabei prinzipiell nicht falsch, leider wissen wir halt nur nicht, ob die Hauptstory der so geäußerten Übernahme-Absichten überhaupt einen realen Hintergrund hat.

Dabei könnte AMD für einige Branchen-Schwergewichte durchaus eine interessante Übernahme sein – nicht zwingend wegen AMDs Produkten und ganz sicher nicht wegen AMDs aktueller Marktstellung, sondern einfach weil die grob 1,5 Milliarden Dollar Marktkapitalisierung von AMD für die wirklich großen Konzerne keinerlei bedeutsame Größe darstellt. Für diese Summe könnte man schon allein deswegen eine Übernahme durchziehen, um nachfolgend AMD einfach nur zuzumachen – 1,5 Mrd. Dollar haben Apple, Intel und Microsoft dutzendfach in der Portokasse. Daran ändert auch der freitägliche Kurssprung der AMD-Aktie um immerhin gut 10% nichts, welcher natürlich diesen neuesten Übernahmegerüchten geschuldet war. Zumindest kann man wohl sagen, daß – falls es noch weiter abwärts mit AMD gehen sollte – es durchaus Interessenten geben dürfte, welche dann allein wegen des niedrigen Preises zuschlagen werden. Ob jene Interessenten dann allerdings immer positive Absichten mit AMD haben, steht auf einem ganz anderen Blatt.  (Foren-Diskussion zum Thema)

Einen neuen Ärgerpunkt bringt Microsoft mit dem teilweise zwangsweisen Download der Installationsdateien zu Windows 10 auf Window-7/8-Systemen, über welchen Heise berichten. Dabei handelt es sich keinesfalls um Nutzer, welche Windows 10 "vorreserviert" hatten – und teilweise sogar um Nutzer, welche die Windows-10-Upgrade-Erinnerung in Form des "Sicherheitspatches" KB3035583 eigentlich schon einmal deinstalliert hatten. Die Microsoft-offizielle Aussage hierzu eiert leider am Thema vorbei, aller Vermutung nach dürfte dies wohl sogar einfach nur ein Fehler sein – wirklich so gedachte Features gibt Microsoft in aller Regel offen zu. In jedem Fall kann man Windows 7/8 dieses Verhalten erneut wieder durch die Deinstallation von KB3035583 abgewöhnen – wichtig ist hierbei vor allem, nachfolgend Windows Update aufzurufen und in der Liste der neuen Patches KB3035583 manuell abzuwählen ("Update ausblenden"). Alternativ gibt es von Heise ein Skript, welches dieses Problem beseitigen soll.