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Hardware- und Nachrichten-Links des 10./11. Juni 2017

Videocardz zeigen eine Cryptomining-Station, welche mit 8 Stück GP106-100 Grafikkarten (samt Intel Celeron Mobile, 4 GB DDR4-Speicher und 64 GB mSATA-SSD) ausgerüstet ist. Die auch im Bild gezeigte Mining-Karte kommt in der Tat ohne jede Displayanschlüsse aus und wird sogar passiv gekühlt – wobei die Cryptomining-Station dafür an beiden Seiten des Gehäuses über eine ganze Batterie an Gehäuselüftern verfügt. Ausgehend von dem angegebenen Stromverbrauch von ~1000 Watt unter Ethereum dürfte (das restliche System sowie den Wirkungsgrad des Netzteils beachtend) zusätzlich das Power-Limit der verbauten Mining-Karten leicht abgesenkt sein – die GeForce GTX 1060 tritt regulär mit 120 Watt an, hier könnte es etwas niedriger liegen. Ob der GP106-100 Chip mit Hardware-Abspeckungen oder/und niedrigeren Taktraten antritt, ist damit noch nicht sicher zu sagen – allerdings würde es sich für nVidia durchaus lohnen, für diesen Verwendungszweck Grafikchips zu verkaufen, welche sonst eher auf der Halde gelandet wären. Gerade wenn man einen Auftragsstau bei den normalen Gamer-Grafikkarten verhindern will, lohnt es schließlich nicht, Grafikchips fürs Cryptomining zu verwenden, die eigentlich für Gamer-Grafikkarten gebraucht werden. AMD dürfte vermutlich an etwas ähnlichem arbeiten, ist aber derzeit derart krass ausverkauft, das die Normalisierung der Grafikkarten-Preise noch eine ganze Weile brauchen wird.

Intel hat über seinen offiziellen Twitter-Kanal die Meldung verbreitet, das seine zweite 10nm-Generation "Ice Lake" nunmehr zum "Tape-In" gegangen ist. Damit dürfte das Ende der Designphase erreicht und das Chipdesign zur Produktionsabteilung überstellt sein, welches nunmehr einen "Tape-Out" anstrebt – auf Auflage des ersten funktionierenden Siliziums. Von letztgenanntem Punkt aus kann man dann mit einem Release in ca. einem Jahr rechnen, bei CPUs ist die Validierungsphase erheblich länger als bei Grafikchips. Ice Lake könnte somit gegen Herbst 2018 spruchreif werden – aber weil Intel für seinen Millionen-Bedarf ganz enorm vorproduzieren muß, wäre ein Release sogar erst Anfang 2019 aus heutiger Sicht auch nicht gänzlich unmöglich. Ice Lake wird bei Intel die erste echte 10nm-Generation darstellen, nachdem Cannon Lake in die Rolle des Pipecleaners für die 10nm-Fertigung abgedrängt wurde und nur in Form von zweikernigen Mobile-Lösungen erscheinen wird. Nach Ice Lake soll Tiger Lake ebenfalls in der 10nm-Fertigung und plangemäß noch im Jahr 2019 erscheinen – danach wird Intel das Kapitel der Core-i-Prozessoren schließen und sich einer komplett neuen Prozessoren-Architektur widmen.

Another milestone for 10nm: Cannon Lake on track and we’ve now taped in Ice Lake, our 2nd-generation 10nm product.
Quelle: Intel @ Twitter

Einige Diskussionen gibt es derzeit über ein Overclocking-Video zum Zehnkerner Core i9-7900X , bei welchem jener mit einer einfachen AiO-Wasserkühlung (nach CPU-Köpfung) auf satte 5.0 GHz (auf allen CPU-Kernen) getrieben wurde. Dies entspricht guten Overclocking-Ergebnissen von Kaby Lake – welche allerdings nur 4 CPU-Kerne mitbringen und sich daher nominell gesehen eigentlich noch etwas besser übertakten lassen sollten. Besondere Hoffnungen, dies mit einer professionellen Wasserkühlung noch weitertreiben oder aber im Hausgebrauch gleiche Übertaktungsergebnisse erzielen zu können, sollte man sich allerdings nicht machen – hier war auch laut den Ausführungen der Übertakter selber augenscheinlich ein besonders gut taktbares CPU-Exemplar am Start. Ohne daß die Presse dies bislang groß thematisierte, scheint hierbei zudem Intels Marketing gewirkt zu haben, in dem man vor dem eigentlichen Hardware-Launch nicht der Presse, sondern ausgesuchten Übertaktern besonders gut taktbare Core-X-Prozessoren gestellt hat – dies ergab einige ansprechende Übertaktungsergebnisse nebst diversen Benchmark-Rekorden, ohne aber das jemand besonders auf die Details des Zustandekommens geachtet hätte. Nichtsdestotrotz ist natürlich alles, was dann in der Anwenderpraxis in Richtung 4.5 GHz und etwas mehr geht, für einen Zehnkerner eine sehr gute Leistung – technisch muß sich Intel wirklich nicht verstecken.

Mit Wirkung zum 7. Juni hat Intel die erste Welle der Core-X-Prozessoren auch in seine offizielle Preisliste aufgenommen – mit allerdings minimal niedrigeren Preispunkten als ursprünglich (fest) angekündigt: Der Sechskerner Core i7-7800X sinkt von 389$ auf 383$, der Achtkerner Core i7-7820X von 599$ auf 589$ und der Zehnkerner Core i9-7900X von 999$ auf 989$ – allerdings auch nichts, was das Kraut jetzt noch fett machen würde. Deutlich ist hingegen die Nicht-Listung der anderen Core-X-Prozessoren (ab 12-Kerner) dahingehend zu deuten, das jene auch erst entsprechend später antreten werden. Wie zuletzt schon berichtet, ist der 12-Kerner Core i9-7920X im August zu erwarten, die 14-/16-/18-Kerner hingegen erst zum Jahreswechsel 2017/18, da selbige auf einem anderen Die basieren und jenes erst einmal für den Consumer-Einsatz bzw. die abweichenden Taktraten gegenüber dem Server-Betrieb validiert werden muß. Daneben gibt die offizielle Intel-Preisliste weiterhin keine offizielle Preissenkung für den Core i3-7350K aus, obwohl jene Zweikern-CPU zuletzt deutlich im Straßenpreis gesunken war.

Kerne Taktraten TB3.0 L2 L3 Speicher PCIe TDP Listenpreis Release
Core i9-7980XE 18 + HT ? ? 18 MB 24,75 MB ? ? ? 1999$ Jahresw. 2017/18
Core i9-7960X 16 + HT ? ? 16 MB 22 MB ? ? ? 1699$ Jahresw. 2017/18
Core i9-7940X 14 + HT ? ? 14 MB 19,25 MB ? ? ? 1399$ Jahresw. 2017/18
Core i9-7920X 12 + HT ? ? 12 MB 16,5 MB ? ? ? 1199$ August
Core i9-7900X 10 + HT 3.3/4.3 GHz 4.5 GHz 10 MB 13,75 MB 4Ch. DDR4/2666 44 140W 989$ Juni
Core i7-7820X 8 + HT 3.6/4.3 GHz 4.5 GHz 8 MB 11 MB 4Ch. DDR4/2666 28 140W 589$ Juni
Core i7-7800X 6 + HT 3.5/4.0 GHz 6 MB 8,25 MB 4Ch. DDR4/2400 28 140W 383$ Juni
Core i7-7740K 4 + HT 4.3/4.5 GHz 1 MB 8 MB 2Ch. DDR4/2666 16 112W 339$ Juni
Core i5-7640K 4 4.0/4.2 GHz 1 MB 6 MB 2Ch. DDR4/2666 16 112W 242$ Juni
Alle Core-X-Prozessoren kommen im Sockel 2066 daher, welcher Mainboards mit dem Intel-Chipsatz X299 bedingt.