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News des 6./7. März 2010

Aus der Diskussion zu unserem letzten Grafikkartentest (Sapphire Radeon HD 5870 vs. Zotac GeForce GTX 285 & 295) war sicherlich der Punkt mitzunehmen, daß wir keine gute Gewichtung der Ergebnisse der SLI-Lösung GeForce GTX 295 gefunden haben. Hierzu gibt es den schönen prägenden Ausspruch, daß SLI-Frames nicht genauso viel wert wie "normale" Frames sind – was aufgrund der teilweise stark schwankenden Frameraten von SLI und CrossFire absolut korrekt ist und daher natürlich auch bei der Auswertung entsprechender Benchmark-Ergebnisse zukünftig besser beachtet werden muß. Leider kann man natürlich nicht die Benchmarkbalken der GeForce GTX 295 einfach etwas abkürzen, dies wäre eine Verfälschung von real aufgenommenen Meßergebnissen – aber man kann in der Auswertung andere Maßstäbe an die SLI- und CrossFire-Testkandidaten stellen.

So enthält unser vorgenannter Test auch immer Spielbarkeits-Abschätzungen, welche sich auf die in den jeweiligen Spielen (subjektiv) benötigten Frameraten stützt. Eine Idee, um die andere Wertigkeit von SLI- und CrossFire-Frameraten besser deutlich zu machen, wäre schlicht, von den SLI- und CrossFire-Testkandidaten hierbei etwas höhere Frameraten als von den "normalen" Testkandidaten zu verlangen, um auf dieselbe Wertung kommen zu können. Beispiel: Wenn wir bei Far Cry 2 30 fps für eine weitgehende Spielbarkeit und 35 fps für eine sorgenfreie Performance ansetzen, so könnte man sagen, daß die SLI- und CrossFire-Testkandidaten hier jeweils 5 fps mehr aufweisen sollten, um dieselbe Wertung zu erhalten. Dies mag sicherlich eine ziemlich willkürliche Regelung sein, aber in der Summe trifft sie doch den Punkt, daß unter SLI und CrossFire einfach mehr fps benötigt werden, um dasselbe Spielbarkeitsgefühl zu erreichen.

weitgehende Spielbarkeit sorgenfreie Performance
Radeon HD 5870 1680x1050 4xAA: 8 von 8 Tests
1680x1050 8xAA: 5 von 5 Tests
1920x1200 4xAA: 8 von 9 Tests
1920x1200 8xAA: 4 von 5 Tests
insgesamt 25 von 27 Tests (93%)
1680x1050 4xAA: 6 von 8 Tests
1680x1050 8xAA: 4 von 5 Tests
1920x1200 4xAA: 7 von 9 Tests
1920x1200 8xAA: 4 von 5 Tests
insgesamt 21 von 27 Tests (78%)
GeForce GTX 295 1680x1050 4xAA: 8 von 8 Tests
1680x1050 8xAA: 3 von 5 Tests
1920x1200 4xAA: 7 von 9 Tests
1920x1200 8xAA: 3 von 5 Tests
insgesamt 21 von 27 Tests (78%)
1680x1050 4xAA: 6 von 8 Tests
1680x1050 8xAA: 3 von 5 Tests
1920x1200 4xAA: 6 von 9 Tests
1920x1200 8xAA: 3 von 5 Tests
insgesamt 18 von 27 Tests (67%)
GeForce GTX 285 1680x1050 4xAA: 6 von 8 Tests
1680x1050 8xAA: 3 von 5 Tests
1920x1200 4xAA: 6 von 9 Tests
1920x1200 8xAA: 3 von 5 Tests
insgesamt 18 von 27 Tests (67%)
1680x1050 4xAA: 5 von 8 Tests
1680x1050 8xAA: 3 von 5 Tests
1920x1200 4xAA: 6 von 9 Tests
1920x1200 8xAA: 3 von 5 Tests
insgesamt 17 von 27 Tests (63%)

Und da es bei dieser Auswertungsform ja explizit um das Spielbarkeitsgefühl und nicht um reine Frameraten geht, kann man das ganze wohl so probieren – Ideen zu besseren Lösungen dieser Problematik sind natürlich trotzdem willkommen. In jedem Fall kommen mit dieser Methode schon beachtbar andere Wertungen heraus: So erreicht die GeForce GTX 295 in der Diziplin "weitgehende Spielbarkeit" nur noch in 78% der Tests diese Wertung – jetzt ergibt sich schon ein klarer Unterschied zur Radeon HD 5870 (93%) und man rückt in die Nähe der GeForce GTX 285 (67%). Noch deutlicher wird es in der Disziplin "sorgenfreie Performance", wo die GeForce GTX 295 nur noch in 67% der Tests diese Marke erfüllen kann, was wiederum klar weg von der Radeon HD 5870 (78%) und nun schon sehr nahe an der GeForce GTX 285 (63%) liegt.

Die GeForce GTX 295 präsentiert sich in dieser Auswertungsform nun nicht mehr als Kontrahent zur Radeon HD 5870, sondern nur als etwas besseres Update gegenüber der GeForce GTX 285 – was wohl näher an der Praxis liegen mag als die nacken Benchmark-Ergebnisse. Dies sollte dann letztlich aber auch die Grafikchip-Entwickler anspornen, mehr bezüglich der Problematik von Mikrorucklern und allgemein schwankenden Frameraten bei SLI- und CrossFire-Lösungen zu tun: nVidia hat hier immerhin schon vorgelegt, aber ATI mit der Radeon HD 5000 Serie leider diesbezüglich gar nichts unternommen. Trotzdem kann man in dieser Frage noch mehr tun, selbst wenn dies nicht die eigentliche Balkenlänge steigert, sondern "nur" den subjektiven Flüssigkeitseindruck verbessert.

Gemäß Fudzilla sollen die seitens Tom's Hardware festgestellten Performanceprobleme der Radeon HD 5000 Serie unter 2D bzw. Windows mittels des Catalyst 10.4 Treibers gefixt werden – was wohl letztlich bedeutet, daß die teils enormen Benchmarkausschläge dieser Karten dann doch Treiber- und nicht Hardware-bedingt sind. Bei Tom's Hardware gibt es im übrigen hierzu auch noch einen zweiten Artikel zur Thematik, wo die einzelnen 2D-Funktionen unter Windows nochmals explizit ausgemessen wurden. Und selbst wenn bei der Radeon HD 5000 Serie nunmehr ein reines Treiberproblem vorliegt, so läßt sich angesichts dieser Zahlen doch sagen, das aktuelle Grafikkarten (und damit auch diese von nVidia) keine überzeugende 2D-Performance mehr haben, die integrierte Grafikchips oftmals besser dastehen. Andererseits steht hierbei immer auch der Punkt der Relevanz im Raum: Selbst die äußerst schwache 2D-Performance der Radeon HD 5000 Serie ist in der Praxis des normalen Windows-Anwenders nur unter speziellen Situationen spürbar – und wenn die 2D-Performance dann mittels Treiberupdate auf einem normalen Niveau gelandet ist, sowieso nicht mehr.