25

News des 24./25. Oktober 2009

Unsere letzte Umfrage lief zum Thema MultiMonitoring – welches offenbar unter unseren Lesern schwer angesagt ist, denn laut den dabei aufgelaufenen Zahlen haben immerhin runde 60 Prozent gelegentlich oder dauerhaft einen weiteren Monitor oder ein TV-Gerät angeschlossen. Dabei teilt sich das Feld ziemlich stark zwischen den verschiedenen Anwendungsformen auf – und betrachtet man nur die Einzelgeräte, sind die Nutzerzahlen (TV-Gerät 42%, extra Monitor(e) 32%) deutlich kleiner. Aber zusammengenommen sind es wie gesagt fast zwei Drittel aller Umfrageteilnehmer, welche in der einen oder anderen Form einen Zweitmonitor nutzen. Dies unterstreicht die Bedeutung des MultiMonitoring-Supports in den jeweiligen Grafikkarten-Treibern – welcher unserer Meinung nach bei beiden Grafikchip-Entwicklern noch nicht wirklich gut ausgeprägt ist.

 Welche Monitore werden neben dem regulären PC-Monitor genutzt?

So fehlen oftmals möglichst einfach zu erreichende Konfigurationsfunktionen – die meisten dieser Funktionen sind zwar in den eigentlichen Treiber-Menüs vorhanden, aber diese benötigen doch immer erst ein paar Klicks, was bei oftmals wechselnden MultiMonitor-Konfigurationen unkomfortabel ist. Ein gewisses Glücksspiel ist zudem bei beiden Grafikchip-Entwicklern die korrekte Erkennung von TV-Geräten auf LCD-Basis – diese kann (und sollte) man schließlich pixelgenau ansteuern, was aber eben nicht in jedem Fall gelingt. Für die wirklich störrigen Fälle (wofür die Grafikchip-Entwickler meistens nichts können) bieten aber beide Treiber keine befriedigenden Funktionen an, den Monitor zu einer bestimmten Verhaltensweise zu zwingen (und daß diese sich dann auch gemerkt wird und nicht jedesmal wieder neu eingestellt werden muß).

Ein richtiges Roulette-Spiel ergibt sich beim "echten" MultiMonitor-Betrieb: So lange man zwei Monitore der gleichen nativen Auflösung verwendet, ist alles noch in Butter. Kompliziert wird es jedoch, wenn die Monitore eine unterschiedliche native Auflösung haben – dann läuft es oftmals darauf hinaus, daß ein Monitor zu einer für das jeweilige Gerät unpassenden Auflösung gezwungen wird, welches dann eine matschige Wiedergabe (besonders bei Schriften) ergibt. Die bei beiden Grafikchip-Entwicklern angepriesenen MultiMonitoring-Fähigkeiten stossen jedenfalls in der Praxis recht schnell an ihre Limits, unserer Meinung nach wäre – auch angesichts der doch ziemlich hohen Nutzerzahlen – ein verstärktes Augenmerk der jeweiligen Treiber-Teams auf diese Problematik vonnöten. PS: Wir danken damit für die Beteiligung an dieser Umfrage und verweisen auf unsere neue Umfrage, welche nach der Schnelligkeit des Wechsel auf Windows 7 fragt.

Der Tech Report notiert zu den diese Woche erschienenen AMD-Prozessoren nicht nur deren Preise, sondern zeigt auch die vollständige Liste der bisherigen Modelle, welche AMD erneut im Preis gesenkt hat. Auffallend ist dabei, daß AMD zum einen ein paar taktschwächere Modelle aus der offiziellen Preisliste gestrichen hat (wenngleich diese Prozessoren weiterhin zum vernünftigen Preis erhältlich sind) und zum anderen, daß der höchste Listenpreis bei AMD derzeit gerade einmal bei 195 Dollar liegt. Selbst wenn man die nicht mehr in der Preisliste aufgeführten Modelle abzieht, hat AMD damit im Preisbereich von 60 bis 195 Dollar Listenpreis immerhin 10 verschiedene Prozessoren im Angebot – mit den "e"-Modelle sind es gar satte 18. Und auch wenn die Abstufungen bei den Prozessorenbauern üblicherweise etwas feiner ausfallen als bei den Grafikchip-Entwicklern, erscheint dies doch als etwas viel.

AMDs Problem liegt hier primär darin, daß man derzeit nichts hat, was mit den Nehalem-basierten QuadCore-Prozessoren von Intel wirklich konkurrieren kann, weswegen man das eigene Spitzenmodell auf den Preis des kleinsten Lynnfield-Prozessors in Form des Core i5-750 legt und versucht, maßgeblich unterhalb dieser Preismarke sein Geschäft zu machen. Und sicherlich kommt der Großteil der Stückzahlen-Umsätze tatsächlich aus dem Marktsegment unterhalb von 200 Dollar – doch wer keine Prozessoren überhalb dieser Preismarke anbietet, dem fehlt der PR-Nutzen, welche die in deutlich kleineren Stückzahlen verkauften Modelle des HighEnd-Segments haben. Oder direkter formuliert: Welcher performancebewußte Anwender schaut sich schon AMD-Prozessoren an, wenn AMD mittels seiner Preispolitik zu erkennen gibt, daß man ab einer gewissen und gar nicht wirklich hoch liegenden Preismarke zu Intel nicht konkurrenzfähig ist?

Allerdings muß man auch anerkennen, daß AMD derzeit so gut wie gar nichts tun kann, um sich aus diesem Dilemma zu befreien: Denn erstens scheint der aktuelle 45nm/K10-Kern keine besonders höheren Taktraten mehr herzugeben – und mit einzelnen Taktsprüngen ändert sich nichts an der Gesamtlage. Und zweitens steht die nächste Weiterentwicklung bei AMD erst Anfang 2011 mit der Bulldozer-Architektur an, auch erst zu diesem Zeitpunkt wird AMD auf die 32nm-Fertigung wechseln. Und da an solchen langfristig angelegten Roadmaps kurzfristig meist nicht mehr viel zu ändern ist, wird sich AMD über diesen Zeitraum mit der aktuellen Prozessorenarchitektur und der aktuellen Fertigungsgröße (45nm) durchschummeln müssen. Insofern ist die Konzentration von AMD auf das niedrigpreisige Segment durchaus verständlich. Wie bekannt ist ein aktueller AMD-Angriffspunkt der Kampf um möglichst preisgünstige QuadCore-Prozessor, wo AMD gerade mit den neuen Athlon II X4 Modellen ohne Level3-Cache punkten kann, weil Intel hierzu keine Gegenangebote aufstellt.

Intel-Prozessoren Intel-Preis AMD-Preis AMD-Prozessoren
Core 2 Quad Q9400
(2.66 GHz, 6MB L2)
Liste: 183$
Straße: ab 147€
Liste: 195$
Straße: ab 153€
Phenom II X4 965 BE
(3.4 GHz, 2MB L2, 6MB L3)
- - Liste: 175$
Straße: ab 135€
Phenom II X4 955 BE
(3.2 GHz, 2MB L2, 6MB L3)
Core 2 Quad Q8400
(2.66 GHz, 4MB L2)
Liste: 163$
Straße: ab 125€
Liste: 165$
Straße: ab 127€
Phenom II X4 945
(3.0 GHz, 2MB L2, 6MB L3)
Core 2 Quad Q8300
(2.5 GHz, 4MB L2)
Liste: 163$
Straße: ab 110€
Liste: 175$ (alt)
Straße: ab 114€
Phenom II X4 810
(2.6 GHz, 2MB L2, 4MB L3)
- - Liste: 122$
Straße: ab 96€
Athlon II X4 630
(2.8 GHz, 2MB L2)
- - Liste: 99$
Straße: ab 77€
Athlon II X4 620
(2.6 GHz, 2MB L2)

Daneben hält man im Preisbereich von 110 bis 150 Euro doch durchaus interessante Angebote bereit – beispielsweise der Phenom II X4 965 BE trat nach seinem Launch preislich mal gegen einen Intel Core i7-920 an und liegt momentan preislich auf dem Niveau eines Core 2 Quad Q9400. Diesen Vergleich gewinnt der AMD-Prozessor bezüglich der Performance natürlich deutlich, die eigentlichen Kontrahenten hierfür sind ein Core 2 Quad Q9550 und eben der Core i7-920. Allerdings drückt in dieser Preisregion dann sicherlich schon der Core i5-750 von oben herab, dessen reiner Prozessorenpreis mit ab 159 Euro sehr interessant erscheint, auch wenn der etwas höhere Plattformpreis damit natürlich übersehen wird. Somit sind eher die anderen Phenom-basierten Prozessoren von AMD interessant, welche preislich klar unterhalb des günstigsten Lynnfield-Angebotes spielen und durch die jüngste AMD-Preissenkung inzwischen sogar etwas günstigere Preis/Leistungsverhältnisse aufweisen als die entsprechenden Core 2 Quad Modelle.

Allerdings gehen diese kleineren Performancevorteile gerade bei den geringen Preisabständen in diesem Marktsegment inzwischen etwas unter, hinzu kommen die Nachteile der AMD-Prozessoren bei der Verlustleistung, wo gerade die kleinen Core 2 Quads meilenweit vor den AMD-Angeboten liegen. Normalerweise sollte sich AMD mal dieses Themas annehmen und wenn es irgendwie geht, die aktuellen Prozessoren noch auf die 32nm-Fertigung umsetzen, wenn möglich natürlich noch vor dem Jahr 2011. Hierbei würde nicht nur ein weiterer Taktspielraum entstehen, sondern vor allem der Nachteil der teils deutlich höheren Stromaufnahme ausgeglichen werden, welcher gerade zu diesen Preispunkten ziemlich störend ist. Ansonsten ist AMDs Angebot nämlich trotz der Beschränkung auf die Preisklasse bis maximal 150 Euro ziemlich gut, da Intel nur Core 2 Quads dagegenstellt und diese seit längerer Zeit nicht mehr entscheidend im Preis gesenkt hat.