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Hardware- und Nachrichten-Links des 10./11. Januar 2013

Die Serial ATA International Organisation (SATA-IO) hat die Ratifizierung des kommenden SATA Express Standards gestartet und hofft auf eine Fertigstellung innerhalb diesen Jahres. Mittels SATA Express werden zwei neue Performance-Klassen geboten: 8 und 16 GBit/sec, abweichend von den (maximal) 6 GBit/sec von SATA3. Erreicht wird dies über neue, allerdings abwärtskompatible Stecker sowie eine Mainboard-seitige Anbindung von SATA Express an PCI Express 3.0. Letzteres bieten aktuelle Mainboard-Chipsätze Southbridge-seitig noch überhaupt nicht an (sondern nur Northbridge-seitig zur Grafikkarten-Anbindung), diese Funktionalität dürfte aber mit dem Markt-Erscheinen von SATA Express dann in den Mainboard-Chipsätzen ebenfalls auftauchen. Vor dem Jahr 2014 passiert diesbezüglich jedoch nichts, da die Mainboard-Chipsätze des Jahres 2013 schon designt sind und das für SATA Express benötigte PCI Express 3.0 Southbridge-seitig noch nicht bieten werden.

Gemäß der Marktforscher von IDC hat das vierte Quartal 2012 einen weiteren Einbruch der PC-Verkäufe gebracht – trotz daß das vierte Quartal wegen des Weihnachtsgeschäfts üblicherweise einen größeren Umsatzschwung mit sich bringt und trotz des Marktstarts von Windows 8. Damit wird nun auch die Jahresbilanz 2012 negativ ausfallen: Man rechnet derzeit mit 352 Millionen verkaufter PCs im Gegensatz zu 363 Millionen Stück im Jahr 2011. Die von IDC aufgestellte Statistik sieht den Begriff "PC" im übrigen im klassischen Sinne, bezieht sich also allein auf Desktop-Geräte, Netbooks und Notebooks – nicht aber auf Tablets. Letztere dürften der Hauptgrund für die Schwäche des klassischen PCs sein, sollen doch 2012 grob doppelt so viele Tablets wie 2011 abgesetzt werden. Rechnet man ein, daß viele Anwender das Tablet als teilweisen PC-Ersatz ansehen bzw. oftmals mit PC-Aufgaben betreuen, und rechnet man dann beide Gerätegruppen zusammen, so hat der größer gefasste PC-Markt (inkl. Tablets) jedoch klar zugelegt (für eine genaue Auswertung wären noch die exakten Absatzzahlen der Tablets abzuwarten).

The Verge sehen aufgrund der CES-Erfahrungen den 3D-Fernseher gleich als "dead" an – was sich aufgrund des stark auf UltraHD ausgerichteten Marketings der Gerätehersteller durchaus aufdrängt, in der Detailbetrachtung allerdings wohl nicht korrekt ist. Denn es gibt kaum ein teures und damit kaum ein UltraHD-Gerät, welches nicht auch 3D-fähig wäre – insofern werden auf der CES rein technisch sogar mehr 3D-Fernseher als UltraHD-Fernseher gezeigt. Richtig ist, daß die Gerätehersteller das Thema 3D derzeit nicht mehr so in den Vordergrund stellen – zum einen, weil es sich seit letztem Jahr nicht wirklich nach vorn entwickelt hat, zum anderen, weil man ja jetzt mit UltraHD automatisch ein neues Thema griffbereit hat (und Marketing braucht halt neue Themen).

Wie so oft liegen zwischen Marketing und Realität aber Welten – und so kommt es zur ironischen Situation, daß 3D derzeit durchaus nutzbar ist, während man selbiges von UltraHD überhaupt nicht sagen kann und sich dies auch in absehbarer Zukunft nicht ändert. Im Fernseh-Bereich hat UltraHD derzeit einzig allein seine Berechtigung bei sehr großen Bildschirmen (80 Zoll aufwärts), wo man unter FullHD (bei zu niedrigem Betrachtungsabstand) dann schon die einzelnen Bildpixel sehen könnte – hier kann ein UltraHD-Fernseher mit diversen Bildschärfungstechnologien trotz nur FullHD-Ausgangsmaterial entgegenwirken. Bei normalen 50- bis 60-Zoll-Geräten lohnt sich dies allerdings nicht – und auf UltraHD-Ausgangsmaterial werden wir noch lange warten müssen, da bewegt sich derzeit fast noch gar nichts. Derzeit lohnt sich UltraHD (aka 4K) allerhöchstens im PC-Bereich, da man dort das Ausgangsmaterial in Form des von der Grafikkarte erzeugten Monitorbilds schließlich selber zur Verfügung stellen kann.

Stereoskopisches 3D auf Fernsehgeräte ist dagegen wie gesagt problemlos nutzbar und kann schon auf einige Inhalte inklusive auch Live-Programme zugreifen. Zudem steht der 3D-Technologie immer noch ihr größter und wohl entscheider Sprung bevor – derjenige hin zu völlig Brillen- bzw. Utensilien-losen Lösungen. Derzeit funktioniert brillenloses 3D nur auf kleineren Modellen und dies auch noch nicht perfekt – es dürfte aber nur eine Frage der Zeit sein, bis dies verbessert werden kann und brillenloses 3D dann auch auf üblichen TV-Größen darstellbar ist. 3D ist also bei weitem noch nicht "tot", sondern wird halt erst beim Durchbrechen einer gewissen Technologiebarriere richtig interessant sein. Dann aber dürfte es genauso auch wie UltraHD sein Publikum anziehen – mit sogar der Chance, schneller in den Massenmarkt zu gelangen als UltraHD, weil für 3D schlicht die Inhalts-Basis jetzt schon dramatisch größer ist als für UltraHD.