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News des 14. Oktober 2010

Es gibt zu den kommenden Radeon HD 6800/6900 Grafikkarten eine neue Terminlage, welche deutlich freundlicher aussieht als das bisher vermeldete: Danach soll die Radeon HD 6800 Serie auf Barts-Basis wie gesagt am 22. Oktober offiziell vorgestellt werden und die Radeon HD 6870 auch direkt danach verfügbar sein. Dieser Karte kommt entgegen, daß man für diese das Kartenlayout der Radeon HD 5850 weiterverwenden kann, womit einer sehr schnellen Adaption durch die Grafikkartenhersteller nichts im Wege steht. Vermutlich dürfte die Radeon HD 6870 demzufolge auch schon im Oktober gut lieferbar sein. Die Radeon HD 6850 wird ebenfalls am 22. Oktober vorgestellt und auch direkt danach verfügbar sein, allerdings könnte bei dieser Karte eine gute Verfügbarkeit noch ein paar Tage länger benötigen, da diese Karte ein neues Boardlayout benötigt und die (technisch mögliche) Weiterverwendung des Boardlayouts der Radeon HD 5830/5850/5870 für diese 120-Watt-Karte pure Verschwendung wäre.

Technik, Performance & Preis Verfügbarkeit
Antilles
(DualChip)
Radeon HD 6990
Technik, Performance & Preis unbekannt
geplant Dezember
Cayman
(HighEnd)
Radeon HD 6970
Technik: höchstwahrscheinlich 1920 Shader-Einheiten, 96 TMUs, 32 ROPs, 256 Bit DDR Speicherinterface, Takraten unklar
Performance: geschätzt deutlich besser als Radeon HD 5870
Preis: geschätzt ~400 Euro
Radeon HD 6950
Technik: möglicherweise 1600 Shader-Einheiten, 80 TMUs, 256 Bit DDR Speicherinterface, Takraten unklar
Performance: geschätzt ähnlich Radeon HD 5870
Preis: geschätzt ~300 Euro

geplant November
Barts
(Performance)
Radeon HD 6870
Technik: 960 Shader-Einheiten, 48 TMUs, 32 ROPs, 256 Bit DDR Speicherinterface, Taktraten 900/2100 MHz
Performance: geschätzt ähnlich Radeon HD 5850
Preis: geschätzt 200 Euro
Radeon HD 6850
Technik: 800 Shader-Einheiten, 40 TMUs, 32 ROPs, 256 Bit DDR Speicherinterface, Taktraten 775/2000 MHz
Performance: geschätzt ähnlich Radeon HD 5830
Preis: geschätzt 150 Euro
Launch 22. Oktober mit umgehender Verfügbarkeit der Radeon HD 6870, gute Verfügbarkeit der Radeon HD 6850 möglicherweise etwas später
RV840/Juniper
(Mainstream I)
Radeon HD 6770 (?)
Technik: vermutlich 800 Shader-Einheiten, 40 TMUs, 16 ROPs, 128 Bit DDR Speicherinterface, Taktraten unklar
Performance: vermutlich ähnlich Radeon HD 5770
Preis: vermutlich 120 Euro
Radeon HD 6750 (?)
Technik: vermutlich 720 Shader-Einheiten, 36 TMUs, 16 ROPs, 128 Bit DDR Speicherinterface, Taktraten unklar
Performance: vermutlich ähnlich Radeon HD 5750
Preis: vermutlich 100 Euro
geplant Jahresende
Turks
(Mainstream II)
Radeon HD 6500/6600 Serien
Technik: geschätzt 400-480 Shader-Einheiten, 20-24 TMUs, 8 ROPs, 128 Bit DDR Speicherinterface, Taktraten unklar
Performance: vermutlich etwas besser als Radeon HD 5500/5600 Serien
Preis: vermutlich 50-80 Euro
unbekannt

Der Cayman-Chip soll dann aber schon im November folgen und auch in diesem Monat lieferbar sein. AMD hat schlicht den Barts-Chip vorgezogen, weil man in dessen Preisbereich von 150 bis 200 Euro derzeit keine gute Lösung hat (nur die eher ungeliebte Radeon HD 5830) und nVidia ausgerechnet in diesem Preisbereich derzeit große Verkaufserfolge mit der GeForce GTX 460 feiert. Das DualChip-Projekt "Antilles" soll dagegen kurz vor Jahresschluß folgen – wobei wir gespannt sind auf die Abspeckungen, die AMD für Antilles am Cayman-Chip vornehmen wird, um die TDP in einem vertretbaren Rahmen zu halten. Noch nichts konkretes ist dagegen zum Mainstream-Chip Turks zu hören – aber dieser dürfte aufgrund seiner klaren Ansetzung von deutlich unter 100 Euro auch für die wenigsten interessant sein, den eigentlichen Mainstream-Part innerhalb der Radeon HD 6000 Serie wird wie schon erwähnt der RV840/Juniper-Chip der Radeon HD 5700 Serie übernehmen.

Daß eine Radeon HD 6700 Serie auf RV840/Juniper-Basis bis auf den Verkaufsnamen nichts mit der Northern-Islands-Generation zu tun hat, ist klar, dürfte AMD aber vermutlich überhaupt nicht stören – relevant ist aus Sicht der Entscheider allein, ob sich mit dieser Umbenennung ein Verkaufserfolg erzielen läßt. Da dem so ist, läuft alles auf eine Umbenennung der Radeon HD 5700 Serie in die Radeon HD 6700 Serie hinaus – vermutlich nicht gelöst über eine direkte Umbenennung der alten Radeon HD 5750/5770 Karten, sondern über neu aufgelegte Karten mit den neuen Anschlußmöglichkeiten, aber ansonsten den RV840/Juniper-Spezifikationen. Damit fehlen der Radeon HD 6700 Serie dann die Northern-Islands-Eigenheiten bei der Grafikchip-Architektur, ergo die 4-D VLIW Shader-Einheiten sowie diverse andere Verbesserungen, welche Northern Islands mitbringen wird.

Zu diesem diversen anderen Verbesserungen der Northern-Islands-Generation ist bis auf den Support von stereoskopischem 3D (welcher bei der Radeon HD 6700 Serie möglicherweise per Software nachrüstbar ist, im Zweifelsfall ist diese Funktionalität bei 100-Euro-Beschleunigern aber auch nicht vonnöten) derzeit nichts bekannt – bis auf die Erwähnung des Supports von Morphological Anti-Aliasing (MLAA). Verbesserungen bei den bildqualitätsverbessernden Features sind eigentlich immer gern gesehen, speziell bei diesem Feature kann man allerdings durchaus Bedenken anmelden: Denn Morphological Anti-Aliasing glättet keine Kanten, sondern legt nur einen Weichzeichner über diese. Bezüglich der Bildqualität hat MLAA also keineswegs Vorteile, allerdings ist es deutlich schneller als reguläres Multisampling Anti-Aliasing und ist im Gegensatz zu diesem auch sehr gut mit Deferred-Renderer-Engines kombinierbar, letzteres ist in der Tat ein beachtbarer Vorteil.

Daneben noch ein Wort zu den derzeit kursierenden Performance-Vergleichen der Radeon HD 6850/6870 Karten gegenüber diversen anderen AMD- und nVidia-Karten, welche von Xfastest ausgehen und beispielsweise bei Hartware schon in übersichtlicher Tabellenform zu finden sind: Diese Benchmarks sehen so aus, als hätte man auf demselben System alle diese Karten durchgetestet – was man ja üblicherweise bei Benchmarks so annimmt und auf diesen Fall aber nicht zutrifft. Die Zahlen zur Radeon HD 6850 & 6870 stammen von PCOnline und dort finden sich keine weiteren Vergleichszahlen zu anderen Grafikkarten. Die Vergleichszahlen zu anderen Grafikkarten wurden demzufolge seitens Xfastest aus anderen Tests (mit dann natürlich anderen PC-System) entnommen – was aber leider nirgendwo notiert wurde. Sicherlich stimmt die Richtung die Vergleichswerte der anderen Grafikkarten irgendwo – aber dennoch ist es eine nicht unwesentliche Information zu diesen Benchmark-Zahlen, das diese nicht auf dem durchgehend selben PC-System erstellt wurden und somit doch noch ein gewisser Spielraum existiert. Genau so haben wir dies auch in unserer Berichterstattung zu diesen ersten Performance-Messungen schon notiert.