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News des 12. August 2010

Die ComputerBase hat einen augenscheinlich zur GeForce GTS 450 gehörenden Screenshot, welcher von 192 Shader-Einheiten für diese Grafikkarte spricht. Dies ist weniger als von uns zuletzt auf Basis der Die-Größen vermutet, liegt aber noch innerhalb des Rahmens der Möglichkeiten. Natürlich könnte nVidia den GF106-Chip trotzdem mit 240 Shader-Einheiten auflegen und bei der GeForce GTS 450 einfach nur 192 Shader-Einheiten freischalten – allerdings wäre so etwas bei einem Mainstream-Chip doch schon eher ungewöhnlich und sicherlich nicht mehr wirtschaftlich. Damit sind die 192 Shader-Einheiten beim GF106-Chip in dem Sinne fest, dadurch steigt die Anzahl der Shader- und Textureneinheiten zwischen den Fermi-Chips GF108, GF106 und GF104 nunmehr vollkommen symetrisch von 96/16 (GF108) über 192/32 (GF106) auf 384/64 (GF104), nur der GF100-Chip mit 512 Shader- und 64 Textureneinheiten ist hiervon abweichend.

GeForce GT 4xx GeForce GTS 4xx GeForce GTX 4xx
Chipbasis nVidia GF108, 40nm, 127mm² Die-Fläche nVidia GF106, 40nm, 239mm² Die-Fläche nVidia GF104, 1950 Millionen Transistoren in 40nm auf 337mm² Die-Fläche nVidia GF100, 3000 Millionen Transistoren in 40nm auf 529mm² Die-Fläche
Shader-Cluster 1 Polymorph Engine, 1 Tesselations-Einheit, 48 Shader-Einheiten (3x Vec16), 8 Textureneinheiten, 8 SFUs 1 Polymorph Engine, 1 Tesselations-Einheit, 32 Shader-Einheiten (2x Vec16), 4 Textureneinheiten, 4 SFUs
Einheiten 1 Raster Engine, 2 Shader-Cluster mit insgesamt 96 Shader-Einheiten und 16 TMUs 1 oder 2 Raster Engines, 4 Shader-Cluster mit insgesamt 192 Shader-Einheiten und 32 TMUs 2 Raster Engines, 8 Shader-Cluster mit insgesamt 384 Shader-Einheiten und 64 TMUs 4 Raster Engines, 16 Shader-Cluster mit insgesamt 512 Shader-Einheiten und 64 TMUs
Interface 16 ROPs, 128 Bit DDR (bis GDDR5) 24 ROPs, 192 Bit DDR (bis GDDR5) 32 ROPs, 256 Bit DDR (bis GDDR5) 48 ROPs, 384 Bit DDR (bis GDDR5)
Karten - - GTX460/768: 336/56+192Bit
GTX460/1024: 336/56+256Bit
GTX465: 336/44+256Bit
GTX470: 448/56+320Bit
GTX480: 480/60+384Bit
Zukunft GT420
GT430
GTS440
GTS445
GTS450/1024 (128 Bit SI)
GTS450/768 (192 Bit SI)
GTX468 (GF104-Vollausbau mit 384 SE, 64 TMU, 256 Bit SI)
GTX490 (GF104-DualChip mit 768 SE, 128 TMU, 2x 256 Bit SI)
GTX485 (GF100-Vollausbau mit 512 SE, 64 TMU, 384 Bit SI)

Die nVidia-Geschäftszahlen für das zweite Quartal (welches bei nVidia von April bis Juni geht) zeigt den erwarteten Einbruch beim Gewinn auf einen deutlichen Minusbetrag – dafür ist nVidia beim Umsatz allerdings ganz vernünftig für ein zweites Quartal (üblicherweise das schlechteste des Jahres) weggekommen. Es hat sogar zu einem gewissen Umsatzplus gegenüber dem (krisengeschüttelten) Vorjahresquartal gereicht. Das zweite Quartal war in erster Linie dadurch gekennzeichnet, daß ATIs DirectX11 Mainstream-Serien Radeon HD 5500, 5600 und 5700 sich fest im Markt etablieren und damit nVidias DirectX10-Gegenangeboten deren Alter aufzeigen konnten. Der im zweiten Quartal veröffentliche HighEnd-Chip GF100 der GeForce GTX 4xx Serie dürfte hingegen kaum marktwirksam geworden sein, dafür sind die Absatzzahlen in dessem Segment üblicherweise zu klein.

AMD Intel nVidia
(Mio $) Umsatz Gewinn Umsatz Gewinn Umsatz Gewinn
Q4/06 1773 -527 9694 1501 879 164
Q1/07 1233 -363 8852 1610 844 132
Q2/07 1378 -332 8680 1278 935 173
Q3/07 1776 -396 10090 1860 1116 236
Q4/07 1770 -1772 10712 2271 1200 257
Q1/08 1487 -234 9673 1443 1153 177
Q2/08 1362 -569 9470 1601 893 -121
Q3/08 1797 122 10217 2014 898 62
Q4/08 1162 -1274 8226 234 481 -148
Q1/09 1177 -308 7145 647 664 -201
Q2/09 1184 -249 8024 -398 777 -105
Q3/09 1396 -77 9389 1856 903 108
Q4/09 1646 1288 10569 2282 983 131
Q1/10 1574 257 10299 2442 1002 138
Q2/10 1653 -43 10765 2887 811 -141

Demzufolge bliebe es schwer abzuwarten, ob das dritte Quartal für nVidia eine Besserung bringt – eigentlich müsste die Situation ziemlich ähnlich aussehen, da auch der derzeit gut laufende GF104-Chip der GeForce GTX 460 allein nicht so viel Umsatz generieren kann, um das Fehlen von neuen nVidia-Grafikkarten gerade im Mainstream-Segment zu übertünchen. Hier rächt sich nachträglich der große zeitliche Abstand zwischen den DirectX11 Mainstream-Beschleunigern von ATI und nVidia von sogar etwas mehr als einem halben Jahr – zudem sind nVidias aktuelle DirectX10 Mainstream-Lösungen in Form von GeForce GT 240, GeForce 9800 GT und GeForce GTS 250 nun auch nicht gerade Straßenfeger. Andererseits hat nVidia auch schon schwerere Zeiten durchgestanden: Die GeForceFX-Serie kam nicht nur arg verspätet, sondern konnte dann auch nicht wirklich überzeugen – und nVidia musste dann über ein ganzes Jahr mit dieser durchhalten. Heuer sind ja wenigstens konkurrenzfähige Beschleuniger zu erwarten, trotz der inzwischen ebenfalls erheblichen Verspätung.

Der Heise Newsticker berichtet über weitere Erstlistungen von kommenden neuen AMD-Prozessoren, welche allerdings noch nicht offiziell vorgestellt wurden: Zuerst der Vierkerner Athlon II X4 645 mit 3.1 GHz Takt, 2 MB Level2-Cache und 95 Watt TDP und dann noch der Vierkerner Phenom II X4 970 BE mit 3.5 GHz Takt, 2 MB Level2- und 6 MB Level3-Cache zu einer noch unbekannten TDP. Laut TweakPC soll speziell dieser Prozessor zudem auf zwei verschiedenen Kernen basieren: Im Desktop-Markt auf dem normalen Deneb-Kern und im OEM-Markt aber auf dem Zosma-Kern, einer Abspeckung des Thuban-Kerns für AMDs Sechskern-Modelle. Mit dem richtigen Mainboard (und ein wenig Glück) sollten sich diese Prozessoren dann zu einem HexaCore-Modell umwandeln lassen – vorausgesetzt, diese Meldungen stimmen und man kann ein Modell des OEM-Marktes erwischen. So oder so würde AMD mit dem Phenom II X4 970 BE wieder eine neue schnellste Taktfrequenz vorstellen, wenngleich der Sprung vom bisher schnellsten Prozessor in Form des Phenom II X4 965 BE mit 3.4 GHz äußerst gering ist.

SemiAccurate berichten zum Patsburg-Chipsatz für die Sandy Bridge E Prozessoren für das HighEnd- und Workstation/Server-Segment. Dabei ist die Trennlinie zwischen diesen Segmenten nicht ganz klar – so wird der Patsburg als Sockel-2011-Chipsatz beschrieben, obwohl die Sandy Bridge E Prozessoren für den Desktop-Einsatz im Sockel 1355 daherkommen sollen und der Sockel 2011 demzufolge für den Workstation/Server-Einsatz sein dürfte. Allerdings scheint "Patsburg" generell der Oberbegriff für die HighEnd-Chipsätze für Sandy Bridge E zu sein, der Name wurde jedenfalls seitens Intel schon explizit auch beim Desktop-Einsatz von Sandy Bridge E genannt. Bemerkenswert an dem Chipsatz ist die native Unterstützung von SATA III (nicht aber USB 3.0) und von PCI Express 3.0. Entsprechende Grafikkarten sind aber nicht vor dem Jahr 2011 zu erwarten, derzeit gibt es diesbezüglich noch keinerlei Wortmeldungen der Grafikchip-Entwickler.