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News des 2. Dezember 2009

Die PC Games Hardware berichten nochmals zur Intel-Vorführung des Larrabee-Chips auf der SC09, hierzu gibt es nun auch ein YouTube-Video samt einiger daraus stammender Bilder. Wichtigster Punkt ist allerdings die Klarstellung, daß die unübertaktet erzielten runden 800 GFlops realer Rechenleistung (und rund 1000 GFlops mit Übertaktung) auf Basis eines Larrabee-Chips mit 32 Rechenkernen erfolgte – und nicht 80 Rechenkernen, wie zuletzt berichtet. Damit gibt es zwar inzwischen schon drei differierende Ausagen zu dieser Larrabee-Vorführung, mit wievielen Rechenkernen welche Rechenleistung erreicht wurde, für den Augenblick erscheinen uns diese 800 bis 1000 GFlops realer Rechenleistung bei 32 Rechenkernen aber am plausibelsten, weil die Rechenleistung zur Zielvorgabe von Intel passt und die 32 Rechenkerne sich mit früheren Larrabee-Berichten decken.

Mal positiv erwähnt werden muß der Punkt, daß von allen SSD-Herstellern allein OCZ die Größe seiner SSD-Festplatten korrekt mit der nutzbaren Größe angibt – also nicht 64 GB, sondern 60 GB und nicht 128 GB, sondern 120 GB, usw. Die SSD-Festplatten von OCZ sind also nicht kleiner als die der anderen Hersteller, sondern absolut genauso groß – es wird halt nur ein anderes Zählverfahren bei der Größe angesetzt. Möglicherweise geht dies auf frühere Klagen gegen Festplatten-Hersteller in den USA zurück, wenngleich diese Klagen trotz Teilerfolgen in der Praxis nicht viel bewirkt haben. Dies hängt natürlich damit zusammen, daß sich die Hersteller auf die Feststellung zurückziehen können, daß deren Gigabyte-Angaben rein formal zutreffend sind, da die offizielle Definition eines Gigabytes auf 1.000.000.000 Byte lautet.

Allerdings – und in diesem Punkt haben die klagenden Verbraucher nach wie vor Recht – wird diese offizielle Definition nicht einmal in der Herstellerindustrie durchgehend benutzt (eigentlich nur dann, wenn man damit größere Zahlen erzielen kann). Vor allem aber benutzt der wichtigste Anhaltspunkt für den Endverbraucher – das Windows-Betriebssystem – nach wie vor nicht diese offizielle Definition, sondern definiert ein Gigabyte weiterhin als 1.073.741.824 Byte (womit für 1.000.000.000 Byte dann unter Windows nur 0,93 GByte angezeigt werden). So gesehen ist die Größenangabe der SSD-Festplatten von OCZ nur konsequent, denn genauso – mit 60, 120, 250 GB – werden diese Festplatten auch unter Windows angezeigt. Und egal ob man nun unbedingt die Fahne zur Durchsetzung der neuen Abkürzungen Kibibyte, Mebibyte, Gibibyte und Tebibyte schwingen will – so lange Window diese nicht benutzt, ist dies doch der ehrlichere Weg.

Anderes Thema von Namensverwirrung: In sehr vielen Artikeln zur DualChip-Grafikkarte Radeon HD 5970 wird diese gern als mit 2048 MB oder 2 GB Speicher ausgerüstet beschrieben. Dies fordert natürlich Mißverständnisse heraus, denn obwohl sich auf dieser Karte physikalisch in der Tat 2048 MB Speicher befinden, handelt es sich logisch gesehen glasklar um eine 1024-MB-Karte, da die zwei Speicherblöcke á 1024 MB in aller Regel die absolut identischen Daten tragen. Die Vorteile eines wirklich größeren Grafikkartenspeichers, welcher beispielsweise in Spielen wie GTA IV ganz deutlich zum tragen kommt, sind hierbei also nicht vorhanden – gerade gegenüber dem Beispiel GTA IV verhält sich eine Radeon HD 5970 genauso wie jede andere Karte mit nur 1024 MB Speicher. Demzufolge ist auch besser davon abzusehen, eine Radeon HD 5970 als mit "2048 MB" ausgerüstet zu beschreiben, besser ist die Schreibweise "2x1024MB" zuzüglich einer Erklärung dieses Umstands.

Dies bringt uns indirekt weiter zu dem Thema von Sonderausführungen der Radeon HD 5700/5800/5900 Grafikkarten von ATI: Eine Möglichkeit wären hierbei Karten mit einem größeren Grafikkartenspeicher – gerade bei der sehr potenten Radeon HD 5970 wäre zu vermuten, daß eine Lösung mit 2x 2048 MB doch in einigen Settings klar schneller ist, hinzu kommt die höhere Langlebigkeit einer solchen Karte. Eine andere Möglichkeit wären Karten mit abweichendem Kühlerdesign – was gerade bei den neuen ATI-Karten, deren Referenz-Kühldesign nicht auf ungeteilte Zustimmung gestoßen ist, doch für interessante neue Möglichkeiten sorgen dürfte. Wie HT4U berichten, hat ATI an seine Grafikkarten-Partner Design-Kits für die Radeon HD 5800 Serie herausgegeben, was sogar komplett eigene Boardlayouts ermöglicht. Damit dürfte es Anfang des Jahres 2010 möglicherweise sogar zu einem Schwung vom Referenzdesign abweichender ATI-Grafikkarten kommen, was den Markt zum einen stimmulieren dürfte, und zum anderen womöglich auch mal einen gewissen Preiskampf anheizen könnte.

Nachdem nVidia kaum vor dem März seinen GF100-Chip ausliefern wird können, bedeutet dies für ATI, daß man auch die nächsten Monate in aller Seelenruhe sein DirectX11-Geschäft fortführen kann – ergänzt ab dem neuen Jahr noch mit DirectX11-Varianten für den LowCost- und Mainstream-Bereich (Grafikchips RV810 "Cedar" und RV830 "Redwood") und wie gesagt den Sonderausführungen der Radeon HD 5700/5800/5900 Serien. Dies dürfte ATI ganz erheblich in Vorhand bringen, bevor nVidia überhaupt erst einmal nur einen DirectX11-Beschleuniger ausgeliefert hat. Und die ganz optimistischen Prognosen reden sogar schon davon, daß der GF100 nicht mehr gegen den RV870, sondern gegen dessen Refresh-Chip antreten muß. Letzteres ist allerdings eine gewagte Aussage, denn derzeit sieht es bei ATI nicht danach aus, als würde es in absehbarer Zeit zu einem regelrechten Refresh-Chip zum RV870 kommen. Die Entwicklungszyklen sind bei den Grafikchips einfach länger geworden und so setzt man heutzutage weniger auf das frühere Modell, nach ein paar Monaten eine Refresh-Generation zu bringen.

Eher zu erwarten sind da schon einzelne neue Grafikkarten, welche die sich im Laufe der Zeit ergebenden Angebotslücken auffüllen (Radeon HD 4770 oder GeForce GTX 275) oder auch mal nur ein neues Angebot an der jeweiligen Leistungsspitze offerieren (Radeon HD 4890 oder GeForce GTX 285). Aus der für den Jahresanfang prognostizierten Situation heraus betrachtet wäre für ATI eine schneller getaktete RV870-Variante ("Radeon HD 5890") noch am wahrscheinlichsten, da hiermit der benötigte Gegenpol zum (gegenüber der Radeon HD 5870) angeblich schnelleren GF100-Chip geschaffen werden würde. Und gerade so lange bei nVidia nicht das komplette DirectX11-Programm im Markt steht (womöglich erst im Sommer 2010), ist ATI sicherlich überhaupt nicht im Zwang, irgendetwas zu tun. Grundlegend neues ist von ATI demzufolge eigentlich erst im Herbst 2010 zu erwarten – dann soll diversen Gerüchten nach eine "native" DirectX11-Architektur an den Start gehen, nachdem der RV870-Chip immer noch sehr deutlich dem R600-Design entstammt.