Die VR-Zone berichtet über die Systemanforderungen der Radeon HD 5750/5770 Grafikkarten auf Basis des DirectX11 Performance-Chips "Juniper", welche in etwa so ausfallen wie die Systemanforderungen zur Radeon HD 4770: Ein Netzteil mit 450 Watt wird empfohlen und ein extra 6pin-Poweranschluß für die Grafikkarte ist erforderlich. Dies weist darauf hin, daß zumindest die TDP selbst der Radeon HD 5750 noch überhalb jener 75 Watt liegt, welche ein Mainboard über den PCI-Express-Slot maximal liefern kann. Daneben ganz interessant sind die Informationen, daß es sich sowohl bei Radeon HD 5750 als auch Radeon HD 5770 um DualSlot-Lösungen mit einem Preisrahmen von 149 bis 199 Dollar Listenpreis handeln soll. Dies deutet abweichend von unseren bisherigen Annahmen auf einen recht leistungsstarken Chip hin, welcher eher schon dem Performance-Segment zuzurechnen wäre.

Interessant wird sein, wie ATI dies aus der vermuteten Hardware von 800 Shader-Einheiten an einem 128 Bit DDR Speicherinterface herauskitzeln will – dies ist bezüglich der Shader-Einheiten nicht mehr als bei den RV770/RV790-Chips der Radeon HD 4800 Grafikkarten, aber natürlich mit diesen gegenüber halbiertem Speicherinterface. Auch der Listenpreis von maximal 199 Dollar deutet auf eine Konkurrenz zur Radeon HD 4890 hin – deren Performance jedoch mit gleicher bzw. schlechterer Hardware erreichen zu wollen, dürfte angesichts der hohen Taktfrequenzen der Radeon HD 4890 keine einfache Aufgabe sein. Und daß allein das DirectX11-Feature ausreichen soll, um eine gegenüber der Radeon HD 4890 möglicherweise langsamere Radeon HD 5770 zum gleichen Preis verkaufen zu können, wagen wir dann doch zu bezweifeln.

Die FiringSquad fragt, wo angesichts der neuen Intel Lynnfield-Prozessoren nun denn die CPU-Preissenkungen bei den Core 2 Quad Modellen von Intel sowie den Phenom II Modellen von AMD bleiben – nach dem diese von den Lynnfield-Prozessoren jeweils ziemlich klar geschlagen wurden. Doch unserer Meinung nach werden beide Prozessorenbauer ihre Preise nicht oder wenn dann nur wenig absenken, wenngleich beide hierfür höchst unterschiedliche Gründe haben. Bei Intel geht es darum, daß man zum einen den Wert eines QuadCore-Prozessors nicht maßlos niedrig ansetzen will – dies würde die eigene Verkausfsstrategie zerstören, wonach Anfang 2010 DualCore-Nehalems (Core i5-6xx und Core i3-5xx) mit Listenpreisen von immerhin bis zu 284 Dollar erscheinen sollen.

Zum anderen benutzt Intel das nunmehr schlechtere Preis/Leistungsverhältnis der Core 2 Quad Modelle auch als "Anschubfinanzierung" für die Lynnfield-Modelle – würde Intel jetzt die Preise beim Core 2 Quad entsprechend absenken, müsste der Lynnfield sein gutes Preis/Leistungsverhältnis gleich wieder teilen. Und letztlich geht es beim Core 2 Quad dann auch schon in Richtung "Auslaufware": Hierbei hat die Vergangenheit bereits gezeigt, daß Intel ab einem gewissem Punkt die Preise nicht mehr senkt, sondern die Prozessoren bewußt auf dem dann vergleichsweise hohen Preis stehenläßt, damit sich diese Prozessoren mit der Zeit von alleine erübrigen. Demzufolge sind Preissenkungen beim Core 2 Quad eher unwahrscheinlich – möglicherweise macht dies Intel bei ein bis zwei ausgewählten Modellen, aber wahrscheinlich nicht mehr auf breiter Front.

AMD hingegen müsste eigentlich die Preise der Phenom II Prozessoren absenken, denn im Gegensatz zu Intel hat man keine neue Prozessorenarchitektur, um mit dem Lynnfield konkurrieren zu können – und mehr Taktrate ist derzeit auch nicht in Sicht. Für AMD ergibt sich aber primär das Problem, daß die Phenom II X4 955/965 Modelle die Speerspitze des eigenen Angebots darstellen und Preissenkungen bei diesen auch die Preise der kleineren AMD-Modelle ins Rutschen bringen – und damit AMDs derzeit schon ziemlich schlechten durchschnittlichen Verkaufspreis mitreißen würden. Vermutlich nimmt es AMD lieber einfach so hin, daß man im Bereich der Phenom II X4 955/965 Prozessoren geschlagen ist und dort niedrigere Absatzzahlen verbuchen muß, wenn wenigstens das Geschäft bei den kleineren Prozessoren im Mainstream-Bereich weiterhin anständig läuft.

Shortcuts: Die PC Games Hardware bietet eine Galerie mit ATI-Eyefinity-Spielescreenshots unter der Auflösung von 5720x1600 Pixeln an. Gemäß Fudzilla arbeitet AMD an einem "Phenom II X4 975 XE" mit dann wohl 3.6 GHz Takt, welcher allerdings erst im Jahr 2010 antreten soll. HT4U informieren über die Eigenheit der Lynnfield-Prozessoren, wonach höhere Speichertaktungen nur mit einer CPU-Übertaktung möglich werden. Ohne die CPU zu übertakten sind beim Core i5-750 nur DDR3/1333 und bei Core i7-860/870 nur DDR3/1600 einsetzbar. Und letztlich berichtet der Heise Newsticker noch zu den aktuellen Marktanteilen im Prozessoren-Markt, wo Intel erneut minimal zuungusten der anderen Wettbewerber gewinnen konnte, sich aber grob betrachtet am 80-Prozent-Marktanteil von Intel über die letzten Quartale nichts wesentliches getan hat.