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Hardware- und Nachrichten-Links des 1. Oktober 2020

Twitterer HXL zeigt einen in chinesischen Foren herumgereichten CPU-Z-Wert eines Zen-3-basierten 12-Kerners – was ergo der Ryzen 9 5900X sein müsste. Anhand der Produkt-Nummer läßt sich nur grob auf die Zen-3-Abstammung schließen, zumindest die Eigenanzeige von CPU-Z weist dann klar 24 CPU-Threads aus. Die konkret benutzte Taktrate ist allerdings nicht bekannt – womit auch nicht klar ist, ob dieser Zen-3-Prozessor nun übertaktet oder unübertaktet in diesem Benchmark lief. Gegenüber dem offiziellen Vergleichsresultat zum Ryzen 9 3900X aus der CPU-Z Benchmark-Datenbank geht es jedenfalls um +25% bei der Singlethread-Performance sowie um +16% bei der Multihread-Performance nach oben, gegenüber Vergleichswerten seitens Legit Reviews hingegen um +22% bzw. +14%. Dies passt beiderseits ganz gut in den Rahmen der letzten Performance-Gerüchte und deutet somit eher auf einen unübertakteten Betrieb dieser Zen-3-CPU hin.

Technik CPU-Z ST CPU-Z MT
Ryzen 9 5900X Zen 3, 12C/24T, unbekannte Taktrate 652,8 9481,8
Ryzen 9 3900X @ CPU-Z Datenbank Zen 2, 12C/24T, 3.8/4.6 GHz 521 8177
Ryzen 9 3900X @ Legit Reviews Zen 2, 12C/24T, 3.8/4.6 GHz 533,8 8324,5
CPU-Z Werte von: HXL @ Twitter (Zen 3) bzw. CPU-Z Benchmark-Datenbank & Legit Reviews (Zen 2)

Wegen dieser Unsicherheit kann man allerdings auch jene CPU-Z-Benchmarks noch nicht auf die Goldwaage legen – genauso wie die kürzlichen AotS-Benchmarks wegen der Wandelbarkeit dieses Benchmarks und gleichzeitig seiner fehlenden Allgemeingültigkeit ebenfalls noch nicht überbewertet werden dürfen. Nichtsdestotrotz deutet derzeit alles darauf hin, dass AMD mittels Zen 3 (erneut) einen "Gewinner" vorstellen kann – und dies obwohl man ja eigentlich im Gesamtbild selbst mit den aktuellen Zen-2-Prozessoren immer noch vorn liegt. Damit konzentriert sich sehr vieles auf den letzten Punkt, wo AMD noch nicht Spitze ist – die Spiele-Performance. Die Voraussetzungen dafür, dass AMD auch in diesem Feld Intel wenigstens einholt, sind durchaus gegeben. Allerdings könnte es durchaus recht knapp werden und einen Durchmarsch AMDs sollte man besser nicht annehmen – Spiele-Performance ist halt noch etwas anderes als Rendering- oder Office-Benchmarks zu gewinnen. Wie bekannt, wird AMD am 8. Oktober die Zen-3-Generation vorstellen und vermutlich am 20. Oktober den Launch der ersten Zen-3-Prozessoren begehen.

Von Redditor Ingebor kommen die neuesten Zahlen zum Marktgeschehen bei Desktop-Prozessoren, basierend auf den Verkaufszahlen der Mindfactory im September 2020. Hierbei konnte Intel seinen Aufwärtstrend der letzten Monate bestätigen und AMD im Stückzahlen-Bereich 2 Prozentpunkte sowie im Umsatz-Bereich sogar 3 Prozentpunkte abnehmen, im Umsatz-Bereich kommt Intel damit erstmals dieses Jahr wieder über die 20-Prozent-Marke. Allerdings passierte dies im Rahmen eines allgemein anziehenden Marktes, gegenüber dem Vormonat wurden ca. 16% mehr Desktop-Prozessoren bei der Mindfactory abgesetzt, womit AMD trotz leicht zurückgehender Marktanteile trotzdem mehr Prozessoren verkaufen konnte wie auch mehr Umsatz damit generierte. Beachtenswert sind daneben die neuen Detail-Auswertungen seitens Ingebor zum Markteffekt der einzelnen Prozessoren, welche eine klare Umsatz-Dominanz der drei AMD-Modelle Ryzen 5 3600, Ryzen 7 3700X und Ryzen 9 3900X (in dieser Reihenfolge) aufzeigen – der Viertplazierte (Core i7-10700K) erreicht dagegen nur grob ein Drittel des Umsatzes vom Drittplazierten.

Mindfactory CPU-Absatz Stückzahlen-Verteilung Umsatz-Verteilung
Januar 2020 ~26040 Stück 85% vs. 15% 82% vs. 18%
Februar 2020 ~20740 Stück 87% vs. 13% 83% vs. 17%
März 2020 ~24390 Stück 88% vs. 12% 85% vs. 15%
April 2020 ~33280 Stück 91% vs. 9% 86% vs. 14%
Mai 2020 ~28710 Stück 89% vs. 11% 85% vs. 15%
Juni 2020 ~25130 Stück 87% vs. 13% 83% vs. 17%
Juli 2020 ~24850 Stück 85% vs. 15% 81% vs. 19%
August 2020 ~23940 Stück 84% vs. 16% 81% vs. 19%
September 2020 ~27660 Stück 82% vs. 18% 77% vs. 23%
basierend auf den Ausführungen von Ingebor @ Reddit zu den CPU-Verkaufszahlen der Mindfactory

Nochmals Twitterer HXL bringt das Bild eines GA104-Grafikchips zugunsten einer "GeForce RTX 3070 Mobile" – was zugleich auch das erste Mal darstellt, das jener GA104-Chip überhaupt abgelichtet wurde. Die auf dem dort zu sehenden Grafikchip aufgedruckte Bezeichnung "GN20-E5-A1" zeigt laut Videocardz eindeutig auf den GA104-Chip hin, was aber auch bereits von der Bildquelle derart genannt wird. Auffallend ist am Bild noch, wie nahe die (auf 12 Gbps spezifizierten) GDDR6-Speicherchips an den Grafikchip gepappt wurden – was für GDDR6X wohl normal ist, bei gewöhnlichem GDDR6-Speicher allerdings bisher unüblich war. Laut Videocardz ist mit einer Vorstellung der "GeForce RTX 30 Mobile" Serie zur CES 2021 zu rechnen, die entsprechenden Notebook-Designs dürften somit im Frühling 2021 in den Handel gehen. Wie kürzlich schon thematisiert, ist die Verwendung des GA102-Chips (wegen seiner Größe und TDP-Anforderungen) im Mobile-Bereich eher unwahrscheinlich – dass nun also der GA104-Chip zugunsten des Mobile-Einsatz gezeigt wird, ist diesbezüglich nur folgerichtig.

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