Womit wir zum – für diese Karten – alles entscheidenden Punkt der Performance kommen. Elementar für die GeForce GTX 590 ist dabei natürlich das Duell mit der Radeon HD 6990, ebenfalls interessant sind zudem die Vergleiche zur GeForce GTX 570 SLI, zur GeForce GTX 560 Ti SLI sowie zur GeForce GTX 580 zur Bestimmung des Abstands zwischen schnellster SingleChip-Lösung und der neuen DualChip-Lösung.
HT4U | 590 vs. 6990 | 590 vs. 580 | 590 vs. 570SLI | 590 vs. 580SLI |
---|---|---|---|---|
1920x1200 4xAA | -3,1% (+3,2%) | +35,9% (-26,4%) | -4,5% (+4,8%) | -12,9% (+14,9%) |
1920x1200 8xAA | -0,9% (+0,9%) | +32,5% (-24,5%) | -2,2% (+2,3%) | -12,5% (+14,2%) |
2560x1600 4xAA | -9,0% (+9,8%) | +41,7% (-29,4%) | -4,8% (+5,0%) | -6,7% (+7,2%) |
2560x1600 8xAA | -4,7% (+4,9%) | +40,2% (-28,7%) | +0,3% (-0,3%) | -14,8% (+17,3%) |
benutzte Treiberversionen: 6990 @ 11.4 Preview, 570/580 @ 267.59 WHQL, 590 @ 267.71 Beta benutzte Filtersettings: AMD "HighQuality" vs. nVidia "HighQuality" |
PCGH | 590 vs. 6990 | 590 vs. 580 | 590 vs. 580OC | |
---|---|---|---|---|
2560x1600 4xAA | -7,0% (+7,5%) | +44,2% (-30,7%) | +21,4% (-17,6%) | |
2560x1600 8xAA | -6,6% (+7,0%) | +47,0% (-32,0%) | +28,5% (-22,2%) | |
benutzte Treiberversionen: 6990 @ 11.2, 580/590 @ 267.71 Beta benutzte Filtersettings: AMD "Quality" vs. nVidia "Quality" |
ComputerBase | 590 vs. 6990 | 590 vs. 580 |
---|---|---|
1920x1200 4xAA | +3,8% (-3,7%) | +44,7% (-30,9%) |
1920x1200 8xAA | +4,0% (-3,8%) | +51,5% (-34,0%) |
2560x1600 4xAA | -6,4% (+6,8%) | +45,1% (-31,1%) |
2560x1600 8xAA | -2,7% (-2,8%) | +62,3% (-38,4%) |
benutzte Treiberversionen: 6990 @ 8.84.3 Beta2, 580 @ 262.99, 590 @ 267.71 Beta benutzte Filtersettings: AMD "HighQuality" vs. nVidia "Quality" |
AnandTech | 590 vs. 6990 | 590 vs. 580 | 590 vs. 560SLI | 590 vs. 570SLI |
---|---|---|---|---|
1920x1200 4xAA | +5,9% (-5,5%) | +35,4% (-26,1%) | +11,4% (-10,2%) | -2,8% (+2,9%) |
2560x1600 4xAA | -1,5% (+1,6%) | +43,6% (-30,3%) | +11,0% (-9,9%) | -5,0% (+5,3%) |
benutzte Treiberversionen: 6990 @ 11.4 Preview, 590 @ 267.71 Beta, 560/570 unklar benutzte Filtersettings: unbekannt, höchstwahrscheinlich AMD "Quality" vs. nVidia "Quality" |
HardOCP | 590 vs. 6990 | 590 vs. 570SLI | 590 vs. 580SLI |
---|---|---|---|
5040x1050 4xAA | -7,8% (+8,5%) | -4,4% (+4,6%) | -19,3% (+23,9%) |
benutzte Treiberversionen: 6990 @ 11.4 Preview, 570 @ 267.24, 580 @ 267.31, 590 @ 267.71 Beta benutzte Filtersettings: unbekannt, höchstwahrscheinlich AMD "Quality" vs. nVidia "Quality" |
Hardware Canucks | 590 vs. 6990 | 590 vs. 580 | 590 vs. 560SLI | 590 vs. 570SLI |
---|---|---|---|---|
1920x1200 4xAA | +2,8% (-2,7%) | +49,3% (-33,0%) | +10,6% (-9,5%) | -4,3% (+4,4%) |
2560x1600 4xAA | -4,5% (+4,7%) | +55,4% (-35,6%) | +21,7% (-17,9%) | -1,9% (+1,9%) |
2560x1600 8xAA | -12,0% (+13,7%) | +51,7% (-34,1%) | +14,8% (-12,9%) | -9,2% (+10,2%) |
5760x1080 8xAA | -0,3% (+0,3%) | - | - | +11,5% (-10,3%) |
benutzte Treiberversionen: 6990 @ 11.4 Preview, 570/580 @ 267.31 Beta, 590 @ 267.71 Beta benutzte Filtersettings: unbekannt, höchstwahrscheinlich AMD "Quality" vs. nVidia "Quality" |
Nach dem Studium von reihenweise Benchmarks läßt sich in der Hauptfrage des Vergleichs zur Radeon HD 6990 sagen, daß in "normalen Settings" beide Karten grob gleich schnell sind – dies schwankt ein wenig von Test zu Test, aber über alle Artikel hinweg kann man dieses erste Fazit durchaus ziehen. Allerdings ist die gewisse Tendenz sichtbar, daß die AMD-Karte gerade unter sehr hohen Settings schneller als die nVidia-Karte wird – nur im Rahmen von 5 bis 10 Prozent, aber immerhin. Leider läßt sich dies mit den heutigen Benchmarks nicht zur Zufriedenheit aufklären, weil oftmals viel zu handzahm unter Settings gemessen wurde, welche GeForce GTX 590 und Radeon HD 6990 nicht im Ansatz fordern. Mit mehr Benchmarks unter 2560x1600 8xAA sowie Triple-Monitoring (5040x1050 und 5760x1080) samt 4xAA dürfte der Vorteil der AMD-Karte unter diesen die Karte wirklich fordernden Auflösungen klarer werden als es mit den heutigen Benchmarks sichtbar geworden ist.
Somit sehen wir die Radeon HD 6990 als letztlichen Gewinner dieses reinen Performance-Wettstreits an – die Karte ist dort schneller, wo es darauf ankommt und auch das Einsatzfeld dieser beiden DualChip-Boliden liegen sollte. Natürlich gibt es auch Anwender, welche eine solche Karte unter 1920x1080 mit standardmäßigem 4x Multisampling Anti-Aliasing betreiben – für die ist die GeForce GTX 590 die minimal schnellere Wahl, aber eben auch nur unter diesem Setting. Geht man höher, kommt es zu einem Gleichstand bzw. geht die Radeon HD 6990 in Führung. Natürlich muß auch gesagt werden, daß die Radeon HD 6990 nirgendwo großartig schneller als die GeForce GTX 590 ist, die Differenz immer unter 10 Prozent liegt – aber andererseits gibt es in diesem Zweikampf auch keine zweiten Sieger, für die Käufer solcher Karten zählt nur das Allerbeste.
Daß die GeForce GTX 590 nur so eher "lau" daherkommt, hängt in erster Linie an deren sehr niedrigen Taktraten, welcher sich dann in einem nicht wirklich berauschenden Vorsprung vor der GeForce GTX 580 von zwischen 30 und 60 Prozent äußern – im gewöhnlichen sind es nur runde 40 bis 45 Prozent. Mehr ist möglicherweise aufgrund des nicht viel größeren Vorsprungs bei den Rohleistungen gar nicht möglich – aber dennoch ist dies ein heftiges Gegenargument gegen die GeForce GTX 590, weil man sich für diesen Performancevorteil eigentlich nicht die üblichen Nachteile eines MultiChip-Setups aufhalsen muß. Eine richtig dick übertaktete GeForce GTX 580 wird zwar nie die Performance einer GeForce GTX 590 erreichen, kann aber den Abstand zur GeForce GTX 590 durchaus halbieren (die PCGH hat entsprechende Benchmarks angestellt), womit das DualChip-Setup nochmals uninteressanter wird.
Im Vergleich zu anderen SLI-Lösungen seitens nVidia schneidet die GeForce GTX 590 dann ganz vernünftig ab: Ein SLI-Gespann aus zwei GeForce GTX 570 Karten wird zwar nicht ganz erreicht, aber die GeForce GTX 590 liegt nur runde 5 Prozent dahinter zurück. Unter besonders speicherfressenden Settings kann die GeForce GTX 590 dabei die GeForce GTX 570 SLI sogar einholen und teilweise sogar überrunden. Ein SLI-Gespann aus zwei GeForce GTX 560 Ti Karten läßt die GeForce GTX 590 dagegen in jeder Lebenslage hinter sich, auch wenn die Performance-Differenz mit 10 bis 15 Prozent nun nicht gerade großartig ausfällt. Gegenüber einer GeForce GTX 580 SLI liegt man erwartungsgemäß klar zurück, dieses SLI-Gespann liegt noch gute 15 bis 20 Prozent vor der GeForce GTX 590.
Mit diesen Ergebnissen läßt sich dann auch der passende Preispunkt zur GeForce GTX 590 bestimmen, welche einen offiziellen Listenpreis von 639 Euro bzw. 699 Dollar hat, zu diesem Preis aber kaum in den Markt gelangen wird. Da die DualChip-Karte die Performance einer GeForce GTX 570 SLI nicht ganz erreicht, aber klar oberhalb der Performance einer GeForce GTX 560 Ti SLI liegt, sollte der Straßenpreis der GeForce GTX 590 in der Mitte zwischen diesen beiden SLI-Lösungen mit der Tendenz zur GeForce GTX 570 SLI liegen. Da zudem der Performancewettstreit mit der Radeon HD 6990 (unserer Meinung nach) minimal zugunsten der AMD-Karte ausgeht, ist ein letztlicher Straßenpreis maximal auf dem Preisniveau der Radeon HD 6990 gerechtfertigt, ergo nicht über 540 Euro. Ob die GeForce GTX 590 zu diesem Preis in den Handel gelangt, wird sich zeigen müssen – erst mit ein paar Tagen Abstand zum Launch wird sich erfahrungsgemäß das wahre Preisbild dieser Karte ergeben.
So viel zur reinen Betrachtung der Performance und des sich daraus ergebenden Preispunkts, was eher zugunsten der AMD-Karte spricht. Allerdings gibt es natürlich noch andere beachtbare Punkte im Duell zwischen GeForce GTX 590 und Radeon HD 6990: So hat nVidia auf der Habenseite die etwas bessere Filterqualität und die reichhaltigeren Möglichkeiten zu Supersampling Anti-Aliasing, beides inbesondere im Käuferkreis dieser Karten interessant. Zudem hat nVidia die etwas bessere Technologie zur Vermeidung von Mikrorucklern (AMD hat leider gar keine), was für eine DualChip- oder CrossFire/SLI-Lösung ebenfalls besonders wichtig ist. Und letztlich spricht auch die deutlich geringere Lautstärke der GeForce GTX 590 für diese – bzw. die klar überzogenen Lautstärke der Radeon HD 6990 gegen jene.
In diesen Nebenpunkten liegt nVidia also wiederum vorn – wobei nicht jeder der Nebenpunkte für jeden der potentiellen Käufer interessant sein muß. AMD kann bei der Radeon HD 6990 fast nur damit punkten, daß die Karte etwas schneller ist und daß gerade bei solchen Karten immer nur der Performancethron zählt. Zudem kommt die schon vorgenannte Tendenz hinzu, daß die Radeon HD 6990 bei extrem hohen Settings ihre Performance besser hält als die GeForce GTX 590 – leider heute zu wenig durch Benchmarks belegt, aber die Tendenz ist dennoch erkennbar. Insofern ergibt sich die interessante Situation, daß beide DualChip-Karten ihr Für und Wider haben und daher kein eindeutiger Sieger gekürt werden kann. Es liegt letztlich im Feld der subjektiven Präferenzen für das einen oder andere Features, zu wessen Gunsten man sich zwischen GeForce GTX 590 und Radeon HD 6990 entscheidet.
Nachtrag vom 25. März 2011
Interessant zur GeForce GTX 590 ist natürlich die Frage der möglichen Übertaktung – wenn die Karte nur mit 607/1215/1707 MHz an den Start geht, dann haben die beiden GF110-Chips der Karte noch reichlich Taktreserven angesichts der Taktraten der GeForce GTX 580 von 772/1544/2004 MHz (ohne weiteres Overclocking). Allerdings lassen sich diese Reserven mit den jetzt verfügbaren 590er Karten nicht herauskitzeln – das durchschnittliche Übertaktungsergebnis der Launch-Tests lag gerade einmal bei 695/1391/1830 MHz, nur in zwei Fällen wurden dabei die Taktraten der GeForce GTX 580 knapp erreicht (TechPowerUp & PureOC). Dies ging einher mit einem zumeist exorbitanten Anstieg der Verlustleistung – HT4U konnten auf ihrer mit 680/1360/1800 MHz gar nicht so großartig übertakteten GeForce GTX 590 gar eine Leistungsaufnahme der reinen Grafikkarte von 483 Watt (!) unter dem Tessmark ausmessen.
OC-Ergebnis | OC-Ergebnis | ||
---|---|---|---|
HT4U | 680/1360/1800 MHz | ||
TweakPC | 690/1380/1750 MHz | Bjorn3D | 709/1418/1906 MHz |
ComputerBase | 680/1360/1770 MHz | TechSpot | 670/1340/1800 MHz |
Hardwareluxx | 695/1390/1850 MHz | Legit Reviews | 690/1380/1810 MHz |
Overclock3D | 660/1320/1710 MHz | Guru3D | 675/1350/1850 MHz |
Neoseeker | 662/1324/1824 MHz | TechReaction | 660/1320/1738 MHz |
X-bit Labs | 725/1450/1880 MHz | Hardware Canucks | 689/1378/1872 MHz |
PureOC | 775/1550/1900 MHz | TechPowerUp | 775/1550/2000 MHz |
Dieser Wert sprengt augenscheinlich das, was die Stromversorgung der Karte eigentlich leisten könnte: Offiziell gibt es über den PCI-Express-Steckplatz sowie die zwei 8poligen Stromstecker nur 375 Watt. Allerdings können die extra Stromstecker in der Praxis deutlich mehr leisten als für was sie spezifiziert sind: 200 Watt pro extra Stromstecker sind problemlos möglich (egal ob 6polig oder 8polig) – es ist halt nur die PCI-Express-Spezifikation, welche den Stromsteckern die bekannten Werte von 75 Watt pro 6poligem Stromstecker und 150 Watt pro 8poligem Stromstecker aufdefiniert. Technisch sind sogar deutlich mehr als 200 Watt pro extra Stromstecker erreichbar, dies ist dann eine Frage der Qualität der Stecker und vor allem der benutzten Kabel. Die Stecker selber fangen erst ab 50A (600 Watt) zu schmelzen an – eine Demonstration dessen kann man sich bei YouTube geben.
Nur darüber ist es möglich, daß die GeForce GTX 590 im Übertaktungsbetrieb trotz der offiziellen 375-Watt-Spezifikation über eine ausreichende Stromzufuhr für einen stabilen Betrieb verfügt. Ironischerweise war aber zumeist die Karte selber nicht in der Lage, mit der hohen Last zurechtzukommen: TechPowerUp haben ihre Karte beim Versuch der Spannungserhöhung gleich einmal zerstört (kurzzeitig waren noch 815 MHz Chiptakt möglich), während die SweClockers das Abrauchen ihrer Karte auf YouTube zeigen. Offensichtlich ist das Übertakten der GeForce GTX 590 derzeit eine heikle Angelegenheit, welche schnell zum Kartentod führen kann. Die Idee, die GeForce GTX 590 mit starker Übertaktung auf ein Leistungsniveau wie die GeForce GTX 580 SLI zu hieven, ist damit regulär nicht realisierbar – eventuell ist unter Wasserkühlung mehr möglich, dies bliebe abzuwarten.