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News des 28. Juli 2010

Terry Makedon vom ATI-Treiberteam hat auf Twitter ausgesagt, daß ATI alsbald Anti-Aliasing für StarCraft II anbieten wird – der entsprechende Hotfix ist schon fertig und muß derzeit nur noch durchgetestet werden. Damit dürfte auch die leidige Diskussion beendet werden können, welche sich an dieser Problematik entzündet hat. Zwar kann man sagen, daß ATI sich hierbei nicht besonders elegant aus der Affäre gezogen hat, aber letztlich wird oftmals vergessen, daß es eigentlich die Aufgabe von Spieleentwickler Blizzard gewesen wäre, Anti-Aliasing im Spiel direkt anzubieten. Und gerade bei StarCraft II, wo das Anti-Aliasing über die Treiber-Controlpanels so relativ viel an Performance kostet, wäre eine Integration dieses Features direkt ins Spiel sinnvoll gewesen, weil sich damit die Chance auf eine performantere Lösung ergeben hätte.

TweakPC berichten hingegen von Überhitzungs-Problemen unter StarCraft II, welche bei einigen Grafikkarten auftreten sollen. TweakPC konnten dies unter besonders schlauchenden Szenen auch nachstellen (inklusive unfreiwilligem System-Neustart), allerdings gingen die ursprünglichen Berichte eher in diese Richtung hin, daß diese Überhitzungs-Probleme bei besonders anspruchslosen Szenen auftreten sollten. Beides kann allerdings stimmen: Sowohl unter besonders schlauchenden Szenen als unter besonders anspruchslosen Szenen kann es passieren, daß dort der Einfluß der CPU bei der Frameraten-Erzeugung deutlich zurückgedrängt wird und daß es allein nur noch auf die Grafikkarte ankommt. Unter ungünstigen Bedingungen kann die Grafikkarte damit vollens ausgelastet sein und daher auf höhere Temperaturen als normal kommen – eine Notabschaltung sollte allerdings trotzdem nicht erreicht werden.

Zumindest für den Fall der besonders anspruchslosen Szenen läßt sich dies jedoch effektiv durch ein Frameraten-Limit umgehen, dafür nutzt man einfach den von TweakPC genannten Workaround oder das Vsync der Grafikkartentreiber. Dies verhindert, daß die Grafikkarte in besonders anspruchslosen Szene versucht, übermäßige Frameraten á 300 fps zu erzeugen. Eine Lösung dafür, daß Grafikkarten unter besonders schlauchenden Szenen überhitzen, gibt es allerdings nicht wirklich – hier hilft ein Frameratenlimit in den allermeisten Fällen auch nicht mehr. Regulär sollte aber eigentlich der Grafikkartentreiber eingreifen und die Karte bei zu hohen Temperaturen heruntertakten – sowohl ATI als auch nVidia haben solche Schutzschaltungen integriert. Und davon ganz abgesehen sollte eine Grafikkarte durch ein reguläres Spiel eigentlich nie zum System-Neustart durch Überhitzung getrieben werden können – denn wenn das passiert, dann ist die Kühllösung der Karte einfach nicht ausreichend, was ein Reklamationsgrund ist.

Hier kommt es natürlich auch darauf an, ob die Karte in einem System mit sinnvoller Abluftführung samt einer ausreichenden Anzahl an Gehäuselüftern eingesetzt wird. Wenn TweakPC dies auf einem offenen Teststand getestet haben, ist das Resultat der Überhitzung nicht besonders verwunderlich, denn die Temperaturen von Grafikkarten sind in (sinnvoll belüfteten) Gehäusen teilweise klar niedriger als auf offenen Testständen ohne Luftfluß. Kommt es allerdings im verbauten Zustand zu denselben Problemen, wäre die Gehäuse-Durchlüftung zu prüfen – aber wie gesagt kann durchaus auch die Grafikkarten-Kühllösung bei den aktuellen Außentemperaturen am Limit arbeiten. In jedem Fall scheint StarCraft II ein Spiel zu sein, wo die CPU-Leistung eine klar untergeordnete Rolle spielt und welches Grafikkarten sehr gut auszulasten versteht – diesbezüglich wären Leistungsaufnahme-Messungen von Grafikkarten unter StarCraft II mal interessant.

Laut Fudzilla wird der Start einer GF104-basierten Grafikkarte mit den vollen 384 Shader-Einheiten davon abhängen, wann die derzeit diesen Preisbereich besetzende GeForce GTX 470 abverkauft ist. Dies bedingt natürlich genauso auch, daß TSMC die GF100-Fertigung so gut hinbekommt, daß die GeForce GTX 470 als "Resteverwertung" des GF100-Chips nicht mehr notwendig ist (wobei es eine gewisse Resteverwertung immer geben wird, da im Quadro- und im Mobilebereich auch weiterhin einige GF100-Lösungen mit deutlich weniger als 480 Shader-Einheiten unterwegs sind). Wann dieser Zeitpunkt erreicht sein wird, ist derzeit schwer abzusehen – aber wenn die Meldung stimmt, dann wird nVidia sicherlich keine bessere Lösung als die GeForce GTX 470 auflegen, sondern einfach nur einen gleichwertigen Ersatz auf GF104-Basis. Dazu reicht vermutlich ein Vollausbau des GF104-Chips mit eventuell leicht angehobenen Taktraten, da schon die (gut) übertakteten Varianten der GeForce GTX 460 der GeForce GTX 470 ziemlich nahe kommen.

Der GF100-Chip würde dann im Desktop-Bereich nur noch in Form der GeForce GTX 480 weiterleben, ansonsten würde im Desktop-Bereich der GF104-Chip breitfächig übernehmen. Trotzdem ist der GF100-Chip damit nicht abgemeldet, denn im professionellen Bereich ist dieser nach wie vor elementar für nVidia. Für die neuen Quadro-Karten auf Basis des GF100-Chips hat nVidia den Chip zum einen auf nur 256 Shader-Einheiten heruntergebrochen – normalerweise würde man dafür den GF104-Chip nehmen, aber diesem fehlen diverse Profi-Features, deswegen löst nVidia diesen Job wieder mit dem GF100-Chip. Und zum anderen legt nVidia im Quadro-Bereich sogar eine offizielle SLI-Lösung namens "QuadroPlex 7000" auf. Dahinter verbergen sich zwei Quadro 6000 Grafikkarten in einem extra Gehäuse – etwas, was nVidia schon früher im Profi-Bereich angeboten hat und eine gute Lösung ist, um der extremen Abwärme einer solchen Konstruktion Herr zu werden.