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Hardware- und Nachrichten-Links des 11. April 2014

Die PC Games Hardware berichtet über Aussagen eines Spieleentwicklers, DirectX 12 würde die Performance der Xbox One glatt verdoppeln können – und zugleich über gegensätzliche Aussagen anderer Spieleentwickler, welche diese Darstellung arg bezweifeln. Und in der Tat ist diese These sehr gewagt, da die mit DirectX 12 kommenden Verbesserungen der Performance im CPU-Limit angesichts der gleich acht CPU-Rechenkerne der Xbox One gerade den NextGen-Konsolen weniger bringen sollten als beispielsweise Zwei- und Vierkern-Prozessoren im PC-Bereich. Zudem geht die genannte Performance-Verdopplung auf einen theoretischen Wert zurück, welcher in der Spielepraxis kaum zu erreichen sein wird. Am Ende kann die Xbox One trotz aller Marketing-Anstrengungen seitens Microsoft niemals ihre nur mittelmäßige Hardware-Ansetzung übertünchen – gut zu sehen auch an den ständigen Meldungen über niedrigere Auflösungen von NextGen-Titeln auf der Xbox One.

Wie der Spiegel berichtet, soll die NSA von der "Heartbleed"-Lücke schon seit zwei Jahren gewusst haben – sprich, faktisch seit dem Auftauchen dieses Bugs in OpenSSL. Dies ist natürlich ein dicker Hund, weil mittels Heartbleed sehr umfassend Mißbrauch getrieben werden kann – gerade wenn man wie die NSA unbegrenzte Ressourcen zur Datenspeicherung zur Verfügung hat und sich zudem um Gesetze keinen Kopf machen muß. In dieser langen Zeit dürfte sich die NSA als erstes natürlich die SSL-Zertifikatsschlüssel aller bedeutenden und unbedeutenden Webseiten und Online-Dienste gesichert haben – weil was man einmal hat, das hat man. Nachfolgend kann man dann, basierend auf der eigenen massiven Vorratsdatenerfassung, verschlüsselte Inhalte sogar mehr als diese zwei Jahre zurück nachträglich noch entschlüsseln. Man muß damit konstatieren, daß alle Daten, die in den letzten Jahren über verschlüsselte Verbindungen gegangen sind, erst einmal als für die NSA lesbar angesehen werden müssen.

Natürlich ist es eine Schande, daß die NSA diesen Monsterbug nur zum eigenen Vorteil ausgenutzt und nicht die viel größeren Implikationen gesehen hat, welche sich für die Normalbevölkerung durch die "Heartbleed"-Lücke nunmehr ergeben. Die NSA hat damit wissentlich das Internet über eine schwerstmögliche Sicherheitslücke im unklaren und damit in Gefahr durch andere Geheimdienste und Internetkriminelle gelassen. Das ganze darf durchaus daran erinnern, daß Geheimdienste am Ende wenig auf den Nutzen für die Allgemeinheit schauen – sondern zuerst nur auf sich selbst und den fakisch eigenen Kosmos, in welchem große Geheimdienste wie die NSA gewöhnlich leben. Es ist vor allem der Hinweis auf den Fakt, daß Geheimdienste keinerlei Maß haben und keinerlei Hemmungen, wenn es nur irgendwie der gestellten Aufgabe dient – egal wie groß die Kollateralschäden für die Gesellschaft sind. Ein unkontrollierter Geheimdienst wird zudem jederzeit erneut so handeln, da das Entdeckungsrisiko sowie die Handhabe des Normalbürgers gering sind, der Rückhalt durch die Politik dagegen üblicherweise groß ist.

Golem berichten über die Klage eines Kunden des ASIC-Miner-Herstellers "Butterfly Labs", weil jener die bestellten Geräte seit über einem halben Jahr nicht ausgeliefert hat. Dabei schwingt durchaus die – an dieser Stelle schon vor dem Aufkommen der ersten ASIC-Miner geäußerte – Vermutung mit, daß der Hersteller die Geräte durchaus auslieferungsbereit hat, jene aber zur eigenen Erzeugung von Bitcoins verwenden, so lange dies noch ein Plusgeschäft ist. Diese These ist sicherlich griffig, weil wer verkauft schon eine faktische Gelddruck-Maschine, so lange man jene selber nutzen und einfach später (ohne jeden Verlust) immer noch ausliefern kann?! Andererseits bedeutet die lange Auslieferungsfrist für die Besteller von Mining-Hardware in jedem Fall einen Verlust, weil die Erzeugungsschwierigkeit der verschiedenen Coin-Projekte nur eine Richtung kennt: Es wird immer schwieriger, womit eine Gewinnprognose heute am nächsten Tag schon in eine Verlustprognose umschlagen kann. Faktisch werden hierbei so etwas ähnliches wie "verderbliche Güter" verkauft – und damit sollten feste Lieferfristen gelten und es natürlich niemals Vorauszahlungen geben.