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News des 26./27. September 2009

Noch nachzutragen wäre die Auswertung unserer Umfrage zur Attraktivität von Radeon HD 5850 & 5870, welche – das sollte man beachten – noch vor dem Launch dieser Karten gestartet wurde. Die aufgelaufenen Zahlen verteilen sich dabei ziemlich stark auf die einzelnen Antwortmöglichkeiten und bedürfen natürlich zum Teil auch einer Erklärung. So ist es erst einmal nicht besonders verwunderlich, daß sich nur runde 12 Prozent der abgegebenen Stimmen für einen direkten Kauf einer Radeon HD 5850 oder 5870 aussprachen – das Preisniveau dieser Karten kann nun einmal keinesfalls alle Marktteilnehmer ansprechen. Darauf deuten auch diese 41 Prozent der Stimmen hin, welchen die neuen Karten zu teuer sind und welche demzufolge wohl eher auf eine der kommenden Mainstream- oder Performance-Abwandlungen setzen werden.

 Wie interessant erscheinen Radeon HD 5850 (299$/250€) und 5870 (399$/340€)?

Dabei ist dieser Wert von 41 Prozent noch vergleichsweise sehr niedrig – im Gesamtmarkt gehen gleich 80 Prozent aller Grafikkartenkäufe zu Preisen von unter 250 Dollar über die Bühne. Radeon HD 5850 und 5870 haben dort ein (maximales) Marktpotential von guten 11 Prozent – im 3DCenter sind es dagegen fast 40 Prozent – diejenigen, welche sich jetzt schon auf nVidia festgelegt haben, noch gar nicht mitgerechnet. Trotzdem geht die Tendenz der Umfrage-Teilnehmer doch deutlich in die Richtung, erst einmal die nVidia-Antwort abzuwarten: Von denjenigen, bei welchen die neuen Karten den richtigen Preispunkt treffen, haben nur 21 Prozent eine umgehende Kaufabsicht, während immerhin 47 Prozent doch lieber erst einmal den nVidia-Konter abwarten wollen und immerhin 27 Prozent sich schon jetzt auf nVidia festgelegt haben.

Dies erstaunt ein wenig angesichts der guten Performance der neuen ATI-Karten – aber offenbar ist Performance dann doch nicht mehr der alleinige Entscheidungsgrund, ganz besonders wenn es davon wie derzeit soviel im Übermaß gibt. Was sich aus den Kommentaren zur Radeon HD 5850 und 5870 derzeit schon ziemlich eindeutig ablesen läßt, gibt es eine gewisse Enttäuschung, daß ATI bei den bildqualitätsverbesserenden Features mehr oder weniger auf der halben Strecke stehengeblieben ist: Der anisotrope Filter wurde verbessert, aber man hätte – ohne großen Performanceverlust – deutlich mehr machen können und das neue SuperSampling Anti-Aliasing erscheint ohne Nutzbarkeit unter DirectX-10/11-Spielen (da diese Anti-Aliasing immer selber anfordern müssen) sowie ohne spielbezogene Treiberoptionen nur als halb so schlagkräftig wie vorher noch angenommen.

Vor allem aber ist das neue SuperSampling Anti-Aliasing von ATI derzeit nicht viel mehr als ein Treiber-Hack – etwas, was auch nVidia bei Bedarf umgehend zur Verfügung stellen kann (und möglicherweise beim GT300-Chip auch wird). Wenn man schon SuperSampling Anti-Aliasing zurückbringt, dann wäre es eher angebracht gewesen, dessen Durchschlagskraft durch verschiedene Maßnahmen zu maximieren – wie eben spielbezogene Treiberoptionen oder die Zusammenarbeit mit den Entwicklern von DirectX-10/11-Spielen zur Integration dieser Funktionalität direkt in die Spiele. Insofern ist es verständlich, daß der Mehrheit der interessierten Käufer abwartet, was nVidia noch bringen wird – nicht nur in Bezug auf die Performance, sondern auch in Bezug auf die weitere Verbesserung der Bildqualitätsfeatures.

Laut AnandTech soll ATIs Mainstream/Performance DirectX11-Chip "Juniper" der Radeon HD 5700 Serie ein Design mit 1120 Shader-Einheiten sein – und nicht mit 800 Shader-Einheiten, wie bislang angenommen. Zur Größe des Speicherinterfaces können AnandTech allerdings auch nur spekulieren und setzen hier ein 192-Bit-DDR-Interface an – ergo in der Mitte zwischen 128 und 256 Bit. Wir für unseren Teil würden aber auch nicht überrascht sein, wenn ATI es mit einem nur 128 Bit DDR breiten Speicherinterface versucht – man hat schließlich mit dem RV870-Chip bewiesen, daß man in diesem Punkt eher sparsam denkt. Zudem dürfte die hohe Anzahl an Shader-Einheiten ausreichend sein, um trotz eventuell geringerer Speicherbandbreite zumindest die Leistung wie die RV770/RV790-basierten Produkte (Radeon HD 4830/4850/4870/4890) zu erreichen und damit diese Grafikchips abzulösen.

Auch wenn es derzeit aufgrund der Unsicherheit dieser Angaben eigentlich zu früh ist zum spekulieren, sei nachfolgender Gedankengang bitte erlaubt: Die Performance einer solchen Juniper-Grafikkarte dürfte wie gesagt je nach Takt ausreichend sein, um mit Radeon HD 4870 und 4890 gleichzuziehen, womit ein Preisrahmen von 120 bis 150 Euro anzunehmen ist. Gegenüber Radeon HD 4870 & 4890 wird es zwar kaum mehr Performance, dafür aber die besseren Bildqualitätsfeatures des RV870-Chips, DirectX11 und vermutlich einen etwas besseren Stromverbrauch geben. Geschätzt dürfte der Juniper-Chip diesbezüglich unter Spielen auf 100 bis 110 Watt kommen – nicht wirklich stromsparend, aber eben doch noch im Rahmen und im Gegensatz zum HighEnd-Bereich dann auch leise kühlbar. Hinzu kommt dann wieder ein guter Idle-Verbrauch von möglicherweise unter 20 Watt, womit eine große Schwachstelle der Radeon HD 4800 Karten behoben und die Radeon HD 5700 Karten das rundherum bessere Angebot wären.