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News des 20. April 2010

Gemäß HT4U gibt es bei AMD definitive Planungen, ab dem Jahr 2011 ATI-Grafikchips auch bei GlobalFoundries fertigen zu lassen. Allerdings deuten die Anzeichen stark darauf hin, daß AMD/ATI vorerst streng zweigleisig fahren wird und GlobalFoundries sich somit erst einmal bei LowCost- und Mainstream-Grafikchips neben der üblichen Produktion bei TSMC bewähren muß. So wollte AMD/ATI ursprünglich auf den 32nm-Bulk-Prozeß von GlobalFoundries gehen (inzwischen gstrichen zugunsten der 28nm-Fertigung), welche sich allerdings nur für eher kleine Grafikchips eignet und nicht für Siliziummonster wie den RV870/Cypress mit seinen über 2 Milliarden Transistoren. AMD/ATI könnten hier ein System anstreben wie früher mit TSMC-Konkurrent UMC, als die kleineren Grafikchips regelmäßig bei beiden Auftragsfertigern geordert wurden, was für AMD/ATI zum einen Verhandlungsspielraum beim Chippreis und zum anderen eine höhere Liefersicherheit ergeben würde.

Ob AMD/ATI dann auch langfristig mehr bei GlobalFoundries macht als nur die "Zweitproduktion" von LowCost- und Mainstream-Grafikchips, hängt sicherlich in erster Linie davon ab, wie sich GlobalFoundries bei dieser Testproduktion im Jahr 2011 anstellt. Im Gegensatz zu UMC dürfte GlobalFoundries jedoch zweifelsohne das Potential dazu haben, auch große Grafikchips herzustellen. Trotzdem dürfte ein solcher Schritt nicht übers Knie gebrochen werden, denn immerhin beginnt bei den größten Grafikchips einer Grafikchip-Serie die Arbeit mit dem Chipfertiger in aller Regel schon mindestens ein Jahr vor dem Verkaufsstart entsprechender Grafikkarten. Vor allem aber ist es ab einem gewissen Zeitpunkt nicht mehr sinnvoll, den Chipfertiger für solche Großprojekte noch zu wechseln – für den Einsatz von GlobalFoundries auch bei den HighEnd-Chips von ATI sind also recht lange Vorausplanungs-Zeiträume vonnöten.

Da AMD/ATI aber erst einmal Erfahrungen mit GlobalFoundries sammeln und in dieser Frage sicherlich nicht ins kalte Wasser springen will, dürften derzeit bei AMD/ATI noch keine Entscheidungen zur konkreten Zusammenarbeit mit GlobalFoundries bei einem kommenden HighEnd-Chip gefallen sein. Vielmehr wäre es logisch, erst einmal die Ergebnisse des Jahres 2011 abzuwarten und dann möglicherweise einen zukünftigen HighEnd-Chip zusammen mit GlobalFoundries zu planen. Dies bedeutet letztlich, daß ein ATI HighEnd-Chip, welche zuerst bei GlobalFoundries gefertigt wird, nicht wirklich vor dem Jahr 2013 zu erwarten ist. Natürlich werden vorher wahrscheinlich eine Vielzahl von ATI-Grafikchips bei GlobalFoundries gefertigt werden (sofern sich GlobalFoundries als Grafikchip-Fertiger bewährt), aber dies erst einmal nur neben der normalen Fertigung bei TSMC. Letztere Chipschmiede wird somit vermutlich noch mindestens die nächsten zwei Jahre die jeweiligen HighEnd-Chips von ATI für deren Erstfertigung vorbereiten.

Wenn Fudzilla Recht behalten, kommt Intels zweiter Sechskern-Prozessor Core i7-970 (3.2 GHz Takt) nicht erst im dritten Quartal, sondern schon in den nächsten Wochen. Dies könnte natürlich auch mit den kommenden Sechskern-Modellen von AMD auf Basis des Thuban-Cores zusammenhängen, welche zwar nicht die Performance von Intels Sechskern-Modellen aufweisen, diese aber beim Preis deutlich unterbieten. Die primäre Aufgabe des Core i7-970 dürfte dann auch darin liegen, Intels Sechskern-Linie etwas preisgünstiger anzubieten als mit den derzeitig 999 Dollar Listenpreis des Core i7-980X (3.33 GHz Takt). Wirklich hinunter zu den Preisen von AMDs Sechskern-Prozessoren zu anscheinend zwischen 200 und 350 Euro wird es allerdings kaum gehen, der Core i7-970 wird irgendwo zwischen den 562 Dollar Listenpreis von Core i7-960 und Core i7-870 sowie den 999 Dollar Listenpreis des Core i7-980X zu erwarten sein.

Shortcuts: Wie TweakPC ausführen, funktioniert das gestern erwähnte Freischalten eines Phenom II X4 960T zum vollen Sechskern-Prozessoren natürlich auch bei anderen Mainboard-Herstellern: Bei Asus mit dem "Core Unlocker" und bei MSI mit dem "Unlock CPU Core". Das speziell der Phenom II X4 960T ein Risikokandidat ist, weil sich die gesamte "fehlerhafte" Sechskern-Produktion auf dieses eine Modell konzentrieren dürfte, bleibt aber weiterhin bestehen, so lange aus der Praxis nichts gegenteiliges vermeldet wird. Der Planet 3DNow! vermeldet hingegen Mainboard-Kompatibilitätslisten für Phenom II X6 Prozessoren seitens ASRock, Biostar, ECS und MSI. Interessant ist hierbei, daß auch jede Menge AM2+ Platinen in diesen Listen stehen und der Phenom II X6 damit (wie bei AMD üblich) eine ziemlich aufrüstfreundliche Hardware ist.