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News des 15. Februar 2010

Die X-bit Labs haben sich mit der Performance verschiedener aktueller Grafikkarten unter Mass Effect 2 beschäftigt. Das Spiel verlangt offenbar nicht nach besonders viel Rohpower, so daß man selbst mit Beschleunigern der Performance-Klasse problemlos auf über 45 fps unter 1920x1200 mit 4x Anti-Aliasing kommt – selbst eine Auflösung von 2560x1600 mit 4x Anti-Aliasing ist für Radeon HD 5770, GeForce GTX 260 & Co. noch mit über 30 fps realisierbar. Die Unterschiede zwischen den einzelnen Grafikkarten kommen somit erst bei den Mainstream- und LowCost-Modellen zum tragen, wobei selbst dort noch verhältnismäßig gute Frameraten erzielt werden: Eine Radeon HD 4670 kommt so unter 1920x1200 mit 4xAA auf 25 fps, eine dem LowCost-Bereich zuordenbare GeForce GT 220 erreicht sogar noch 20 fps.

Insofern kann man mit Fug und Recht behaupten, daß Mass Effect 2 außerhalb totaler LowCost-Hardware immer gut spielbar sein sollte, ohne daß man dafür die Bildqualitätsoptionen herunternehmen muß – nur bei LowCost-Lösungen und hoher Auflösung muß es eventuell eine niedrigere Anti-Aliasing-Stufe sein (was das Spiel ironischerweise noch nicht einmal offiziell unterstützt – ganz ohne Anti-Aliasing wird die Performance mit geradezu jeder Hardware problemlos sein). Demzuzfolge ist es auch nicht besonders wichtig, daß Mass Effect 2 nVidia-Grafikkarten speziell des Performance- und HighEnd-Segments eindeutig bevorzugt – so ist eine GeForce GTX 260 klar schneller als eine Radeon HD 5770 und eine GeForce GTX 285 auf Augenhöhe mit einer Radeon HD 5870. Der nVidia-Vorteil ist hier so augenscheinlich, daß bei ATI in diesem Spiel vermutlich noch einiges an Optimierungspotential liegt – was wie gesagt nichts an der Grundaussage ändert, daß das Spiel auf moderner Hardware absolut keine Anforderungen stellt.

Gemäß Fudzilla soll Intels kommende CPU-Architektur "Sandy Bridge" angeblich über gleich zwei integrierte Grafikchips verfügen. Eher unwahrscheinlich ist, daß Intel ausgerechnet im Bereich der integrierten Grafik das lange diskutierte MultiChip-Verfahren einführt – dies ist nur für klar schnellere Beschleuniger interessant, nicht aber für die Leistungsklasse von integrierten Grafikchips. Eine mögliche Auflösung wäre die Auftrennung des Grafikchips in einen 2D- und einen 3D-Teil, um (durch selektive Abschaltung) noch besser Strom sparen zu können. Allerdings sollte es auch möglich sein, nur gewisse Chipteile komplett vom Strom zu trennen, so richtig kann diese Idee daher nicht überzeugen. Ansonsten bleibt schlicht abzuwarten, was für einen Zweck dieses Design hat – und ob es auch wirklich so daherkommt.

Korrigiert werden muß unsere letzte News zum Thema der AMD Sechskern-Prozessoren, wo wir aufgrund des aktuellen Opteron-Angebots an entsprechenden Prozessoren darauf geschlossen haben, daß die Phenom II X6 Prozessoren mit 3 GHz Takt und mehr antreten würden. Doch diese Rechnung bezog sich auf die AMD-Verlustleistungsangaben zu den sechskernigen Opteron-Modellen – welche aber nicht mit den TDP-Angaben der Desktop-Prozessoren vergleichbar sind. AMD gibt im Server-Bereich nunmehr nur noch ACP-Werte an, und diese "Average CPU Power" soll eher den durchschnittliche Verbrauch im Server-Alltag wiedergeben und nicht wie die TDP den Maximalverbrauch. Dies bedeutet, daß man aus den ACP-Angaben von AMDs Server-Prozessoren nicht auf die im Desktop möglichen Taktfrequenzen schließen kann, da für die geplanten Desktop-Modelle nur TDP-Angaben vorliegen – großer Fehler des Newsschreibers ;). Um dies wieder richtigzurücken, seien folgende Vergleichswerte genannt: AMDs Server-Prozessoren mit 75 Watt ACP haben eine TDP von 105 Watt und diese Server-Prozessoren mit 105 Watt ACP haben eine TDP von immerhin 137 Watt.

Da AMD die kommenden Phenom II X6 Prozessoren mit einer TDP-Klasse von 125 Watt auszeichnen will, sind ergo 2.6 bis 2.8 GHz Takt möglich, im bestmöglichen Fall vielleicht auch noch 3.0 GHz – aber dann sicherlich nicht mehr, denn noch mehr Takt passt dann wirklich nicht mehr in das von AMD derzeit verwendete 45nm-Fertigungsverfahren hinein. Da die vermutlich höchste Taktfrequenz wohl wirklich "nur" 2.8 GHz sein dürfte, wird zum einen ein schlagkräftiger "AMD-TurboMode" notwendig, um nicht unter QuadCore-bevorzugenden Benchmarks hinter den eigenen Phenom II X4 Modellen zurückzuhängen – und zum anderen ergibt sich auf dieser Taktfrequenz natürlich auch ein optischer Unterschied zu Intels Sechskern-Angeboten, welche mit nicht unter 3.2 GHz takten werden. Daß AMDs HexaCore-Modelle aber möglicherweise trotzdem mehr Käufer finden werden (weil klar besserer Preis und verbreitetere Plattform), hatten wir schon erwähnt und daran dürfte sich trotz dieser etwas niedrigeren Taktrate auch nichts ändern.

Für diejenigen, welche berufliche in einem Unternehmen zu tun haben, welches über hochwertiges geistiges Eigentum verfügt, sei unbedingt der Artikel der Telepolis zum Vorgehen der Cyberkriminellen im Business-Bereich zur Lektüre empfohlen. Hierbei handelt es sich um einwandfreie Wirtschaftsspionage – welche aber nicht mehr wie "früher" mittels virtuellem oder echtem Einbruch in die Firmenzentrale begangen wird, sondern einfach über Phising und das Unterschieben von Schadsoftware. Es läuft dabei dasselbe Paket ab wie beim Normalbürger, wo man üblicherweise Bankdaten zu kommen versucht – nur zielgerichteter, indem man beispielsweise bewußt in die Accounts von eMail und sozialen Netzwerken von Freunden der Zielperson einsteigt. Die Firmen-eigene IT-Sicherheit kann somit problemlos ausgehebelt werden, wobei das Hauptproblem sicherlich ein mangelndes Risikobewußtsein im privaten Bereich und bei der Nutzung sozialer Netzwerke darstellt.