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News des 23. Juli 2010

Gemäß dem Heise Newsticker hat AMD kürzlich einen Lauchtermin für die ersten Grafikkarten der Southern-Islands-Generation festgelegt: Zwischem dem 15. und 29. Oktober sollen diese erscheinen. Unklar ist aber noch, ob dieser Launchtermin auch mit einer Verfügbarkeit der neuen Grafikkarten einhergeht – und wenn es eine Verfügbarkeit gibt, ab wann diese ausreichend für die zu erwartetenden Vorbestellungen sein wird. Gut möglich, daß hier ähnliches passiert wie beim Start der Radeon HD 5000 Serie, welche ebenfalls im Herbst erschien, dann aber wochenlang nur schwer lieferbar war. Ebenfalls noch nicht bekannt ist, welche Grafikchips der Southern-Islands-Generation (LowCost: Caicos, Mainstream: Turks, Performance: Barts, HighEnd: Cayman) ATI zu diesem Zeitpunkt launchen wird und in welchem Abstand dann die restlichen Chips nachfolgen werden.

Im anderen Teil dieser Meldung wird ausgesagt, daß die GeForce GTS 450 mit 128 Bit DDR Speicherinterface gemäß frühen Tests eines asiatischen Grafikkartenherstellers in etwa die Performance der Radeon HD 5770 erreicht haben soll. Dies dürfte der Zielsetzung von nVidia beim GF106-Chip voll und ganz entsprechen, welcher exakt für dasselbe Preissegment wie der RV840/Juniper-Chip der Radeon HD 5700 Grafikkarten von ATI vorgesehen ist. Unklar bleibt, wie die gestern vermeldete angebliche GeForce GTS 450 mit 192 Bit DDR breitem Speicherinterface da hineinpasst – zu welcher sich im übrigen gleich zwei Updates anbringen lassen: Erstens handelt es sich bei dem Platinenlayout zweifelsfrei nicht um eines für einen GF104-Chip – dieser hat andere, nicht für dieses Layout passende Abmessungen. Und zweitens ist mit den ROPs der GF1xx-Architektur kein 96 Bit DDR Speicherinterface realisierbar, das gezeigte Platinenlayout kann also nur für ein 192 Bit DDR Speicherinterface gedacht sein.

Da der GF108-Chip ziemlich sicher bei einem 128 Bit DDR Speicherinterface bleiben wird und der GF104-Chip wie gesagt aufgrund der Abmessungen herausfällt, scheint damit faktisch schon erwiesen, daß der GF106-Chip im Vollausbau über ein 192 Bit DDR Speicherinterface verfügt. Dies wurde lange vermutet, konnte sich aber bis dato nicht bestätigen lassen. Interessanterweise bringt dies den Grafikkartenkäufer im Gegensatz zur GeForce GTX 460 (wo die größere Speichermenge auch immer das größere Speicherinterface ergibt) in die schwierige Zwickmühle, daß GF106-Karten mit 1024 MB Grafikkartenspeicher das kleinere Speicherinterface (128 Bit DDR) aufweisen und GF106-Karten mit dem kleineren 768 MB Grafikkartenspeicher das größere Speicherinterface (192 Bit DDR). Auf gleichen Taktraten dürfte wohl letztere Variante etwas schneller sein, auch wenn sie optisch erst einmal nach weniger aussieht.

Zur kommenden Sandy-Bridge-Prozessorenarchitektur von Intel sind bei HKEPC jede Menge neuer Informationen aufgeschlagen, welche vornehmlich das ziemlich heftig geänderte Overclocking dieser CPU-Generation betreffen. Danach wird Intel die Mainboard-Chipsätze für Sandy Bridge (6er Chipsatz-Generation) maßgeblich verändern: So wird es neue Speicherteiler geben, welche einen sehr interessanten Speichersupport bieten: Bei den normalen Sandy-Bridge-Prozessoren wird im Übertaktungsbetrieb bis zu DDR3/2133 ermöglicht, bei den HighEnd-Prozessoren bis zu DDR3/2666. Dies ist allerdings nicht zu verwechseln mit dem offiziellen Speichersupport von Sandy Bridge, welcher anscheinend bei DDR3/1600 stehenbleiben wird. Typische OEM-Systeme werden bei Sandy Bridge keinen besseren Speicher als DDR3/1600 mitbringen, es handelt sich hierbei nur um Möglichkeiten für Übertakter, welche Intel gleich den Mainboard-Chipsätzen mit beigibt.

Während sich die Sache der Speicher-Übertaktung also recht gut anhört, sind andere Dinge eher sehr befremdlich: So wird Intel ab Sandy Bridge nur noch mit einem einzigen Taktgeber für das gesamte Mainboard arbeiten – was ganz effektiv das Übertakten per "Busübertaktung" abschafft. In der Praxis sollen somit nur noch Übertaktungen von 3 Prozent oder ähnlich erreichbar sein, darüber hinaus sollen ganz schnell SATA, USB & Co. streiken. Offensichtlich soll der Prozessorenkäufer weg vom "unkontrollierten" Overclocking hin zu den speziellen Overclocking-CPUs von Intel gelockt werden – denn deren Programm plant Intel deutlich auszubauen: So wird es Übertakter-Modelle geben, welche eine Multiplikator-Übertaktung bis zu einem von Intel festgesetzten Wert ermöglichen – und andere Übertakter-Modelle, welche völlig frei bis zu einem maximalen Multiplikator von 57 sind.

Intel Sandy Bridge

Bleibt natürlich die Preislage dieser speziellen Übertakter-CPUs abzuwarten – die Preise der Extreme-Editions bei Intel waren immer abschreckend, aber bei den K-Modellen hat Intel zuletzt doch sehr vernünftige Preise gemacht. Trotzdem dürften einige eingefleischte Übertakter nicht froh über diese Einschränkung der Möglichkeiten sein – es fehlt halt etwas, wenn man nicht mehr an den Bustakten herumspielen kann. Allerdings gibt es durchaus eine beachtbare Restchance, daß das Busübertakten auch mit Sandy Bridge möglich bleibt: Schließlich gab es schon einmal vor Urzeiten die Situation, daß bei Intel alles nur an einem Taktgeber hing. Seinerzeit sind die Mainboard-Hersteller dann schließlich dazu übergegangen, bei ihren Retail-Boards mit Übertaktungsfunktionalität schlicht weitere Taktgeber einzubauen – ähnliches könnte hier auch passieren, sofern technisch weiterhin möglich.

Intel Sandy Bridge E

Daneben ergeben sich aus den zu sehenden Folien auch noch ein paar andere kleine Informationen: So scheint Intel die HighEnd-Modelle des Sockel 1356 als "Sandy Bridge E" zu bezeichnen und diese im Consumer-Markt mit bis zu sechs Kernen ausliefern zu wollen. Damit scheint es zumindest anfänglich keine Achtkern-Modelle im Consumer-Markt zu geben, auch wenn Intel diese Prozessoren für den Server-Bereich durchaus auflegt. Gleichfalls wird der TurboMode bei den Sandy-Bridge-Modellen mit integrierter Grafik auch auf eben jene ausgeweitet werden – da ab Sandy Bridge der Grafikkern dann ebenfalls in 32nm gefertigt wird, ergeben sich wohl entsprechende Taktreserven. Allerdings ist die Leistungsklasse des Sandy-Bridge-Grafikkerns derzeit ziemlich unklar – womit auch unklar ist, ob dessen Übertaktung wirklich etwas bringt (LowCost-Modelle sind üblicherweise deutlich zu langsam, als daß Übertaktung daran etwas ändern würde).