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News des 6. Oktober 2009

Die ComputerBase hat sich in ihrem Artikel zur Radeon HD 5850 unter CrossFire auch noch speziell dem Thema der Mikroruckler bei der RV870-Generation angenommen. Leider muß gesagt werden, daß ATI in dieser Frage auch mit der RV870-Generation gar nichts getan hat – dies ist wieder einer dieser Nebenpunkte, wo dann doch wieder nVidia vornliegt, welche mit der GT200-Generation wenigstens gewisse Gegenmaßnahmen gegen Mikroruckler eingeleitet haben. Zwar erreichen die Radeon-HD-5850/5870-Beschleuniger unter CrossFire derzeit in aller Regel Frameraten klar über 30 fps, so daß die Mikroruckler-Problematik zumeist nicht offensichtlich wird – aber dies kann keine Entschuldigung sein, denn innerhalb der Lebenszeit dieser Karten kommen sicherlich auch noch Spiele, wo selbst eine Radeon HD 5870 @ CrossFire keine 30 fps mehr halten kann – und dann eben Mikroruckler zeigen wird.

Laut der DigiTimes denken einige Grafikkarten-Hersteller angeblich über steigende Grafikkartenpreise nach – befeuert durch eine angebliche Chip-Knappheit bei ATI und nVidia und durch die derzeit steigenden Speicherpreise. Technisch gesehen dürfte dies allerdings ein kaum zu realisierendes Unterfangen sein – weil derjenige, welcher zuerst die Preise erhöht, natürlich erst einmal weg vom Markt ist und sich daher keiner getraut, eben als Erster die Preise zu erhöhen (das gleiche Problem wie bei den Speicherherstellern). Wenn denn die Grundlage dieser Meldung über eine Chipknappheit stimmt, so wird dies wenn dann eher zu einem kurzfristig stabilen Grafikkarten-Preis (in Dollar) führen, sprich die ständigen kleinen Preissenkungen bleiben mal für eine gewisse Zeit aus.

Mittel- und langfristig wird jedoch nie ein Weg an sinkenden Grafikkartenpreisen herumführen, da die "alten" Karten eben durch die neu in den Markt kommenden Modelle sehr schnell unmodern werden und daher natürlich im Preis angepasst werden müssen, um noch verkaufbar zu sein. Speziell auf den europäischen Markt bezogen kommt dann auch noch der Dollar/Euro-Umtauschkurs hinzu, welcher bei starken Schwankungen die Grafikkartenpreise teilweise viel kräftiger beeinflußen kann. In der Summe dürfte sich also nicht viel ändern – vielleicht werden die Karten der DirectX10-Generation in nächster Zeit nicht nochmals günstiger, aber die meisten dieser Karten haben sowieso schon sehr günstige Preise. Generell dürfte der Blick der Grafikkartenhersteller eher schon auf die DirectX11-Generation gehen, da sich nur mit diesen Karten wieder hohe Durchschnittspreise realisieren lassen werden.

Wie Fudzilla vermelden, hat nVidia seine früheren Pläne geändert und wird nun doch keinen Mainboard-Chipsatz für den Sockel 1156 und damit die Lynnfield- und Clarkdale-Prozessoren auflegen. Die Meldung selber mag unscheinbar sein, aber sie bedeutet letztlich, daß für die Nehalem-basierten Prozessoren Intel der alleinige Chipsatz-Anbieter sein wird. SiS hatte zwar vor einiger Zeit mal getönt, daß man sich um eine entsprechende Lizenz bewerben wolle, seitdem ist diesbezüglich aber auch nichts mehr passiert. Und andere Wettbewerber hat der Markt leider nicht mehr – kein Vergleich zu "goldenen" Zeiten, als sich regelmäßig drei bis fünf Firmen um die Gunst der Käufer gestritten haben und es im Zuge dessen auch zu einigen von Intel gar nicht beabsichtigen Innovationen kam. Damit läuft das Chipsatz-Business immer mehr darauf hinaus, daß Intel die Mainboard-Chipsätze für seine Intel-Prozessoren stellt und AMD die Mainboard-Chipsätze für seine AMD-Prozessoren.

Sicherlich ist nVidia nach wie vor im letztgenannten Marktsegment aktiv – allein, es ist das deutlich kleinere der beiden Marktsegmente und langfristig kann dies kaum lohnend sein. Zudem kann perspektivisch die aktuelle Marktsituation nicht gutgehen, wo es viel zu wenige Chipsatz-Anbieter gibt: Dies wird langfristig zu Innovationsarmut und hohen Preisen führen. Intel gibt derzeit hierfür schon einen gewissen Vorgeschmack, indem es den Preis des P55-Chipsatzes auf dem Niveau des P45-Chipsatzes ansetzt (40 Dollar). Dabei besteht der P55 (im Gegensatz zum P45) technisch gesehen nur noch aus der Southbridge – und diese war Intel bislang gerade einmal 3 Dollar wert. Der Innovationsvorteil der Lynnfield/Clarkdale-Prozessoren, daß bei diesen die vollständige Northbridge in die CPU gewandert ist, wurde hierbei also nicht in einen günstigeren Endkundenpreis, sondern nur in einen höheren Gewinn zugunsten von Intel umgesetzt.