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News des 28. Februar 2011

Hexus zeigen neue, anscheinend aus dem offiziellen Präsentationsmaterial von AMD stammende Bilder der Radeon HD 6990, welche laut der Wochenend-News am 8. März vorgestellt werden soll. HardOCP konnten dagegen schon einmal mit einer Radeon HD 6990 unter Dragon Age II herumspielen, durften aber leider keine Aussagen zu Hardware-Daten oder den dabei erzielten Frameraten treffen. Zu nVidias Konkurrenzprojekt GeForce GTX 590 gab es als Kommentar zu der Wochenend-News im übrigen die Anmerkung, daß die Bilder einer entsprechenden Karte mit zwei 8poligen Stromsteckern – welche als Begründung für die TDP von bis zu 375 Watt galten – von einer Sondervariante seitens EVGA stammen und nicht den Referenz-Standard von nVidia bei der GeForce GTX 590 darstellen sollen. Damit könnte auch die GeForce GTX 590 letztlich nur mit einer TDP von maximal 300 Watt antreten – was allerdings äußerst gewagt ist angesichts einer TDP von 244 Watt bei der GeForce GTX 580 und den letzten Informationen, wonach die GeForce GTX 590 keine deaktivierten Chipteile haben soll.

HT4U Idle MultiMon. Spiele FurMark TDP
Radeon HD 5850 20W 42W 111W 150W 151W
Radeon HD 5870 21W 52W 158W 200W 188W
Radeon HD 6850 18W 40W 104W 117W 127W
Radeon HD 6870 18W 43W 124W 145W 151W
Radeon HD 6950 22W 44W 163W 213W 200W
Radeon HD 6970 22W 66W 205W 267W 250W
GeForce GTX 460 1024MB 16W 55W 123W 158W 160W
GeForce GTX 470 31W 86W 191W 236W 215W
GeForce GTX 480 47W 113W 249W 308W 250W
GeForce GTX 560 Ti 16W 57W 153W 193W 170W
GeForce GTX 570 24W 70W 199W 247W 219W
GeForce GTX 580 31W 92W 247W 318W 244W

Wichtig ist hierbei auch der Blick auf den realen Spieleverbrauch, wo die GeForce GTX 580 laut den Messungen seitens HT4U auf 247 Watt unter Spielen kommt – allein diese SingleChip-Karte hätte schon eher eine TDP in der Nähe von 300 Watt verdient, wenn man zwischem Realverbrauch und TDP immer ein wenig Reserve lassen will. Wie nVidia eine DualChip-Grafikkarte auf Basis desselben Grafikchips und ohne Hardware-Abspeckungen auf die Menschheit loslassen will und dabei unter 300 Watt TDP – oder auch unter 300 Watt Spieleverbrauch – bleiben will, wird eine höchst spannende Angelegenheit. Machbar ist das ganze wohl mit ausgesuchten Grafikchips, die ihre Taktfrequenz auch unter niedrigen Spannungen erreichen – aber dennoch bleibt ein Restrisiko angesichts des nur geringen Spielraums hin bis 300 Watt TDP bzw. Realverbrauch. AMD hat hier den einfachere Job, weil die TDP der Radeon HD 6970 mit 250 Watt ähnlich zur GeForce GTX 570 aussieht (bei AMD ist es keine TDP, sondern das "PowerTune Maximal Limit"), der Spieleverbrauch der Karte mit 205 Watt aber wesentlich mehr Spielraum bis zu jener imaginären Grenze von 300 Watt hergibt.

HT4U und Fudzilla berichten über erste Listungen der am 15. März zu erwartenden GeForce GTX 550 Ti, welche einige der bisher schon genannten Angaben bestätigen und diesen neue Details zu den Taktraten dieser Karte hinzufügt. So wurden die Hardware-Daten der GeForce GTX 550 Ti mit 192 Shader-Einheiten, 32 TMUs und 16 ROPs an einem 128 Bit DDR Speicherinterface bestätigt, neu sind die Taktraten von 900/1800/2050 MHz. Damit gleicht die GeForce GTX 550 Ti natürlich komplett der GeForce GTS 450 und hat nur andere Taktraten – welche zwar hoch sind, aber auch nicht so hoch, um damit gleich die etwas hochtrabende Namenswahl ("GTX") sauber begründen zu können. Denn gegenüber der GeForce GTS 450 hat die GeForce GTX 550 Ti gerade einmal 15 Prozent mehr Rechen- und Texturierleistung sowie 14 Prozent mehr Speicherbandbreite aufzubieten.

AMD RV840/Juniper nVidia GF106 nVidia GF116
Chipbasis AMD RV840/Juniper, 1040 Mill. Transistoren in 40nm auf 166mm² Chip-Fläche nVidia GF106, 1170 Mill. Transistoren in 40nm auf 228mm² Die-Fläche nVidia GF116, 40nm
Technik DirectX 11, 1 Raster Engine, 800 (5-D) Shader-Einheiten, 40 TMUs, 16 ROPs, 128 Bit DDR Speicherinterface (bis GDDR5) DirectX 11, 1 Raster Engine, 192 (1-D) Shader-Einheiten, 32 TMUs, 24 ROPs, 192 Bit DDR Interface (bis GDDR5) wahrscheinlich DirectX 11, 1 Raster Engine, 192 (1-D) Shader-Einheiten, 32 TMUs, 24 ROPs, 192 Bit DDR Interface (bis GDDR5)
Grafikkarten Radeon HD 5770/6770
(800/40/16/128, 850/2400 MHz)
Radeon HD 5750/6750
(720/36/16/128, 700/2300 MHz)
GeForce GTS 450
(192/32/16/128, 783/1566/1800 MHz)
GeForce GTX 550 Ti
(192/32/16/128, 900/1800/2050 MHz)
Verbrauch 5770: 81W Spieleverbrauch, 108W TDP
5750: 64W Spieleverbrauch, 86W TDP
84W Spieleverbrauch, 106W TDP 110W TDP
Preisbereich 85-110 Euro 90-105 Euro geschätzt 120 Euro

Dies reicht unserer Meinung bestenfalls dafür aus, um die GeForce GTX 550 Ti knapp vor die Radeon HD 5770 zu positionieren – zu mehr aber auch nicht, ein richtiger Einbruch ins Performance-Segment sieht dann anders aus. Die vor einiger Zeit von der VR-Zone genannten Performance-Daten von bis +20% gegenüber der Radeon HD 5770 unter DirectX10 und +35% unter DirectX11 erscheinen damit als völlige Illusion – dafür müsste die GeForce GTX 550 Ti deutlich mehr aufbieten als faktisch dasselbe wie gut ab Werk übertaktete GeForce GTS 450 Karten. Von denen für die ersten Listungen der GeForce GTX 550 Ti genannten Preisen von bestenfalls 157 Euro sollte man sich im übrigen nicht täuschen lassen – dies sind Vorlaunchpreise, welche typischerweise viel zu hoch angesetzt sind. Realistisch erscheint für die GeForce GTX 550 Ti eine Preislage von um die 120 bis maximal 130 Euro, da sich die Karte unmöglich mit echten Performance-Lösungen wie der GeForce GTX 460 1024MB anlegen kann.

Rohleistungs-Vergleich GeForce GTS 450, GTX 550 Ti, GTX 460 1024MB, GTX 460 SE und GTX 460 1024MB

Shortcuts: HT4U vermelden eine mögliche Bulldozer-Vorstellung auf der CeBIT, da AMD laut eigenem Bekunden auf der morgen für die Allgemeinheit geöffneten Messe Prozessoren mit klarem Performanceplus vorstellen will – da kann es sich ja fast nur um Bulldozer handeln. Mit einem Verkaufsstart dürfte dies aber in jedem Fall nichts zu tun haben, dies würde man über die Hardware-Händler mitbekommen, bei denen derzeit aber noch nichts in Richtung Bulldozer (oder auch Llano) läuft. Rein nur gezeigt wird auf der CeBIT laut der PC Games Hardware der kommende Z68-Chipsatz von Intel – typisch für den Mainboard-Bereich, wo neue Produkte manchmal schon Monate vor der Auslieferung demonstriert werden. Laut der VR-Zone startet aber derzeit gerade einmal die Produktion des Z68-Chipsatzes und dessen Launchtermin liegt weiterhin auf "nicht vor Mai". Bei Ars Technica hat man sich mit den Chancen von nVidias CPU-Projekt "Denver" beschäftigt und schätzt diese gar nicht einmal so schlecht ein, selbst wenn man Intel als extrem schwer zu bezwingenden Gegner ansieht.