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Hardware- und Nachrichten-Links des 10. März 2021

Ein weiterer Vorab-Test zum Core i7-11700K wurde seitens Hardwareluxx verfasst, die Ergebnisse sind in Teilen erfreulicher als beim vielbeachteten AnandTech-Review. Der Hardwareluxx-Test wurde zudem über eine neuere BIOS-Version nochmals aktualisiert, welche unter Anwendungen einen Performancegewinn von immerhin +6,3% mit sich brachte – als Durchschnitt über 10 Benchmarks ist dies durchaus beachtbar rein nur für ein neues BIOS. Somit waren dann unter Anwendungen immerhin +11,7% auf den Core i7-10700K zu erzielen, was grob in der Mitte des Weges zum (wegen der zwei Mehr-Kerne unerreichbaren) Core i9-10900K liegt. Bei der Spiele-Performance kommt man mit einem Zugewinn von +6,0% zum Core i7-10700K nun nahe an den Core i9-10900K heran und erreicht damit – unter diesen Benchmarks – sogar die Performance-Höhe des Ryzen 7 5800X.

Core i7-10700K Core i9-10900K Core i7-11700K Ryzen 7 5800X
Hardware CML, 8C/16T, 3.8/5.1 GHz CML, 10C/20T, 3.7/5.3 GHz RKL, 8C/16T, 3.6/5.0 GHz Zen 3, 8C/16T, 3.8/4.7 GHz
Anwendungs-Performance 100% 121,5% 111,3%  (altes BIOS: 104,7%) 120,5%
CB20 Singlethread 506 530 600  (altes BIOS: 609) 622
Spiele-Perf. FHD avg fps 100% 107,3% 106,0%  (altes BIOS: 105,5%) 106,0%
gemäß der Ausführungen von Hardwareluxx unter 10 Anwendungs- und 4 Spiele-Tests (ausgenommen: DigiCortex)

Da hierbei allerdings nur durchschnittliche Bildraten unter der FullHD-Auflösung ausgewertet wurden, ist die Aussagekraft dieser Spiele-Benchmarks arg begrenzt, da unter dieser Ansetzung oftmals hohe Grafiklimits wirken. Bessere Aussagen zur CPU-Performance unter Spielen erhält man unter Betrachtung niedriger Prozentile (Auswertungen zu Minimum-Werten, allerdings nicht dem absoluten Tiefstwert) oder auch Benchmarks unter stark abgesenkter Auflösung, wo dann wirklich das CPU-Limit herausgearbeitet wird. Doch auch so läßt sich erkennen, dass die Stärke des Core i7-11700K nach wie vor in der Anwendungs-Performance und weniger denn in der Spiele-Performance liegt – was auch grob dem Bild aller vorherigen Tests zu diesem Prozessor entspricht und damit jetzt schon eine gewisse Richtung für Intels "Rocket Lake" vorzugeben scheint. Allein der Core i9-11900K hat wohl noch eine Chance, dies besser zu machen – was weiter untenstehend noch genauer ausgeführt.

Twitterer HXL bringt aus Fernost zwei augenscheinliche Intel-Folien mit vollständigen Modell-Daten zur 11. Core-Generation (für Core i7/i9) sowie Intel-eigenen Spiele-Benchmarks zum Core i9-11900K daher. Die gezeigten Modell-Daten stellen dabei eine 100%ige Bestätigung dessen dar, was gerüchteweise schon im Januar bekanntgeworden war. Bei den Spiele-Benchmarks gibt sich Intel gegenüber dem Comet-Lake-Vorgänger unter der FullHD-Auflösung einen Vorteil von 8-14% unter anzunehmenderweise ausgesuchten Anwendungen. Das Ergebnis unter größeren Testfeldern dürfte ergo niedriger liegen, mehr als einen im Durchschnitt einstelligen Performancezuwachs sollte man sich besser nicht versprechen – ganz besonders unter Benchmarks auf durchschnittlichen Frameraten. Ob die Folien-Beschriftung mit "Massive Power" clever gewählt war, darf dagegen noch diskutiert werden – gemeint ist hierbei wohl schlicht die Performance, es kann aber natürlich auch in Richtung des Stromverbrauchs gelesen werden.

Auf Reddit wird zudem auf ein hochinteressantes und eventuell gewichtiges Detail dieser Modell-Spezifikationen hingewiesen: Als Fußnote trägt die Portfolio-Folie den Hinweis, dass nur Core i9-11900K & 11900KF mit DDR4/3200 im "Gear 1" arbeiten, der Rest der Prozessoren unter DDR4/3200 dann im "Gear 2". Gemäß den Erfahrungen mit früheren Intel-Prozessoren würde dies bedeuten, dass unter diesem Speichertakt nur die beiden genannten Spitzenmodelle mit dem vollem Takt des Speichercontrollers (IMC) laufen würden – die restlichen Prozessoren dann jedoch mit halbiertem Speichercontroller-Takt. Dies könnte beispielsweise erklären, wieso der Core i7-11700K bei bisherigen Tests (teilweise) so halbgar gerade bei der Spiele-Performance abgeschnitten hat. Dabei gibt es sogar einen kleinen Livehack, um das ganze zu umgehen: Unter DDR4/2933 laufen dann alle Prozessoren-Modelle wieder im "Gear 1", sprich mit dem vollen Speichercontroller-Takt.

Eine mögliche Begründung für diese Differenz ergibt sich allein daran, dass zwischen Core i7 & i9 in dieser Core-Generation keine wirklichen technischen Unterschiede existieren – selbe Kern- und Thread-Anzahl, selber Level3-Cache, reiner Taktraten-Unterschied. Der Hintergrund dieser Maßnahme könnte also schlicht nur Produkt-Differenzierung gewesen sein, wobei hiermit allerdings auch an der ungünstigmöglichen Stelle angesetzt. Denn Spieler werden damit faktisch zum Core i9-11900K & -11900KF (und somit dem teuersten Modell) getrieben, was nicht jedem Prozessoren-Käufer schmecken wird. Aber womöglich ist sich Intel auch einfach nur sicher, dass man seine Core i5-11xxx Modelle auch so unter preisbewußten Gamern absetzen kann – so wie die Core i5-10xxx Serie von Comet Lake sich derzeit als Preis/Leistungs-Geheimtipp etabliert hat, gerade wenn man jene im Preisbereich von 130-220 Euro angebotenenen Prozessoren mit schnellem Speicher laufen läßt. Derzeit wartet dieser Fall aber natürlich noch auf eine eindeutige Bestätigung, um sich ob dieser (technischen) Auslegung wirklich sicher zu sein.

Notebookcheck berichten über die Grafikkarten-Absätze der taiwanesischen Hersteller Asus, MSI und Gigabyte, welche im Januar 2021 Rekord-Umsätze (mit Grafikkarten) erzielt haben. Hierbei konnten die Umsätze des (üblicherweise verkaufsstarken) Vormonats Dezember um zwischen +37% bis +69% klar übertroffen werden. Inwiefern auch ein Stückzahlen-Zuwachs stattgefunden hat, wurde nicht berichtet – denn natürlich kann man davon ausgehen, dass ein hoher Teil des Umsatzzuwachs allein auf das Konto der (drastisch) gestiegenen Grafikkarten-Preise gehen dürfte. Im Einzelhandel haben zwar zuerst nur die Einzelhändler selber sowie die Distributoren hiervon profitiert, inzwischen nehmen die Grafikkarten-Hersteller aber selber auch schon höhere Preise und ziehen somit diese Extra-Profite auf ihre Seite. Zudem dürften alle Lieferungen an Cryptominer sicherlich mit entsprechendem Preisaufschlag erfolgen – womit der Umsatzanstieg wie gesagt gut zu erklären ist. Doch selbst unter Einrechnung dieses Punkts zeigt auch diese Meldung darauf hin, dass in Fertigung und Handel augenscheinlich jede Menge an Grafikkarten im Umlauf sind, vielleicht inzwischen sogar schon höhere Mengen als zu vergleichbaren Zeiten.

Dass im Einzelhandel davon (scheinbar) nichts sichtbar ist, hat zwei primäre Ursachen: Erstens gehen wohl erhebliche Kontingente direkt zu den Cryptominern, werden dem eigentlichen Grafikkarten-Markt also glatt entzogen. Und zweitens verkaufen sich die trotzdem im Einzelhandel ankommenden Liefermengen derart schnell, dass kaum jemals mal ein Lagerbestand gebildet werden kann und somit der Eindruck eines (nahezu) leergefegten Marktes aufkommt. Es werden allerdings dennoch durchaus vernünftige Mengen an Grafikkarten auch im Einzelhandel verkauft – nur eben weitgehend unsichtbar für den Beobachter, weil umgehend nach Wareneingang gleich wieder zum Endkunden herausgehend. Lösbar ist das ganze nur mittels einer massiven Mengenausweitung, zu welcher derzeit allerdings die Grafikchips fehlen. Deren Fertigung ist hingegen weder schnell steigerbar noch teilweise überhaupt zu steigern (voll ausgelastetes TSMC) – womit man teilweise darauf warten muß, dass im zweiten Halbjahr Wafer-Kontingente regelrecht frei werden.

Twitter-Shortcuts: I_Leak_VN schockt mit dem (angeblichen) Mining-Hack einer GeForce RTX 3060 in China, womit die Karte deren Mining-Leistung unter ETH auf ca. 45,3 MH/s steigen konnte (mit Mining-Bremse bei ca. 25 MH/s). Wie üblich ist in Fernost jedoch nicht alles so, wie es zuerst scheint und laut VideoCardz stellt sich die hohe Mining-Leistung schlicht als unter der Cryptowährung "Conflux" erzielt heraus – und damit nicht unter Ethereum bzw. nVidias Mining-Bremse betreffend. Laut VideoCardz ist die "GeForce RTX 3080 Super" derzeit auf keiner nVidia-Roadmap – im Gegensatz jedoch zur "GeForce RTX 3080 Ti". Apisak hat hingegen eine "Radeon RX 6600M" erspäht, sprich eine erste real existierende Mobile-Variante zur Radeon RX 6000 Serie. Und nachdem eTeknix die wahre Zielsetzung von "Steam Link" aufgedeckt haben und VideoCardz AMD-Fans auf eine GeForce RTX 3090 setzen, spricht Tim Sweeney von Epic Games noch die Gefährlichkeit von "Deep Fakes" an – argumentativ unterstützt von der Fortnite-Community.