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Hardware- und Nachrichten-Links des 11. Oktober 2012

Unter anderem die FTD berichtet über einen klaren Umsatzeinbruch des PC-Markts im dritten Quartal 2012. Daß der PC-Markt ein wenig schwächelt, ist allgemein bekannt, aber in aller Regel bedeutet dies in Zahlen eben einfach nur recht geringe Wachstumsraten, jedoch kein klares Minuswachstum. In diesem Fall kann natürlich durchaus der bevorstehende Launch von Windows 8 als Erklärung dienen, welcher bei einigen Konsumenten den PC-Kauf schlicht ins vierte Quartal verschoben hat. Für Prognosen zu einem generellen Trend ist es (angesichts dieser Erklärungsmöglichkeit) noch deutlich zu früh – und trotz aller enormen Wachstumsraten des Tablet-Marktes ist selbiger immer noch deutlich kleiner als der PC-Markt.

Golem vermelden ein paar weitere Details zur Hardware der Nintendo Wii U – interessant ist beispielsweise, daß CPU und GPU (trotz der differierenden Entwickler IBM und AMD) auf einem Trägermaterial zusammengefasst sind ("Multi-Chip Module"), was wohl Vorteile bei der Kühlkonstruktion erlaubt. Erstaunlich ist daneben, daß (auch auf anderen Webseiten) immer noch die Mär von der Radeon-HD-7000-Abstammung des Wii-U-Grafikchips verbreitet wird: Jener soll ganz klar nur das Shader Modell 4 und damit nur DirectX 10 unterstützen – was es wohl schwierig machen dürfte, einen modernen DirectX11-Grafikchip dafür zu verwenden. Der Grafikchip der Wii U wird nicht auf der Radeon HD 7000 Serie basieren, sondern ein RV7xx-Derivat sein, also auf der Radeon HD 4000 Serie (in allerdings viel neuerer Fertigungstechnologie) basieren.

Golem berichten über den jüngsten Malware-Angriff auf Skype-Nutzer, welcher innerhalb zwei Wochen immerhin rund 2,5 Millionen potentielle Opfer gefunden hat. Gleichzeitig wird hierbei der Angriffsweg ziemlich gut skizziert – das ganze basiert klar auf "Social Engineering", sprich der Ausnutzung des guten Glaubens des angegriffenen Nutzers gegenüber einem (selber infizierten) Freund. Die derzeit einzige Abwehrmöglichkeit liegt damit in der Erziehung der Nutzer zum Mitdenken und zu einem gewissen Mißtrauen – technische Schutzmaßnahmen sind hier leider nicht zielführend. Dies ist natürlich nicht ganz einfach angesichts der heutigen Art, wie Windows mit seinem Benutzer umgeht – wo Dateinamen-Endungen verpönt sind und alles darauf ausgerichtet ist, daß die Nutzer so wenig wie möglich eigenes Wissen mitbringen müssen.

Im eigentlichen müsste Windows in einem solchen Fall den Benutzer darauf hinweisen, daß jener – bei dem Versuch eine Datei mit Bildern herunterzuladen – eine Datei herunterlädt, die eben keine oder wenigstens nicht die versprochenen eigenen Bilder enthält, sondern vielmehr eine ausführbare Datei. Allerdings sind heutige Consumer-Betriebssysteme noch (richtig) weit entfernt davon, so viel eigene Interpretationsleistung zu entwickeln – und für den Zeitraum bis zur Existenz solcher Computersysteme bleibt eben doch nur der menschliche Verstand als einzige funktionierende Kontrollinstanz übrig. Die Idee vieler Software-Schmieden, es dem Konsumenten so einfach wie möglich zu machen, stösst hierbei an klare Grenzen und gefährdet dann am Ende noch den Konsumenten bzw. dessen Computersystem. Es ist auch ein wenig widersinnig, daß je öfter Menschen mit Computern arbeiten, um so weniger Wissen benötigt wird – den Nutzern ein wenig Basiswissen beizubringen, schadet nicht und hilft wie in diesem Fall jedoch enorm weiter.