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News des 2. September 2009

Der TechSpot hat sich die Grafikkarten-Performance unter Wolfenstein angesehen. Das Spiel basiert noch auf einer id Tech 4 Engine (Doom III) und hat daher keine besonderen Performance-Anforderungen, so daß selbst billig gewordene Performance-Beschleuniger wie eine Radeon HD 4870 unter 2560x1600 mit 8x Anti-Aliasing noch die 30-fps-Marke erreichen (sowie bei den CPU-Tests selbst auf nur 2 GHz Takt noch über 100 fps erreicht wurden). Warum angesichts dieser besten Voraussetzungen die typischen Mainstream-Karten dann aber unter einer Medium-Bildqualität vermessen wurde, ist uns unklar – damit schafft zwar selbst eine GeForce 9600 GT unter 2560x1600 mit 4x Anti-Aliasing (!) annehmbare 25 fps, aber diese Ansetzung ist für diese Karte doch eher realitätsfremd.

Interessanter wäre für GeForce 9600 GT & Co. zu erfahren gewesen, ob sich diese Karte unter 1680x1050 mit 4x Anti-Aliasing und eben der Max-Bildqualität noch halten kann – aufgrund der exzellenten Frameraten der HighEnd-Karten ist dieses stark zu vermuten, wurde aber wie gesagt vom TechSpot nicht ausgetestet. In der Summe sollte das neue Wolfenstein eigentlich für jeden spielbar sein, ab Karten der (aktuellen) Mainstream-Klasse sogar durchgehend mit Anti-Aliasing. Demzufolge ist die klare Tendenz des Spiel zugunsten von nVidia auch nicht so bedeutend – eine Radeon HD 4890 liegt hier oftmals erheblich hinter sogar einer GeForce GTX 260 (216SP) zurück, was natürlich nicht dem allgemeinen Performance-Bild dieser Karten entspricht.

Hier scheint sich nVidias TWIMTBP-Programm auszuzahlen, in welchem Wolfenstein enthalten ist. Allerdings steht im Gegenzug zu vermuten, daß ATI mit neueren Treibern auch noch entsprechend deutlich nachziehen kann, hierbei wäre also die weitere Entwicklung abzuwarten. Einen kleinen Faupax leistet sich allerdings auch nVidia: Die DualChip-Grafikkarte GeForce GTX 295 wird derzeit von Wolfenstein trotz TWIMTBP-Programm nicht explizit unterstützt, so daß diese Karte regelmäßig langsamer ist als eine GeForce GTX 275. Dies macht ATI trotz fehlender direkter Unterstützung besser: Die Radeon HD 4870 X2 liegt überall vor der einfachen Radeon HD 4870 und setzt sich speziell unter 2560x1600 mit 8x Anti-Aliasing sogar klar vor alle nVidia-Karten an die Spitze des Feldes.

Passend zu unserem letzten Artikel gibt es bei AnandTech einen feinen Artikel über die Kosten eines P55-Mainboards. Der Mainboard-Markt ist ähnlich hart mit vielen Wettbewerbern und Produkten umkämpft wie der Grafikkarten-Markt, so daß auch hier die Hersteller mit Kleinbeträgen kalkulieren – im LowCost-Bereich werden durchaus auch einmal Bauteile mit einem Preisvorteil von unter einem einzigen Cent bevorzugt, weil sich dies eben in der Masse dann doch rechnet. Die Hauptkosten bei einem Mainboard gehen aber auf den Mainboard-Chipsatz zurück, wobei die Preise stark je nach angedachtem Marktsegment differieren.

So geben AnandTech die Mainstream-Chipsätze P45 und P55 gleichbleibend mit 40 Dollar an (beim P45 kommt dann noch die Southbridge mit 3 Dollar hinzu, beim P55 ist diese integriert), während ein X58-Chipsatz für das HighEnd-Segment schon alleine 70 Dollar (wieder plus Southbridge á 3 Dollar) kostet. Die Preise üblicher LowCost-Chipsätze liegen dann im Rahmen von 20 bis 30 Dollar, je nach Hersteller und je danach, wie stark diese dann abgespeckt sind. Die Preislage der Intel-Chipsätze ist im übrigen in allen Fällen am oberen Ende der Skala – sprich, die Mainboard-Hersteller könnten am Chipsatz massiv sparen, wenn man alternative Produkte verbauen würde. Allerdings behindert Intel durch seine Lizenzpolitik die anderen Chipsatz-Hersteller massiv und letztlich gibt es durch die Aufteilung AMD und Intel derzeit kaum noch ernstzunehmende alternative Anbieter.

 Kosten eines P55-Mainboards

Interessant wäre dann noch die Aufteilung der Einzelkosten eines P55-Mainboards – seitens AnandTech sogar für drei Beispielfälle aufgestellt. Danach kann ein P55-Mainboard in der Fertigung zwischen 100 und 200 Dollar kosten, je nachdem wie aufwendig man dieses gestaltet. Bezüglich der der einzelnen verbauten Bauteile bewegt sich bei LowCost-Boards alles noch im gesitteten Rahmen, bei HighEnd-Boards gehen dann aber speziell Kühlung und Stromversorgung recht schnell ins Geld. Interessanterweise sind neben dem Chipsatz die größten weiteren Kosten nicht nur bei anderen Bauteilen zu finden, sondern bei den allgemeinen Kosten der Hersteller für die Entwicklung und den eigenen Verkaufsapparat. Die höheren Preise von wirklich als "HighEnd" ausgestalteten Mainboards werden somit jedenfalls besser erklärbar.