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News des 14. Oktober 2011

Der Heise Newsticker hat neue Gerüchte über die ersten 28nm-Grafikchips von AMD zu bieten: Danach soll es am 6. Dezember den Launch der ersten Produkte der Radeon HD 7000 Serie geben, angeblich würde es sich dabei um Desktop-Grafikkarten aus dem Performance-Bereich handeln. Dies hört sich auffallend ähnlich zum Start der Northern-Islands-Generation (Radeon HD 6000 Serie) letztes Jahr an, als zuerst der Performance-Chip RV940/Barts auf Basis der alten VLIW5-Architektur kam – und erst danach der HighEnd-Chip RV970/Cayman auf Basis der neuen VLIW4-Architektur. In jedem Fall nährt auch diese Nachricht wieder die Vermutung, daß AMD die kommende Graphics Core Next Architektur möglicherweise nicht so breit einsetzen wird wie ursprünglich gedacht – vielleicht wie bei der Radeon HD 6000 Serie nur beim HighEnd-Chip und dann erst mit der nachfolgenden Generation im Winter 2012/2013 durchgehend über alle Chipklassen. Auch bei nVidia deutet sich ein ähnlicher Ablauf an, wo die neue Kepler-Architektur womöglich nur beim HighEnd-Chip GK100 zum Einsatz kommt und die anderen Chips der GeForce-600-Serie dann einfach Fermi-Ableger in 28nm sein werden.

Beim Guru3D sowie bei Legion Hardware gibt es erste Artikel zur Performance der kleineren Bulldozer-Modelle – FX-8120, FX-6100, FX-4170 und FX-4100. Die Ergebnisse schwanken ein wenig zwischen diesen Tests und manches Resultat sieht auch unvereinbar mit anderen Benchmark-Ergebnissen aus, in der Relation sind die Ergebnisse aber dennoch klar: Die kleineren Bulldozer-Modelle mit weniger Rechenkernen verlieren ungewöhnlich viel Performance – viel deutlicher, als daß man dies bisher im Vergleich von Vierkern- zu Sechskern- und Achtkern-Prozessoren gewohnt war. Vom Performanceprofil her sieht der Vergleich zwischen Vierkern-Bulldozer und Achtkern-Bulldozer eher wie der Vergleich zwischen einem regulärem DualCore- und einem regulärem QuadCore-Prozessor aus, so viel Performanceabstand liegt bei Bulldozer dazwischen.

ComputerBase
Anwend./Spiele
HT4U
Anwend./Spiele
Guru3D
Anwendungen
Legion Hardware
Anwendungen
AMD A8-3850
4 Llano-Kerne, 2.9 GHz
63%/85% - 57% -
AMD FX-4100
4 Bulldozer-Kerne, 3.6 GHz + TC
- - 54% -
AMD FX-4170
4 Bulldozer-Kerne, 4.2 GHz + TC
- - - 67%
AMD FX-6100
6 Bulldozer-Kerne, 3.3 GHz + TC
- - 67% 87%
AMD FX-8120
8 Bulldozer-Kerne, 3.1 GHz + TC
- - 94% 95%
AMD FX-8150
8 Bulldozer-Kerne, 3.6 GHz + TC
100%/100% 100%/100% 100% 100%
AMD Phenom II X4 975
4 K10.5-Kerne, 3.6 GHz
73%/81% 98%/100% 70% -
AMD Phenom II X6 1100T
6 K10.5-Kerne, 3.3 GHz + TC
85%/90% 99%/102% 95% 78%
Intel Core i5-2300
4 Sandy-Bridge-Kerne, 2.8 GHz + TM
-/96% -/127% - -
Intel Core i5-2400
4 Sandy-Bridge-Kerne, 3.1 GHz + TM
98%/- 132%/- - -
Intel Core i5-2500K
4 Sandy-Bridge-Kerne, 3.3 GHz + TM
105%/111% 139%/144% 90% 99%
Intel Core i7-2600K
4 Sandy-Bridge-Kerne + HT, 3.4 GHz + TM
115%/124% 144%/148% 115% 113%

Oder anders formuliert: Im Anwendungsbereich benötigt Bulldozer auch wirklich seine acht Rechenkerne, um überhaupt auf Touren zu kommen, die Sechskern-Bulldozer und gerade die Vierkern-Bulldozer fallen deutlich ab. Besonders der Vierkern-Bulldozer FX-4100 (3.6 GHz) stellt dabei einige Negativrekorde in die falsche Richtung hin auf: Im Test von Guru3D war das beste Llano-Modell A8-3850 (2.9 GHz) sogar um 7 Prozent schneller – bei 700 MHz weniger Takt, fehlendem Level3-Cache und ohne TurboCore-Feature. So gesehen wäre AMD wohl wirklich besser damit gefahren, anstatt der Bulldozer-Kerne diejenigen von Llano zu nehmen, selbst jene in dieser Frage nicht berühmten Rechenkerne bringen es anscheinend auf ca. 30 Prozent (!) mehr Pro/MHz-Leistung gegenüber Bulldozer. Ein vakanter Punkt stellt allerdings noch die Spiele-Rohleistung der kleineren Bulldozer-Modelle dar, da es diesbezüglich derzeit noch keine Tests unter CPU-limitierten Settings gibt.

In der Theorie könnte hierbei ein FX-4170 (4.2 GHz) dank seines höheren Takts durchaus den FX-8150 (3.6 GHz) überholen – die höhere Kernanzahl bringt dem FX-8150 unter Spielen im Normalfall nichts und selbst CPU-limitierte Titel haben höchstselten gleich eine (nutzvolle) Achtkern-Optimierung zu bieten. Besser bedeutet in diesem Zusammenhang aber noch lange nicht "gut", denn auch der höhere Takt der Vierkern-Bulldozer wird den überdimensionalen Unterschied bei der Spiele-Rohleistung gegenüber Intel nur schwerlich aufholen können. Trotzdem wäre dies mal ein interessanter Test: Vierkern-Bulldozer – am besten eben den taktstarken FX-4170 (4.2 GHz) – gegen gleichpreisige Intel-Prozessoren, also den Core i3-2100 (3.1 GHz), welcher wegen seiner nur zwei Rechenkerne und ohne TurboMode-Feature eventuell doch durch den AMD-Prozessoren erreichbar ist.