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Hardware- und Nachrichten-Links des 10. Dezember 2015

Die PC Games Hardware hat ihre Liste mit DirectX-12-Spielen aktualisiert – welche allerdings dafür, daß die neue API nunmehr samt entsprechender Hardware verfügbar ist und in Enthusiasten-Kreisen sogar schon eine größere Verbreitung gefunden hat, immer noch eher kurz aussieht. Sicherlich befinden sich einige bedeutsame Titel darunter, aber fast ein halbes Jahr nach dem Start von DirectX 12 (mit dem Launch von Windows 10) sind gerade einmal zwölf DirectX-12-Spiele arg wenig. Die Spieleentwickler hatten alle notwenigen Informationen schon Monate vorher, zudem begünstigt der Software-Teil von DirectX 12 aufgrund seiner greifbaren Vorteile und der kaum vorhandenen Hardware-Voraussetzungen (alle halbwegs modernen Grafikkarten können DirectX 12 in Software) dessen Verbreitung enorm. Augenscheinlich ist es aber dennoch schwer, für einmal angefangene Spieleprojekte so etwas noch nachträglich einzuarbeiten, womit sich die Nutzung von DirectX 12 wohl erst bei neu angefangenen Spieletiteln durchsetzen wird.

Eine DirectX-12-Exklusivität sollte dann nochmals viel länger dauern (derzeit nur ein einziger Spiele-Titel): Zwar sind nur Grafikkarten von inzwischen mehr als 4 Jahre zurückliegenden Generationen nicht zu DirectX 12 (in Software) in der Lage, gegen eine DirectX-12-Exklusivität spricht jedoch vornehmlich die große Schar an Nutzern von Windows Vista/7/8, welche seitens Microsoft von DirectX 12 ausgeschlossen wurden und an welche die Spieleentwickler aufgrund ihrer Masse natürlich auch noch denken müssen. Sofern die Verbreitung von Windows Vista/7/8 nicht gerade sehr schnell in unbedeutsame Regionen heruntergeht, werden die Spieleentwickler auf absehbare Zeit dann doch noch zu extra DirectX-11-Pfaden gezwungen sein. Die Nutzung der Hardware-Fähigkeiten von DirectX 12 steht hingegen noch auf einem ganz anderen Blatt, dies wird wegen der geringen Verbreitung entsprechender Hardware-Unterstützung noch einige Jahre benötigen (und dann wie üblich ein eher zähfliessender Übergang werden).

nVidias Bedenken bezüglich des stark ansteigenden Stromverbrauchs zukünftiger HBM-Speicher werden in der Diskussion zu dieser Meldung oftmals in die Ecke des Nachtretens gegenüber AMD gestellt, welche den HBM-Speicher zuerst benutzt und auch maßgeblich vorangetrieben haben. Ob dies passend ist, wäre allerdings anzuzweifeln, da nVidia mit einiger Sicherheit bei den kommenden Pascal- und Volta-Generationen höchstselbst auf HBM2-Speicher setzen wird. Alle von nVidia zu Pascal gezeigten Bilder (und selbst wenn es nur Schema-Bilder sind) deuten auf einen extra Speicher nahe dem Grafikchip auf demselben Trägermaterial hin – zu was derzeit nur HBM in der Lage ist. Sicherlich mag nVidia nicht gerade begeistert darüber sein, daß AMD sich als HBM-Mitentwickler feiern läßt, aber nutzen wird man diesen offenen Speicherstandard dann am Ende dennoch. Die von nVidia prophezeiten Probleme mit zukünftigen HBM-Taktraten werden sowieso erst ein Thema der Grafikchips des Jahres 2020 sein, müssen derzeit noch niemanden wirklich beunruhigen.

BenchLife (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) wollen einen Launchtermin zu Broadwell-E in Erfahrung gebracht haben: Laut Mainboard-Herstellern soll es nun erst zur Computex Anfang Juni 2016 so weit sein – sprich, Intel streckt den vorher nur grob als "zweites Quartal 2016" bekannten Termin fast bis zum äußersten. Vor allem aber wird es damit nun nichts mehr mit dem zuerst angedachten Frühjahrsstart für die neue Enthusiasten-Plattform von Intel. Vermutlich hat Intel hierbei sein Launch-Lineup bewußt etwas nach hinten verlegt, denn der Skylake-Refresh "Kaby Lake" kommt nunmehr erst zum Jahresende 2016, so daß Intel ansonsten im Sommer 2016 gar nichts zum präsentieren hätte. Dafür dürfte der Launch von Broadwell-E vielleicht auch etwas größer als sonst aufgezogen werden – was sich schon alleine deswegen anbietet, da Intel mit Broadwell-E die ersten wirklich unlimitierten Broadwell-Prozessoren für das Desktop-Segment bringt, die bisherigen Desktop-Modelle von Broadwell leiden doch zu stark an deren schwachen Taktraten.

WinFuture berichten über einen Patentantrag, welcher der voraussichtlich im Sommer 2016 kommenden Nintendo NX-Konsole zugerechnet wird und eine Leistungssteigerung über die Koppelung mit einem "zusätzlichen Computer-Gerät" beschreibt. Der erste Gedanke hierzu geht natürlich in Richtung einer Cloud-Anbindung – doch dabei erhebt sich die Frage, wieso Nintendo hierfür einen Patentantrag einreichen kann, dies ist schließlich mitnichten eine neue Idee. Natürlich kann die technische Ausgestaltung dieser Idee abweichend von dem der Konkurrenz sein – und auch dafür gibt es (leider) heutzutage Patente. Die Möglichkeit, daß Nintendo hierbei aber noch etwas ganz anders meint als bislang gedacht, sollte man allerdings nicht ausschließen. In jedem Fall wird somit klarer, daß Nintendos NX-Konsole kaum Kracher-Hardware oder überhaupt nur Hardware oberhalb des Niveaus von Xbox One und Playstation 4 mit sich bringen wird – Nintendo versucht die Frage der Hardware augenscheinlich (wieder einmal) auf eher kleiner Flamme abzuhandeln. Aufgrund des gewissen Alters von XBO & PS4 kann es dennoch dazu reichen, daß die NX am Ende die leistungsfähigste Konsolen wird, selbst ohne jenes ominöse "zusätzliche Computer-Gerät".