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News des 4. November 2011

Grafikkarten-Hersteller EVGA hat mit der "GeForce GTX 560 Ti 2Win" eine DualChip GeForce GTX 560 Ti Grafikkarte vorgestellt, welche von ihren technischen Daten her durchaus in Konkurrenz zur GeForce GTX 590 gehen kann. Zwar basiert letztere DualChip-Grafikkarte auf dem GF110-Chip, kommt aber mit deutlich abgespeckten Taktraten daher – während EVGA für seine GF114-basierte DualChip-Grafikkarte die Taktraten sogar noch einmal (etwas) angehoben hat. Damit kommt die GeForce GTX 560 Ti 2Win auf 5 Prozent mehr Rechenleistung und satte 40 Prozent mehr Texturierleistung, während die reguläre GeForce GTX 590 in diesem Zweikampf 7 Prozent mehr ROP-Leistung und eine um 28 Prozent höhere Speicherbandbreite auf ihrer Seite hat. Trotz daß dies also optisch für die GeForce GTX 560 Ti 2Win spricht, wären entsprechende Tests der Karte abzuwarten – da zum Launch-Zeitpunkt die GeForce GTX 590 um 10 bis 15 Prozent vor einem GeForce GTX 560 Ti SLI-Gespann lag.

Rohleistungs-Vergleich GeForce GTX 560 Ti, 580, 560 Ti 2Win & 590

Hier kann die GeForce GTX 560 Ti 2Win natürlich noch ihren kleinen Mehrtakt auf die Waage legen, trotzdem wird es schwer gegenüber der GeForce GTX 590 – da mit solch potenten Karten einfach höhere Auflösung oder Downsampling-Einsatz möglich werden und dort die höhere Speicherbandbreite der GeForce GTX 590 eher zum tragen kommt als die höhere Rechenleistung der GeForce GTX 560 Ti 2Win. Einen gewissen Pluspunkt kann die GeForce GTX 560 Ti 2Win allerdings beim Preis erreichen, denn EVGA stellt die Karte mit 520 Dollar auf der eigenen Webseite aus, daraus könnte sich ein Straßenpreis von ca. 450 Euro ergeben – deutlich günstiger als jede GeForce GTX 590, welche derzeit bei 590 Euro anfangen. Gegenüber einer GeForce GTX 590 wäre ein solcher Preis also erstklassig – gegenüber zwei einzelnen GeForce GTX 560 Ti Karten jedoch nicht, denn die gibt es ab Werk übertaktet für unter 200 Euro. Sofern man über zwei Grafikkarten-Slots verfügt, ist letzteres in jedem Fall die günstigere Lösung – aber die GeForce GTX 560 Ti 2Win bietet sich durchaus für alle Fälle an, wo nur ein Grafikkarten-Slot vorhanden ist, der Mehrpreis gegenüber zwei einzelnen GeForce GTX 560 Ti Karten ist nun auch nicht besonders hoch.

Gemäß DailyTech schätzt Chipfertiger TSMC das Potential der eigenen 28nm HKMG-Fertigung auf einen Performancesprung von 45 Prozent gegenüber der vorhergehenden eigenen 40nm SiON-Fertigung ein, welche bisher für die Grafikchips von AMD und nVidia verwendet wurde. Diese Aussage ist das bislang womöglichst ehrlichste Statement darüber, was von den kommenden 28nm-Grafiklösungen zu erwarten ist – wahrscheinlich gar kein so großer Performancesprung wie eigentlich angenommen. Schon kürzlich wurde an dieser Stelle die Analyse aufgestellt, daß ein erheblicher Teil der bislang bekannten Performanceverdopplung zwischen zwei Fertigungsschritten durch eine Steigerung der Verlustleistung erzielt wurde – ohne diesem Effekt liegt die Performancesteigerung zwischen zwei Fertigungsschritten vielleicht nur bei 60 Prozent (wovon in der ersten Generation vielleicht nur 50 Prozent ausgeschöpft werden, der Rest kommt dann mittels der Refresh-Generation).

Jene von TSMC angegebenen 45 Prozent treffen da durchaus zu, viel mehr bringt die reine Verkleinerung der Chipfläche nun einmal nicht ein – der Rest muß durch Effizienzverbesserungen in der Architektur kommen (nicht so einfach ohne neues DirectX11-Level, aber dennoch im gewissen Rahmen möglich). Ein nicht zu unterschätzender Teil kam aber bislang immer eben durch die Steigerung der Verlustleistung – von den 120 Watt TDP einer GeForce 7900 GTX anno 2006 bis zu den 244 Watt TDP einer GeForce GTX 580 im November 2010. Die große Frage ist, ob es sich AMD und nVidia leisten können, diesen Weg auch zukünftig weiter zu verfolgen – dann würden wir in weiteren vier Jahren bei HighEnd-Grafikkarten mit 500 Watt TDP landen, was kaum vorstellbar ist. Bleibt der Weg der Performancesteigerung durch höhere Verlustleistungsklassen den Grafikchip-Entwicklern jedoch verwehrt, lassen sich die bisherigen Performanceverdopplungen zwischen zwei Fertigungsschritten (im gewöhnlichen zwei Grafikkarten-Generationen) nicht mehr halten und lassen sich dann eben nur noch ca. 60 Prozent Performancesteigerung zwischen zwei Fertigungsschritten realisieren.

Laut SemiAccurate hat das A1-Stepping von Trinity eine TDP von 125 Watt. Dies sagt noch nicht zwingend etwas zu den letztlich ausgelieferten Prozessoren aus, ist aber dennoch kein gutes Vorzeichen, denn Bulldozer Trinity geht in den gleichen Preisbereich wie aktuell die Llano-Prozessoren (von unter 120 Euro) und dort ist eine solche TDP-Klasse einfach deutlich neben den Marktanforderungen. Selbst die 100 Watt TDP der schnelleren Llano-Modelle sind schließlich kein Ruhmesblatt für diese Prozessoren – bei 125 Watt TDP kann AMD durch den höheren möglichen Takt mit Trinity wahrscheinlich die Lücke bei der CPU-Performance gegenüber Intel schließen, reißt dafür dann aber eine neue eklatante Lücke bei der Verlustleistung auf.

WinFuture berichten von regelrechten Panikkäufen der PC-Hersteller an Festplatten – dabei werden übermäßig hohe Order an die Festplatten-Hersteller abgesetzt (die diese natürlich nicht vollständig bedienen können) sowie versucht, auf dem grauen Markt Lieferungen abzugreifen, welche eigentlich in den Retail-Handel gehen sollten. Offenbar versuchen gerade diese PC-Hersteller ohne langfristige Lieferverträge nunmehr ihre Läger für einige Monate im voraus zu füllen, was die Nachfrage in einer absolut angespannten Produktionssituation noch weiter vergrößert. In dieser Paniksituation sind – wie prognostiziert – die Preise im Retail-Markt explodiert und dieses übermäßige Preisniveau dürfte auch noch einige Wochen anhalten. Eine Verbesserung der Situation wird erst eintreten, wenn sich die Produktionsmengen der Festplatten-Hersteller wieder dem normalen Niveau annähern, was je nach Hersteller einige Wochen bis einige Monate dauern kann.

Shortcuts: Golem zeigt, wie man die Windows-Firewall dazu benutzen kann, den Origin-Client aus dem Internet auszusperren, wonach Battlefield 3 trotzdem funktioniert – sowohl im Singleplayer- als auch im Multiplayer-Modus. Ob diese Methode langfristig benutzbar ist, wäre allerdings zu bezweifeln, EA kann jederzeit mittels eines Patches die Anmeldeprozedur derart umgestalten, daß ein "nach Haus telefonierender" Origin-Client Grundvoraussetzung für Battlefield 3 oder andere EA-Titel ist. Der Planet 3DNow! vermeldet die Marktverfügbarkeit des Phenom II X4 960T, hinter welchem sich ein Prozessor mit sechs K10.5-Rechenkernen aus der Thuban-Reihe verbirgt, bei welchen aber nur vier Rechenkerne freigeschaltet sind. Sofern man die Freischaltung mit einem passenden Mainboard hinbekommt und die zwei ursprünglich deaktivierten Rechenkerne nicht wirklich defekt sind, handelt es sich hierbei um den günstigstmöglichen Einstieg in die Sechskern-Welt. Laut CPU-World kommt mit "B0" demnächst ein neues Llano-Stepping, welches vorerst allerdings nur Zweikern-CPUs vorbehalten ist. Über irgendwelche Vorteile dieses Steppings ist derzeit nicht bekannt – dabei hätte AMD aufgrund der zu hohen Verlustleistung von Llano allen Grund, hier deutlich nachzubessern.