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News des 17. November 2009

Wie schon des längeren erwartet, hat nVidia heute seine GeForce GT 240 auf Basis des GT215-Chips offiziell vorgestellt. Jener Grafikchip wird schon seit dem Sommer im Mobile-Segment für die GeForce GTS 250M & 260M genutzt, findet aber erst jetzt den Weg in den Desktop-Markt. Der GT215-Chip bietet 96 Shader-Einheiten und 32 TMUs an einem 128 Bit DDR Speicherinterface, welches erstmals bei nVidias Desktop-Grafikkarten mit GDDR5-Speicher betrieben wird. Die Hardware-Daten liegen damit zwischen G94/b (64 Shader-Einheiten) und G92/b (128 Shader-Einheiten), in der Praxis tendiert die GeForce GT 240 aber aufgrund ihrer erstaunlich niedrigen Taktfrequenzen von nur 550/1340/800 MHz (GDDR3) bzw. 550/1340/1700 MHz (GDDR5) klar zum G94/b-Chip, welcher für die GeForce 9600 GT Verwendung findet.

Radeon HD 4670 GeForce 9600 GT GeForce GT 240 (G)DDR3 GeForce GT 240 GDDR5
Chipbasis ATI RV730, 514 Mill. Transistoren in 55nm auf 146mm² Die-Fläche nVidia G94b, 505 Mill. Transistoren in 55nm auf 180mm² Die-Fläche nVidia GT215, 727 Mill. Transistoren in 40nm auf 140mm² Die-Fläche
Technik DirectX 10.1, 320 Shader-Einheiten, 32 TMUs, 8 ROPs, 128 Bit DDR Interface DirectX 10, 64 Shader-Einheiten, 32 TMUs, 16 ROPs, 256 Bit DDR Interface DirectX 10.1, 96 Shader-Einheiten, 32 TMUs, 8 ROPs, 128 Bit DDR Interface
Taktraten 750/1000 MHz
(1024MB-Karten: 750/893 MHz)
650/1625/900 MHz
(Green Edition: 600/1500/900 MHz)
550/1340/800 MHz 550/1340/1700 MHz
Rechenleistung 480 GFlops 312 GFlops 386 GFlops 386 GFlops
Texel-Füllrate 24 GT/sec 21 GT/sec 18 GT/sec 18 GT/sec
Bandbreite 32 GB/sec 58 GB/sec 26 GB/sec 54 GB/sec
TDP 59W 96W
(Green Edition: 59W)
70W 70W
Preisniveau 55-60€ 60-70€ ca. 80€

Sehr wichtig ist zudem bei der GeForce GT 240 die Unterscheidung zwischen Karten mit DDR3- oder GDDR3-Speicher und Karten mit GDDR5-Speicher, da hier ein enormer Unterschied beim Speichertakt liegt (800 vs. 1700 MHz). Dies resultiert dann auch in erheblichen Performanceunterschieden, laut den Messungen der PC Games Hardware mit beiden Kartenversionen waren es unter 1280x1024 und 1680x1050 mit jeweils 4x Anti-Aliasing Prozent jeweils 26 Prozent Differenz. Diese Werte werden zudem durch einige eher CPU-limitierte Titel nach unten gedrückt – wenn diese beiden Versionen der GeForce GT 240 auf rein Grafikkarten-limitierte Szenarien treffen, kann ganz schnell ein Performanceunterschied von über 40 Prozent herauskommen. Und da dem kein entsprechender Preisunterschied gegenübersteht, ist in jedem Fall die GDDR5-Variante der Karte vorzuziehen und muß vor den DDR3/GDDR3-Varianten regelrecht gewarnt werden.

Am verwendeten Speicher hängt bei dieser Karte zudem auch die Leistungseinordnung gegenüber anderen Karten des gleichen Preisfeldes: Die GeForce GT 240 (G)DDR3 liegt in jedem Fall klar hinter der GeForce 9600 GT zurück und erreicht nur ungefähr das Niveau der Radeon HD 4670. Erst die GeForce GT 240 GDDR5 kann sich mit der GeForce 9600 GT anlegen, erreicht aber im Schnitt der Benchmarks auch kein wirklich besseres Performanceniveau (bei manchen Tests sogar leicht unterhalb der GeForce 9600 GT). Und dies ist durchaus enttäuschend für eine Karte aus der effizienteren GT2xx-Architektur mit zudem auch noch mehr Hardware-Einheiten gegenüber der GeForce 9600 GT. Vor allem aber passt der derzeit verlangte Preis von ca. 80 Euro wenig zur GeForce GT 240, für die GDDR5-Version dürften es angesichts der Preise der direkten Kontrahenten maximal 65 Euro sein, für die DDR3/GDDR3-Versionen maximal 60 Euro.

Nun erscheinen diese Preisunterschiede allerdings überbrückbar und sind Launchtagspreise immer ein wenig höher angesetzt, so daß wir zugunsten der GeForce GT 240 einmal annehmen wollen, daß sich deren Straßenpreise in den nächsten Wochen noch auf das richtige Niveau einpendeln werden. Dann hätte man in der GeForce GT 240 GDDR5 eine Karte, welche ungefähr im Leistungsniveau der GeForce 9600 GT spielt, dafür aber weniger Strom verbraucht (insbesondere der Idle-Verbrauch von unter 10 Watt ist sehr gut) und natürlich mit DirectX 10.1 das etwas modernere Featureset hat. So gesehen nicht schlecht, allerdings auch weit entfernt von einem "Durchbruch" beim Preis/Leistungsverhältnis, sondern einfach nur der Ersatz einer guten Karte durch eine minimal bessere (wenn die Preise sich noch einpendeln wohlgemerkt).

Noch eine kleine Anmerkung zu den gestrigen Fermi-bezogenen News: nVidia gibt die DoublePrecision-Rechenleistung seines Tesla-Spitzenmodells C2070 selber mit 630 GFlops an. Dies mag gegenüber der Vorgängerlösung in der Tat eine erhebliche Verbesserung sein (die Tesla C1060 bringt es auf 78 GFlops unter DP), wenn man es aber gegenüber den aktuellen ATI-Grafikkarten vergleicht, steht nVidia dann gar nicht mehr so toll da. Denn eine Radeon HD 5870 bringt es – trotz daß diese nicht so gut auf DoublePrecision wie der Fermi-Chip ausgelegt ist – unter DoublePrecision auch noch auf 544 GFlops, eine Differenz von nur 16 Prozent zum kommenden Tesla-Beschleuniger. Da die ATI-Lösung dann unter der SinglePrecision-Performance mit 2720 GFlops ganz deutlich vor der nVidia-Lösung (1260 GFlops) liegt und auch im HPC-Bereich nun nicht gerade alles unter DoublePrecision berechnet wird, erscheint der RV870-Chip als mindestens genauso gut für HPC-Aufgaben geeignet – und nVidia noch mehr die Felle wegzuschwimmen als vorher schon.

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