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News des 3. Februar 2010

Die vorgestern bereits erwähnte Auflistung kommender Intel-Prozessoren seitens Overclockers Workbench enthält neben den notierten Nehalem-basierten Modellen auch einen weiteren Sockel-775-Prozessor, den Pentium E6700 mit 3.43 GHz Takt und Starttermin im zweiten Quartal. Mit dieser CPU bestätigt sich erneut, daß Intel das aktuelle Programm an Sockel-775-CPUs in dem Sinne nicht mehr ausbauen wird, selbst wenn die Taktreserven hierfür zweifellos vorhanden sind. Nur in Bereichen, wo die Nehalem-basierten Prozessoren noch nicht so richtig hinreichen, gibt es noch neue Modelle – wie jetzt den Pentium E6700. Dieser ist mit voraussichtlich 84 Dollar Listenpreis zwar nicht wirklich günstiger als der Nehalem-basierte Pentium G6950 mit 87 Dollar Listenpreis, bietet aber die günstigere Infrastruktur vor allem für den Billigbereich. Hinzu kommt, daß hier mal einer der seltenen Fälle vorliegt, wo ein Core-2-basierter Prozessor den Nehalem-basierten Prozessor schlägt: Denn da der Pentium G6950 nicht über HyperThreading verfügt, ist dessen Pro/MHz-Leistung ziemlich exakt auf dem Niveau der großen Core 2 Duo Prozessoren (denen mit 6 MB Level2-Cache).

Der Pentium E6700 hat zwar nur 2 MB Level2-Cache zu bieten, dürfte dies aber über seinen starken Mehrtakt (+23% gegenüber den 2.8 GHz des Pentium G6950) mehr als wieder ausgleichen, so daß dieser Prozessor aus der älteren CPU-Generation insgesamt gesehen sogar etwas schneller sein sollte. Für günstige Home- und Büro-PCs stellt dieses Modell damit nach wie vor eine sehr gute Lösung dar, während der Rest des Core-2-Programms zumindest von der Performance her doch geschlagen ist. Allenfalls im Aufrüstungsfall kann die Core-2-Architektur weiterhin punkten, da es oftmals günstiger sein dürfte, nur den Prozessor auszutauschen (und damit beim Core 2 zu bleiben), als gleich das komplette Grundsystem aus CPU, Lüfter, Mainboard und Speicher zugunsten eines Nehalem-Modells auswechseln zu müssen. Hier liegt dann im übrigen auch der Grund, weshalb Intel die Preise der "alten" Core-2-Architektur weiterhin oben beläßt und nicht gegenüber der neueren Nehalem-Architektur entsprechend anpasst: Intel kann somit zwar kaum darauf hoffen, daß noch neue Rechner auf Core-2-Basis verkauft werden, aber dafür macht man ein (zugunsten Intel) gutes Geschäft mit den Core-2-Aufrüstern.

Demzufolge sind auch in der mittel- und langfristigen Zukunft keine echten Preissenkungen bei den Core-2-Modellen zu erwarten, wahrscheinlich dürfte Intel diese Prozessoren einfach irgendwann einmal auf ihren hohen Preisen auslaufen lassen. Ist dieser Zeitpunkt erreicht, sind für die Core-2-Restbestände gewisse Abverkaufsangebote zu dann auch attraktiven Preisen möglich. Die Erfahrung aus dem Verkaufsende der Pentium 4/D Prozessoren lehrt aber, daß Intel bei solchen Abverkaufsangeboten üblicherweise nur Modelle mit mittelmäßiger bis niedriger Taktrate anbietet – immer, um die Verkäufe der jeweils aktuellen CPU-Generation nicht zu gefährden. Daß es also mit dem Markteintritt der nunmehr vollständigen Nehalem-Generation irgendwann einmal Schnäppchenangebote auf Core-2-Basis geben wird, darauf sollte man besser nicht setzen, weil dies bei Intel einfach sehr unwahrscheinlich ist.

Bei TweakTown hat man sich die Speicherperformance der Intel-Chipsätze P55 und X58 im Vergleich angesehen, was natürlich auch zu einem Plattform-Vergleich zwischen Bloomfield- und Lynnfield-Prozessoren gereicht. Beide beackern schließlich teilweise das gleiche Preisfeld (der Core i7-860 hat den gleichen Preis wie der Core i7-920 und der Core i7-870 den gleichen Preis wie der Core i7-950), womit sich immer die Frage stellt, welche dieser beiden Plattformen es denn sein soll: Die höherwertigere X58-Plattform oder die günstigere P55-Plattform. Dabei wird der Leistungsvorteil der X58-Plattform oftmals überschätzt, selbst in den reinen Speicherbenchmarks von Tweaktown waren es nur 21 Prozent, obwohl die X58-Plattform das TripleChannel-Speicherinterface gegenüber einem DualChannel-Speicherinterface und 6 statt 4 GB Arbeitsspeicher zur Verfügung hatte.

In der Praxis führt dies dann bei Anwendungsbenchmarks zu nur sehr geringfügigen Performanceunterschieden von zwischen ein bis fünf Prozent – eigentlich nichts, womit sich der nicht unerhebliche Mehrpreis der X58-Plattform wirklich begründen ließe. Deren Vorteil liegt derzeit eher in solchen Grenzbereichen wie dem besseren SLI/CrossFire-Support durch die deutlich höhere Anzahl an PCI Express Lanes, der Verfügbarkeit von generell höher getakteten Prozessoren sowie der Aussicht, ab dem Frühling auch Sechskern-Prozessoren auf 32nm-Basis einsetzen zu können. Außerhalb dessen dürfte die P55-Plattform samt den Lynnfield-Prozessoren durch das bessere Preis/Leistungsverhältnis immer die bessere Wahl sein, selbst wenn das letzte Stückchen Performance gegenüber der X58-Plattform fehlt.

Nochmals TweakTown sowie Benchmark Reviews haben erste Tests der Crucial RealSSD-C300 anzubieten, einer Solid State Disk mit SATA-III-Anschluß. Während für externe Festplatten wahrscheinlich eher USB 3.0 das Mittel der Wahl ist und bei internen Festplatten SATA III derzeit keine echten Vorteile gegenüber SATA II zeigt, ist der SATA-III-Standard für schnelle SSDs hochinteressant, da hierbei die Leistung dieser Flashspeicher-Festplatten optimal ausgenutzt werden kann. Allerdings scheint derzeit nur die Lesegeschwindigkeit von SATA III zu profitieren, hier wurde satte Werte von um die 300 MB/sec erzielt. Die Schreibgeschwindigkeit blieb allerdings bei runden 220 MB/sec, was auch knapp von schnellen SATA-II-SSDs erreicht wird – hierbei dürften dann die SSDs selber limitieren. Da die Entwicklung bei SSDs aber natürlich weitergeht, dürfte auch die Schreibperformance zukünftiger SSDs durch SATA III weiter steigerbar sein.

Wir hatten Ende des Januars über Ubisofts neue Antipiraterie-Strategie berichtet und möchten die seinerzeitige Berichterstattung noch um ein paar Details korrigieren: Laut einer FAQ bei Ubisoft werden Spielstände nun nicht nur online gespeichert, sondern sowohl online als auch offline auf dem eigenen PC. Diese an sich sehr positive Maßnahme wird aber dadurch entwertet, daß für das Spielen von Ubisoft-Spielen zukünftig eine dauerhafte Internetverbindung notwendig ist. Dies betrifft also nicht nur den Spielstart, sondern die komplette Spielzeit – und wenn die Internetverbindung mitten im Spiel irgendwie aussetzt, pausiert das Spiel halt. Dies ist natürlich eine heftige Einschränkung, denn mitten im Spiel will man eigentlich nicht wegen einer fehlenden Internetverbindung plötzlich warten müssen – und vor allem nicht deswegen, weil es technisch wirklich notwendig wäre, sondern weil dies der Willen der Manager bei Ubisoft ist. Wo da der höhere Anreiz liegen soll, sich ein Ubisoft-Spiel zuzulegen, verschließt sich uns vollkommen.