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News des 29. September 2010

Fudzilla haben gestern zuerst auch die ursprüngliche Meldung der DigiTimes gebracht, AMD hätte den Launch der Radeon HD 6000 Serie auf November verschoben – um diese Meldung dann wenig später zu widerrufen: Angeblich soll der Launch der neuen Grafikchip-Generation wie geplant zwischen Mitte und Ende Oktober vollzogen werden. Andererseits vermelden auch Fudzilla, daß die Massenverfügbarkeit der neuen Karten wirklich erst im November ansteht, so daß es sich unter Umständen wie beim Launch der Radeon HD 5800 Serie verhält, welche die ersten Wochen nur in sehr geringen Mengen lieferbar und damit immer umgehend ausverkauft war. Beide Meldungen könnten also durchaus sogar zusammenpassen, rechnet man ein, daß die DigiTimes näher an den taiwanesischen Grafikkarten-Herstellern ist und für diese natürlich nicht der Launchtermin der Grafikchips, sondern die breite Verfügbarkeit entsprechender Karten relevant ist. So oder so scheint alles auf eine Verfügbarkeit der Radeon HD 6000 Serie im November hinauszulaufen.

Ein Posting im Xtreme Systems Forum bringt eine Radeon HD 6800 Feature-Liste ins Spiel – hierbei werden keine Spezifikationen zu dieser Grafikkarten-Serie genannt, sondern die von AMD angesetzten Marketingfeatures. Darunter befindet sich als markanter Punkt eine "AMD HD3D Technology", welche als Unterpunkt den Support von "Stereoscopic 3D Gaming" enthält. Anders formuliert wird AMD damit endlich einmal offiziell stereoskopisches 3D mittels der Radeon HD 6800 Serie (und wohl auch mittels der gesamten Radeon HD 6000 Serie) unterstützen, was dem Thema weiteren Auftrieb geben sollte. Der Support der 3D-Software fremder Hersteller wie auch der Support von 3D-Brillen offenbar auch egal des Herstellers ist weiterhin an Bord, AMD hält sich hier weiterhin alle Möglichkeiten offen und versucht das eigene Angebot in dieser Frage ein wenig offener hinzubekommen als nVidia.

Die PC Games Hardware hat sich mit den CPU- und GPU-Anforderungen von F1 2010 auseinandergesetzt. Das Spiel verlangt offenbar von beiden Rechenwerken einiges ab, so startet das Spiel mit SingleCore-Prozessoren nicht einmal und auch bei den Grafikkarten ist eine Mainstream-Lösung Pflicht, wenn man wenigstens ohne Anti-Aliasing antreten will. Wenn es dagegen 4x Anti-Aliasing sein soll, dann hat man besser eine schnelle Performnace-Lösung im Rechner, denn eine Radeon HD 5770 erreicht unter 1680x1050 mit 4xAA gerade einmal 40,6 fps, welche in diesem Spiel als flüssig anzusehen sind – für 1920x1200 dürfte diese Marke wohl erst mit Radeon HD 5850 oder GeForce GTX 460 zu erreichen sein. Interessant ist zudem die Mehrkern-Skalierung: Ein TripleCore-Prozessor ist gute 33 Prozent schneller als ein DualCore-Modell, ein QuadCore-Prozessor dann auch noch vernünftige 45 Prozent schneller als das DualCore-Modell. Sogar auf Sechskern-Prozessoren reagiert das Spiel noch, allerdings soll der Performanceeffekt marginal sein.

Hot Hardware haben sich mit der PhysX-Performance unter Mafia II beschäftigt bzw. der Frage, was für eine Grafikkarte man als extra PhysX-Beschleuniger in diesem Spiel benötigt. Dafür wurde eine GeForce GTX 480 als reiner 3D-Beschleuniger mit einer GeForce GTX 260 oder GeForce 9500 GT als reiner PhysX-Beschleuniger gepaart – mit dem überraschenden Ergebnis, daß die GeForce 9500 GT faktisch gar nichts bringt. Die Performance der Kombination GeForce GTX 480 & GeForce 9500 GT ist zwar unter "Medium PhysX" um 8 Prozent schneller, unter "High PhysX" aber 2 Prozent langsamer – der Verwaltungsaufwand für diese Kombination ist also höher als der Effekt der zusätzlichen PhysX-Karte. Die Kombination GeForce GTX 480 & GeForce GTX 260 sieht dagegen deutlich freundlicher aus: Unter "Medium PhysX" gibt es einen Zugewinn um 30 Prozent, unter "High PhysX" sind es 29 Prozent Mehrperformance.

Leider hat man an dieser Stelle den Test beendet und sich die aus dem Testresultat ergebenden Fragen somit nicht beantwortet: Als erstes wäre da die Frage, wie sich andere Beschleuniger unter PhysX schlagen bzw. wo das Optimum aus zusätzlicher PhysX-Performance und Preisaufwand liegt. Anbieten würden sich hierbei die GeForce GT 240, GeForce 9800 GT und auch die neue GeForce GTS 450. Und zweitens steht die Frage im Raum, wieso selbst mit einer extra PhysX-Karte die Performance so deutlich unterhalb des Niveaus ohne PhysX liegt – die Kombination GeForce GTX 480 & GeForce GTX 260 kommt unter "Medium PhysX" auf 36 fps und unter "High PhysX" auf 33 fps, ganz ohne PhysX werden von der GeForce GTX 480 allerdings 57 fps erreicht. Im Sinne dessen, daß man eine extra Grafikkarte allein an PhysX herumrechnen läßt, sollte es eigentlich keinen so hohen Abstand geben – entweder reicht die Rechenleistung der GeForce GTX 260 für PhysX unter Mafia II nicht aus (könnte man leicht mittels weiterer Tests mit potenteren Grafikkarten als PhysX-Beschleuniger herausfinden) oder aber irgendetwas anderes limitiert hier.

Zwei neue Artikel bei Hardware Heaven sowie TweakTown beleuchten den aktuellen Stand von Lucids Hydra-Technologie zur Koppelung unterschiedlicher Grafikkarten. Die dabei erzielten Ergebnisse sind allerdings überaus desaströs: Selbst bei Koppelung gleicher Grafikkarten (wie also unter SLI und CrossFire) werden zumeist nur belanglose Performance-Zuwächse erzielt. Beide Testberichte verzichteten auf Vergleichsmessungen unter echtem SLI bzw. CrossFire, dabei dürften sich dort üblicherweise Performancegewinne von 60 bis 80 Prozent einstellen – was Lucid derzeit ganz augenscheinlich nicht bieten kann. Die Performance ist als klar unterirdisch zu bezeichnen und derzeit (sprich: immer noch) um einige Dimensionen von einer echten Konkurrenz zu SLI und CrossFire entfernt.

(vs. einzelner Karte) CoP MW2 FC2 BF:BC2 BS2 Metro
2x Asus EAH 5870 V2 @ Lucid +9% +22% -5% +2% ±0 +51%
1x Asus EAH 5870 V2 + 1x MSI R5870 Lightning @ Lucid -3% +3% -9% ±0 -3% +14%
2x Gigabyte GV-N470SO-131 @ Lucid -1% -1% -10% ±0 +5% +43%
1x Gigabyte GV-N470SO-131 + 1x MSI N465GTX TwinFrozr @ Lucid -30% -20% -18% -18% -18% +35%

Wie Gulli ausführen, gehen die neuen Überwachungsideen der Obama-Regierung sogar so weit, daß von verschlüsselten IT-Diensten der Einbau einer Hintertür für den Staat gefordert wird. Konkret sollen die Dienste in der Lage sein, einem Abhör-Beschluss Folge leisten zu können – was bei einem verschlüsselten Dienst nur über eine Hintertür bzw. einen Generalschlüssel realisierbar ist, womit jedoch der Sinn der ganzen Verschlüsslung wieder aufgehoben würde. Und dies hat natürlich nicht nur Auswirkungen auf die Bürgerrechte, sondern genauso auch auf die IT-Sicherheit: Dabei muß man nicht einmal an Cyperkriminelle denken, welche die Hintertüren knacken und für ihre Zwecke benutzen könnten – auch die Betreiber der verschlüsselten Dienste (oder auch nur einzelne Mitarbeiter) könnten die Hintertüren für sich nutzen, das Entdeckungsrisiko ist schließlich äußerst gering. Bleibt zu hoffen, daß die US-amerikanische IT-Industrie gegen dieses Vorhaben rebelliert, denn dieser dürften in Teilbereichen die Felle total wegschwimmen – denn wer nutzt schon (ausgerechnet im Bereich Verschlüsslung) freiwillig Produkte mit staatlicher Hintertür.

Shortcuts: Bei GPU Tech hat man ein Problem mit der anisotropen Filterung der Radeon HD 5000 Serie festgestellt: Mit sehr großen Texturen scheint – zumindest im AF-Tester – plötzlich die gesamte anisotrope Filterung auszusetzen. Da dies kaum Absicht sein dürfte, stufen wir es derzeit mal als Bug ein, dem ATI-Treiberteam wurde es seitens GPU Tech schon als ebensolcher gemeldet. Die PC Games Hardware berichtet über eine neue Larrabee-Auskopplung für nächstes Jahr: Die "Knighs Corner" genannte Lösung soll wieder alleinig in den High-Performance-Computing-Markt gehen und dafür dann "über 50" Rechenkerne bieten, wo die aktuellen Larrabee-Sample nur auf 32 Rechenkerne kommen. Mit der Zeit und der Nutzung besserer Fertigungstechnologien könnte sich Intel somit durchaus an die im Grafikkarten-Markt benötigte Rechenleistung heranrobben – um dann dort eventuell einen neuen Versuch zu wagen.

Eine Korrektur noch zu unserer gestrigen Meldung zu den Leistungsaufnahme-Messungen zu Intels Prozessoren: Daß Stalker: Call of Pripyat sich nur 30 Watt Verlustleistung für die CPU nimmt, dürfte in erster Linie daran liegen, daß das Spiel nur einen Rechenkern auslasten kann. Bei Spielen, welche mehr Rechenkerne auslasten können, kann (und wird) dies dann doch anders aussehen. Dennoch gilt weiterhin, daß für Netzteil-Belastungstests im Idealfall ein reiner CPU-Benchmark und ein reiner GPU-Benchmark gleichzeitig laufen sollten, da kaum ein Benchmark in der Lage ist, CPU und GPU gleichzeitig jeweils voll auszulasten. In der Praxis kommt es zwar nie zu so einer ähnlich hohen Dauerbelastung, aber in Lastspitzen kann so ein Zustand durchaus mal erreicht werden – und natürlich sollte das verbaute Netzteil jederzeit die Reserven für solcherart Lastspitzen besitzen. Und am Ende noch eine Anmerkung zu den News des 27. September: AMDs kommende Mainstream-Architektur Llano erscheint natürlich für den Sockel AM3 und nicht für den Sockel AM3+ – letzteres stand zwar nicht so da, wurde aber teilweise so gelesen. ... (Update) für gänzlich neue Sockel und nicht für den Sockel AM3 oder AM3+.