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News des 16. September 2011

Im Rahmen der Softwareentwickler-Konferenz Build hat Microsoft nun auch erstmals Details zu DirectX 11.1 herausgegeben – und damit vor allem bestätigt, daß dieses bislang nur sehr selten erwähnte Schnittstellen-Update auch wirklich kommen wird. Laut dem Heise Newsticker wird das Hauptfeature von DirectX 11.1 eine herstellerunabhängige Unterstützung von Stereo-3D sein – dies sollte jene Nutzungsart weiter vorantreiben und zudem für die kommenden NextGen-Spielekonsolen interessant sein. Daneben gibt es an einer Hand abzählbare kleinere Verbesserungen und eine extra Unterstützung für Tile-Based-Renderer, auf welche Intel bei den kommenden Atom-Prozessoren der Pineview-Generation setzt. Die Frage, wann DirectX 11.1 kommen wird, wurde nicht beantwortet, bislang ist das Schnittstellen-Update allerdings nur unter der Preview-Version von Windows 8 verfügbar – technisch spricht aber nichts dagegen, dieses auch für Windows Vista & 7 herauszubringen. Die wichtigere Frage ist sowieso, wann erste DirectX 11.1 Beschleuniger in den Markt kommen: Denn wenn die zum Jahresende 2011 antretenden neuen Grafikchip-Architekturen von AMD (Southern Islands) und nVidia (Kepler) noch nicht DirectX 11.1 beherrschen, bleibt nur deren Refreshgeneration zum Jahresende 2012 übrig.

Interessant ist allerdings auch die umgekehrte Frage, welche der Heise Newsticker in einer weiteren Meldung beantwortet: Aktuelle DirectX11-Grafikkarten beherrschen nicht alle Features von DirectX 11.1, können also nicht per Treiberupdate auf die neue 3D-Schnittstelle angehoben werden. Letzteres ist allerdings möglich bei der Hauptänderung von DirectX 11.1 in Form der herstellerunabhängigen Unterstützung von Stereo-3D – dieses Feature kann per Treiber auch DirectX11-Grafikkarten nachgereicht werden. Dies könnte die interessante Situation ergeben, daß zukünftige Spiele zwar DirectX 11.1 fordern, damit aber nur das-Stereo-3D-Feature von DirectX 11.1 meinen und somit auch mit "gewöhnlichen" DirectX11-Grafikkarten nutzbar sind. Daß die anderen kleineren Änderungen durch DirectX 11.1 von den Spieleentwicklern großartig beachtet werden, ist dagegen eher unwahrscheinlich – schließlich wird kein Spieleentwickler für diesen geringen Änderungsumfang einen extra Renderpfad programmieren oder alternativ "gewöhnliche" DirectX11-Beschleuniger von seinem Produkt ausschließen wollen.

Das holländische Hardware.infos (maschinelle Übersetzung ins deutsche) berichtet über erste AMD-eigene Bulldozer-Benchmarks, welche AMD im Rahmen seiner IDF-Gegenveranstaltung durchgeführt hat. Leider gab es dabei nur zwei Benchmarks zu sehen und genaue Systemdaten wurden gar nicht bekanntgegeben, so daß diese Werte sicherlich alle Vorurteile gegenüber Hersteller-eigenen Benchmarks erfüllen. Nichtsdestotrotz: Bei Handbrake erreichte ein Bulldozer 223 fps, ein Core i5 noch 188 fps (+18,6%), bei DiRT 3 unter 2560x1600 mit zwei Radeon HD 6970 Karten im CrossFire-Verbund waren es 82,8 fps gegen 80,9 fps (+2,3%) in einem allerdings wahrscheinlich eher GPU-limitierten Szenario. Welche Prozessoren konkret getestet wurden, wurde wie gesagt nicht bekannt – AMD sagte nur aus, daß man sich den Core i5 so ausgesucht hätte, daß dieser preislich zum benutzten Achtkern-Bulldozer passt. Viel konkretes läßt sich aus diesen Benchmarks leider nicht erkennen – allenfalls ist es bemerkenswert, daß AMD sich gleich bewußt nur einen Core i5 als Bulldozer-Kontrahent herausgesucht hat, was die Performanceerwartungen an Bulldozer doch einigermaßen dämpfen sollte.

Der Heise Newsticker hat ganz interessante Ausführungen zu Windows 8 in der Praxis, welche die vorgestern geäußerte Bedenken erhärten, die neue Metro-Oberfläche von Windows 8 wäre nur ungenügend auf eine Maus/Tastatur-Steuerung ausgelegt. Interessant wird sein, ob sich Microsoft diesem Thema annehmen wird – oder ob man es bewußt vernachlässigt, um die Anwender stärker auf die gewünschte Touchsteuerung zu eichen. So oder so ist es beachtenswert, wie stark derzeit die Anwenderschar schon nach Möglichkeiten sucht, von Metro wieder loszukommen – inzwischen wurden in der Windows 8 Preview-Version bereits zwei entsprechende Möglichkeiten gefunden, das bekannte Startmenü wieder zu reaktivieren (Möglichkeit 1 in der Heise-Meldung beschrieben, Möglichkeit 2). Dabei haben sowohl neues Startmenü (über die Kacheln auf dem Desktop) als auch die ganze Oberflächen-Idee von Metro absolut etwas – wenn beides leider nicht so pur auf Touchsteuerung und kleine Bildschirme ausgerichtet wäre.

Das komplette Desktop-Segment mit seinen üblicherweise großen Monitoren und seinen auch oftmals ganz anderen Aufgabenstellungen wurde hierbei anscheinend komplett vergessen. Als reines Design-Konzept wäre das alles viel besser aufgehoben – man könnte erforschen, wohin es in der Zukunft geht, was funktioniert und was nicht funktioniert. Aber als Preview-Version geht Windows 8 doch deutlich an der Lebenswirklichkeit vieler Nutzer vorbei – und viel Zeit, um daran noch etwas zu ändern, ist nun auch nicht mehr vorhanden. Microsoft sollte sich aber trotzdem die vielfach geäußerte Userkritik zu Herzen nehmen und lieber mehr als weniger Zeit in Windows 8 investieren – ob das Betriebssystem deswegen vielleicht erst später als derzeit geplant (Herbst 2012) erscheinen kann, darf hierbei keine Rolle spielen. Wenn man einen so großen Stilbruch vorhat, dann sollte dieser auch wirklich bestmöglich ausgeführt werden, um möglichst viele Nutzer auf dem Weg zu neuen Ufern mitzunehmen – und diese nicht durch vermeidbare Fehler zu vergraulen.

Wir hatten am 1. September über Ultra High Definition Television (UHDTV) berichtet und diesbezüglich jener Bildnorm recht wenige Chancen eingeräumt, weil bislang kaum UHDTV-Content existiert. Dies ist allerdings nicht korrekt, denn laut der FAQ des Kinokamera-Herstellers RED erreicht normales 35mm-Kinomaterial (in digitalisierter Form) durchaus eine maximale Auflösung von 3000 Breitenpixeln, was in jedem Fall deutlich über dem bisherigen HDTV-Standard von 1920x1080 Pixeln liegt. Dies stößt das bisher zu den Zukunftsaussichten von UHDTV gesagte ziemlich deutlich um: Wenn auch ältere Kinofilme unter UHDTV noch eine bessere Bildqualität bieten, werden Enthusiasten dann doch interessiert sein – und damit langfristig dieses Angebot an Geräten und Content aufbauen helfen, welches dann irgendwann einmal auch den Massenmarkt für UHDTV interessieren wird. Nicht HDTV ist also die natürliche Grenze, sondern UHDTV – und erst hinter UHDTV existiert dann das Problem, daß "alter" Content nicht mehr besser werden würde mit einer über UHDTV liegenden Bildnorm. Trotzdem bleibt es ein weiter Weg bis zu UHDTV, denn wie üblich werden anfänglich die Geräte sehr teuer und der Content handverlesen sein.

Shortcuts: Laut CPU-World wird der Core i7-2700K nur einen minimalen Taktsprung von 100 MHz gegenüber dem Core i7-2600K hinlegen: Von 3.4 geht es auf 3.5 GHz Nomimaltakt hinauf. Der maximale TurboMode-Takt ist noch nicht bekannt, hier könnte der Core i7-2700K eventuell stärker zulegen. Gemäß SemiAccurate wurden die Arbeiten an PCI Express 4.0 bereits aufgenommen, das Ziel ist eine weitere Verdopplung der Bandbreite. Allerdings sind erste Produkte auf Basis von PCI Express 4.0 erst im Jahr 2015 oder 2016 zu erwarten, derzeit steht erst einmal die Markteinführung von PCI Express 3.0 mit den kommenden ersten 28nm-Grafikkarten an. Noch nachzutragen zu Intels Ivy Bridge wären zwei weitere kleinere Details: Die ComputerBase berichtet über im Übertaktungsbetrieb mögliche höhere Speichertaktraten bis zu DDR3/2800, während der Notebookcheck auf die "Configureable TDP" für OEMs hinweist, mittels welcher die PC-Bauer die TDP und damit auch die Taktrate eines Ivy-Bridge-Prozessors in geringem Umfang verändern können. Obwohl derzeit noch nicht konkreter ausgeführt, scheint dieses Feature rein für das Mobile-Segment gedacht zu sein – im Desktop-Segment würde eine TDP-Änderung um wenige Watt auch kaum etwas ändern bzw. selbiges auffallen.