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News des 30./31. Dezember 2011

Das alte Jahr hat mit der Radeon HD 7970 wenigstens noch den Launch einer 28nm-Lösung gesehen – danach war es dann aber mit der ganzen 28nm-Kunst und den vollmundigen Versprechungen seitens der Grafikchip-Entwickler über neue Grafikkarten noch in diesem Jahr. Somit wird die erste 28nm-Generation maßgeblich eine Angelegenheit des neuen Jahres werden – und AMD wird hierbei den Anfang machen mit dem Launch der Radeon HD 7950 zum 9. Januar 2012, welches gleichzeitig auch der Verkaufsbeginn für die Radeon HD 7970 sein wird (wofür allerdings die Radeon HD 7950 erst später real erhältlich sein wird). Die Daten zur Radeon HD 7950 sind weitgehend bekannt (inkl. Bestätigung), die Karte dürfte Performance-technisch knapp vor der GeForce GTX 580 herauskommen und übernimmt vermutlich deren Preispunkt. Desweiteren wird AMD im Januar/Februar noch die Radeon HD 7700 & 7800 Serien vorstellen – zu diesen Karten ist zwar noch nichts konkretes bekannt, aber diese lassen sich trotzdem schon recht vernünftig einschätzen.

Dagegen hat man von den 28nm-Angeboten nVidias lange Zeit nichts mehr neues gehört – was man durchaus als nicht gerade gutes Zeichen werten kann, denn üblicherweise fängt in der Nähe zu einem Launch die Gerüchteküche automatisch zu brodeln an. Derzeit lassen sich allerdings nur ein paar weitere Bruchstück-Informationen zu den 28nm-Plänen von nVidia zusammentragen, welche folgendermaßen aussehen: nVidia scheint den ungewöhnlichen Weg des Launches von unten nach oben gehen zu wollen – zuerst kommen also die kleineren Kepler-Chips und danach die größeren. Den Anfang werden Mobile-Lösungen auf Basis der Chips GK106 und GK107 machen, welche dem Mainstream-Bereich zuzuordnen sind und im Januar 2012 erscheinen sollen. Möglich und gar nicht einmal so unwahrscheinlich ist, daß nVidia diese Grafikchips vorerst noch nicht ins Desktop-Segment entläßt – erstens einmal werden die Aufträge der Notebook-Hersteller für diese allerersten im Mobile-Einsatz nutzbaren 28nm-Chips (der R1000/Tahiti-Chip wird nicht fürs Mobile-Segment umgesetzt werden) viele Produktionskapazitäten binden und zweitens kommt es im Desktop-Markt immer besser, zuerst die größeren Lösungen herauszubringen.

Demzufolge soll im Februar/März der GK104 Performance-Chip antreten, welcher ungefähr die Transistorenmenge des GF110 (3050 Millionen Transistoren) und aber eine etwas kleinere Die-Fläche als sein Vorgänger GK114 (358mm²) sowie der R1000/Tahiti (365mm²) aufweisen soll. Durch den Wegfall der Hotclocks wird nVidia bei diesem GK104 deutlich mehr Shader-Einheiten verbauen müssen als bisher bei nVidia üblich waren, die Schätzungen gehen bisher in die Richtung von runden 1000 Shader-Einheiten beim GK104. Damit sollte das angepeilte Ziel von klar über 2 TFlops Rechenleistung zusammen mit dem Taktziel von über 1000 MHz Chiptakt erreichbar sein. Genaueres, wie nVidia die 2 TFlops realisiert, ist aber derzeit einfach noch unbekannt. Das (sich aus den 2 TFlops ergebende) Performanceziel des GK104-Chips dürfte irgendwo in Richtung GeForce GTX 580 und Radeon HD 7950 liegen – nVidias Performance-Chip sollte sich also mit der kleineren R1000/Tahiti-Lösung anlegen können, was dann auch einen gewissen preislichen Druck auf Radeon HD 7950 & 7970 auslösen könnte.

AMD nVidia
9. Januar: Radeon HD 7950 (R1000/Tahiti, HighEnd) Januar GK106 & GK107 (Mainstream), möglicherweise vorerst rein für den Mobile-Einsatz
Januar/Februar: Radeon HD 7800 (Pitcairn, Performance) & Radeon HD 7700 (Cape Verde, Mainstream) Februar GK104 (Performance/HighEnd)
Radeon HD 7990 (2x R1000/Tahiti, DualChip HighEnd) März
  April  
  Mai GK100 (HighEnd)
  Juni

nVidias eigentliches Spitzenprodukt in Form des GK100-Chips wird dagegen erst im Mai/Juni 2010 mit derzeit noch komplett unbekannten Spezifikationen erwartet. Klar ist nur, daß man erneut einen ziemlich voluminösen Chip im Rahmen von rund 500mm² Die-Fläche erwarten kann, welcher bei der Performance dann keine Kompromisse macht und die Radeon HD 7970 klar überflügeln dürfte. Hinzu kommen bei beiden Grafikchip-Entwicklern dann noch die entsprechenden DualChip-Lösungen, wobei die Radeon HD 7990 im März antreten soll, während bei nVidias DualChip-Lösung unsicher ist, ob nVidia jene diesesmal nicht vielleicht besser auf Basis des GK104-Chips anstatt des GK100-Chips aufbaut – in letzterem Fall taucht nämlich wie schon bei der GeForce GTX 590 das Problem auf, daß man maßgeblich durch die TDP behindert wird und daher deutlich weniger Performance bieten kann als gleich zwei der Top-Grafikchips eigentlich leisten könnten.

Die VR-Zone berichtet über drei kommende Sandy-Bridge-Prozessoren ohne integrierte Grafik in Form der Vierkerner Core i5-2380P (3.1 GHz) und Core i5-2450P (3.2 GHz) sowie des schon früher einmal genannten Core i5-2550K (3.4 GHz). Bis auf die deaktivierte Grafik ist nichts besonderes an diesen Prozessoren – die deaktivierte Grafik könnte vielleicht für ein paar kleinere Ersparnisse beim Stromverbrauch sorgen, sofern man die integrierte Sandy-Bridge-Grafik zugunsten einer extra Grafikkarte generell nicht nutzt. Einige Enthusiasten dürften zudem aus eher philosophischen Gründen an diesen Prozessoren interessiert sein – allerdings kommen diese etwas zu spät, um noch einen besonderen Eindruck hinterlassen zu können, denn im April 2012 steht Ivy Bridge an und wird gerade das Thema des Stromverbrauchs komplett anders ausschauen lassen.

Technik Grafik TDP Listenpreis Release
Core i7-2700K 4 Sandy-Bridge-Kerne + HT, 3.5 GHz (TM 3.9 GHz), 8 MB L3 HD3000 @ 850 MHz (TM 1350 MHz) 95W 332$
Core i7-2600K 4 Sandy-Bridge-Kerne + HT, 3.4 GHz (TM 3.8 GHz), 8 MB L3 HD3000 @ 850 MHz (TM 1350 MHz) 95W 317$
Core i7-2600 4 Sandy-Bridge-Kerne + HT, 3.4 GHz (TM 3.8 GHz), 8 MB L3 HD2000 @ 850 MHz (TM 1350 MHz) 95W 294$
Core i7-2600S 4 Sandy-Bridge-Kerne + HT, 2.8 GHz (TM 3.8 GHz), 8 MB L3 HD2000 @ 850 MHz (TM 1350 MHz) 65W 294$
Core i5-2550K 4 Sandy-Bridge-Kerne, 3.4 GHz (TM 3.8 GHz), 6 MB L3 deaktiviert 95W ? Q1/12
Core i5-2500K 4 Sandy-Bridge-Kerne, 3.3 GHz (TM 3.7 GHz), 6 MB L3 HD3000 @ 850 MHz (TM 1100 MHz) 95W 216$
Core i5-2500 4 Sandy-Bridge-Kerne, 3.3 GHz (TM 3.7 GHz), 6 MB L3 HD2000 @ 850 MHz (TM 1100 MHz) 95W 205$
Core i5-2500S 4 Sandy-Bridge-Kerne, 2.7 GHz (TM 3.7 GHz), 6 MB L3 HD2000 @ 850 MHz (TM 1100 MHz) 65W 205$
Core i5-2500T 4 Sandy-Bridge-Kerne, 2.3 GHz (TM 3.3 GHz), 6 MB L3 HD2000 @ 650 MHz (TM 1250 MHz) 45W 205$
Core i5-2450P 4 Sandy-Bridge-Kerne, 3.2 GHz (TM 3.5 GHz), 6 MB L3 deaktiviert 95W ? Q1/12
Core i5-2405S 4 Sandy-Bridge-Kerne, 2.5 GHz (TM 3.3 GHz), 6 MB L3 HD3000 @ 850 MHz (TM 1100 MHz) 65W 201$
Core i5-2400 4 Sandy-Bridge-Kerne, 3.1 GHz (TM 3.4 GHz), 6 MB L3 HD2000 @ 850 MHz (TM 1100 MHz) 95W 184$
Core i5-2400S 4 Sandy-Bridge-Kerne, 2.5 GHz (TM 3.3 GHz), 6 MB L3 HD2000 @ 850 MHz (TM 1100 MHz) 65W 184$
Core i5-2380P 4 Sandy-Bridge-Kerne, 3.1 GHz (TM 3.4 GHz), 6 MB L3 deaktiviert 95W ? Q1/12
Core i5-2320 4 Sandy-Bridge-Kerne, 3.0 GHz (TM 3.3 GHz), 6 MB L3 HD2000 @ 850 MHz (TM 1100 MHz) 95W 177$
Core i5-2310 4 Sandy-Bridge-Kerne, 2.9 GHz (TM 3.2 GHz), 6 MB L3 HD2000 @ 850 MHz (TM 1100 MHz) 95W 177$
Core i5-2300 4 Sandy-Bridge-Kerne, 2.8 GHz (TM 3.1 GHz), 6 MB L3 HD2000 @ 850 MHz (TM 1100 MHz) 95W 177$

Die PC Games Hardware zeigt eine Intel-Roadmap, welche ein Thunderbolt-fähiges Intel-Mainboard für das erste Halbjahr 2012 beinhaltet. Damit könnte sich diese im Februar 2011 vorgestellte Technologie dann endlich einmal außerhalb von Apple-Gerätschaften auch in der Windows-Welt bewähren und (langfristig) durchsetzen. Anscheinend wird Intel Thunderbolt allerdings noch nicht nativ mit dem Z77-Chipsatz (vergleichbar mit dem aktuellen Z68-Chipsatz) unterstützen, denn andere Z77-basierte Mainboards von Intel werden kein Thunderbolt bieten – scheinbar löst Intel dies also über zusätzliche Chips, wie es aber beim Start einer neuen Technologie absolut üblich ist (man erinnere sich, wie lange USB 3.0 für eine native Unterstützung gebraucht hat). Vor der nativen Thunderbolt-Unterstützung direkt im Mainboard-Chipsatz werden also noch einige Jahre ins Land gehen.

Diese Zeit wird sowieso benötigt werden, um breite Anwendungsmöglichkeiten für Thunderbolt zu kreiieren, denn derzeit gibt es bei der PC-Peripherie keinen beachtbaren Bedarf für die 10 GB/sec Datenübertragungsrate von Thunberbolt. Trotzdem zeigt jenes Intel-Mainboard mit Thunberbolt-Unterstützung schon an, wohin der Mainboard-Markt im Jahr 2012 gehen wird: Auch bei anderen Mainboard-Herstellern werden ausgewählte HighEnd-Mainboards mit der Thunderbolt-Unterstützung werben, jeweils natürlich realisiert über Zusatzchips. Im Jahr 2013 könnte sich Thunderbolt dann breiter im Retail-Markt durchsetzen, dann dürften viele Retail-Platinen entsprechende Zusatzchips bieten. Die Thunderbolt-Integration direkt in die Mainboard-Chipsätze ist aber kaum vor dem Jahr 2015 zu sehen – dies hängt zuerst auch maßgeblich davon ab, wie stark sich Thunderbolt bei den Komponenten, sprich den Anwendungsmöglichkeiten, durchsetzen kann.