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News des 12. Januar 2010

Gemäß Fudzilla soll die Ausbeute an RV870-Chips bei TSMC inzwischen bei 60 bis 80 Prozent angelangt sein, womit ATI und die Grafikkartenhersteller damit anfangen dürften, die aufgelaufenen Vorbestellungen abzuarbeiten und irgendwann einmal auch den Zustand zu erreichen, wo sich die Einzelhändler ein wenig Lagerware hinlegen können. Dagegen soll nVidias GF100-Chip bei einer Ausbeute von nur 20 Prozent feststecken, was den Chip natürlich unglaublich teuer in der Produktion macht (laut Fudzilla 200 Dollar pro Grafikchip, aber dies hängt natürlich auch von den exakten Verträgen zwischen TSMC und nVidia ab). Die Fudzilla-Schlußfolgerung hieraus, daß nVidia die GF100-Karten mit Verlust verkaufen muß, läßt sich aber derzeit kaum halten, denn ausgehend von den ersten Ausbeuteraten eines neuen neuen Grafikchips sehen solche Rechnungen immer schlecht aus.

Relevant ist jedoch, auf was für eine Ausbeute der GF100-Chip mittelfristig kommt – und wie man beim RV870-Chip sieht, kann es hierbei trotz sehr holprigem Start doch zu einer formidablen Entwicklung hin zu ruhigeren Fahrwassern kommen. Die aktuellen Probleme von nVidia sind eher darin zu sehen, daß ATI durch den rund ein halbes Jahr früheren Start der ersten DirectX11-Beschleuniger nVidia inzwischen massiv Marktanteile abgegraben hat (ATI hat inzwischen schon zwei Millionen DirectX11-Chips ausgeliefert). Diejenigen, welche sich jetzt schon ein DirectX11-Modell von ATI zugelegt haben, werden nur ein geringes Interesse verspüren, dann noch einmal in einen Fermi-Beschleuniger zu investieren, selbst wenn dieser diverse Vorteile bieten sollte. In der Gruppe der "Early Adopters" ist nVidia damit reichlich Kundenpotential verlorengegangen, was man wohl erst mit der Fermi-Refreshgeneration wieder ausgleichen wird können.

TweakPC vermelden erste Preise zur wohl am Donnerstag offiziell werdenden Radeon HD 5670, welche allerdings mit 78 Euro für eine 512-MB-Karte und 98 Euro für eine 1024-MB-Karte Vorlaunch-üblich etwas zu hoch ausfallen. Denn nach den bisherigen Vorabinformationen zur Radeon HD 5670 erreicht diese Karte mitnichten die Performance einer Radeon HD 4770, welche derzeit in der 512-MB-Ausführung für 75 Euro zu bekommen ist. Mit nur 400 Shader-Einheiten und vor allem nur 20 TMUs an einem 128 Bit DDR Speicherinterface dürfte diese Lösung klar in den Performancebereich einer Radeon HD 4670 (320 Shader-Einheiten und 32 TMUs an einem 128 Bit DDR Speicherinterface) hineingehen, auch der deutlich höhere Speichertakt der neueren Karte (durch GDDR5-Speicher) dürfte hieran nicht mehr viel ändern.

Spezifikations-Vergleich Radeon HD 4670, 4770, 5670 & 5750 (akt.)

Eine Radeon HD 4770 mit 640 Shader-Einheiten und 32 TMUs erscheint jedenfalls nicht als schlagbar, was den Preis der neuen Karten eigentlich limitieren sollte. Wie man aber schon an der Radeon HD 5700 Serie gesehen hat, kümmert sich ATI wenig um diese "Konkurrenz im eigenen Haus" und setzt darauf, daß am Markt die neueren DirectX11-Lösungen trotz vergleichsweise höherem Preis gegenüber den älteren DirectX10-Lösungen dann doch bevorzugt werden. Trotzdem erscheinen Preise von über 85 Euro für die Radeon HD 5670 als nicht angebracht, denn von oben drückt die Hardware-technisch deutlich potentere Radeon HD 5750, welche auch schon zu Preisen von 100 Euro (512 MB) bzw. 110 Euro (1024 MB) zu haben ist. Insofern sind wohl Preise von 70 Euro für eine Radeon HD 5670 mit 512 MB und 80 Euro für eine Radeon HD 5670 mit 1024 MB realistisch – auch wenn die Preislage aufgrund der zu erwartenden Performance eigentlich noch etwas niedriger liegen sollte.