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News des 5./6. September 2009

Die PC Games Hardware hat sich die GeForce G210 mit GT218-Chip angesehen, die erste 40nm DirectX 10.1 Grafikkarte von nVidia. Der zugrundeliegende GT218-Chip ist allerdings nur für tiefe LowCost-Ansprüche gedacht – er steht in einer Reihe mit beispielsweise dem G98-Chip der GeForce 8400 GS, mittels welcher üblicherweise nur billige OEM-PCs "beglückt" werden. Und mit 16 Shader-Einheiten an einem 64 Bit DDR Speicherinterface beim GT218-Chip ist heutzutage auch nicht mehr viel Staat zu machen, dies geht in etwa in die Richtung der Hardware-Power einer GeForce 9400 GT. Die PCGH hat jene GeForce G210 dann gegen eine Radeon HD 4350 verglichen – der bisher kleinsten Karte der Radeon HD 4000 Serie von ATI – in welchem Vergleich die nVidia-Karte allerdings sogar regelmäßig zurücklag.

An diesen Performancewerten zeigt sich noch viel deutlicher, daß bei dieser nVidia-Karte keinesfalls die Grafikperformance im Vordergrund stand, sondern daß man eine billigstmögliche OEM-Karte auflegen wollte – bei nur 57mm² Die-Fläche ist auch nichts anderes zu erwarten. Mit einer solchen Karte kann nVidia dann im absoluten LowCost-Markt große Marktanteile an sich binden – und welches Volumen in diesem Marktsegment steckt, zeigt gerade unser jüngster Artikel. In jedem Fall verdient die GeForce 210 – trotz 40nm und trotz DirectX 10.1 – nicht einmal als Einsteigerlösung eine Beachtung, hierbei handelt es sich schlicht um das tiefstmögliche Angebot einer extra Grafikkarte, welche eher in der Performanceklasse einer integrierten Lösung spielt.

Von nVidias 40nm-Programm sind nur die größeren Chips (mäßig) interessant: Der GT216-Chip mit 48 Shader-Einheiten an einem 128 Bit DDR Speicherinterface könnte für günstige Einsteigerlösungen im Performance-Bereich einer GeForce 9500 GT stehen, der GT214-Chip mit 96 Shader-Einheiten an einem 128 Bit DDR Speicherinterface (samt GDDR5) für günstige Mainstream-Lösungen im Performance-Bereich einer GeForce 9600 GT. Sowohl von GT216 als auch von GT214 gibt es derzeit allerdings keine im Retail-Segment vertretenen Lösungen an extra Grafikkarten, der GT216 wird derzeit nur für das Mobile- und das OEM-Segment genutzt, der GT214 gar ausschließlich für das Mobile-Segment. Weiter geht nVidias GT2xx-basiertes 40nm-Programm zudem nicht, neue nVidia-Grafikchips für höherwertige Ansprüche wird es dann erst im Rahmen der GT3xx-Chipfamilie geben.

Die ComputerBase hat ein Duell der Grafikkarten-Generationen gewagt und dazu aktuelle und frühere Grafikkarten bis zurück zur Radeon X800 und GeForce 6800 unter aktuellen Spielen verglichen. Insbesondere die etwas stärker zurückliegenden Grafikkarten sind dabei heutzutage nicht mehr für höhere Auflösungen oder/und Anti-Aliasing zu gebrauchen – und auch ohne Anti-Aliasing und "nur" auf 1680x1050 wird es für Grafikkarten aus der Zeit von GeForce 6800 und 7900 sowie Radeon X800 und X1800 oftmals zu knapp, um aktuelle Spiele noch auf bestmöglicher Bildqualität betrachten zu können. Hier wird in der Praxis oftmals das Heruntersetzen der Auflösung und der Bilddetails vonnöten sein, um noch auf spielbare Frameraten zu kommen.

Demzufolge ist der Test in weiten Teile ziemlich theoretisch, denn aus Praxissicht lohnt ein Vergleich auf Frameraten unterhalb von 10 fps nicht wirklich. Allerdings kann man dafür ziemlich gut erkennen, was für erhebliche Leistungsunterschiede zwischen den einzelnen Grafikkarten-Generationen liegen: So ist eine GeForce GTX 285 des Jahres 2008 ohne Anti-Aliasing im Schnitt um 1400 Prozent schneller als eine GeForce 6800 des Jahres 2004 – mit Anti-Aliasing sind es sogar fast 2000 Prozent über diese vier Jahre. Dies entspricht grob einer Performance-Verdopplung jedes Jahr und beweist die enorme Innovationskraft des Grafikchip-Sektors über diesen Zeitraum.

Daneben noch beachtenswert wären die guten Resultate der Radeon X1950 gegenüber der GeForce 7900 GTX: Zwar wurde auch schon seinerzeit zwischen diesen beiden DirectX9 Top-Produkten ein Vorteil für ATI gesehen, allerdings wurde dieser Vorteil früher doch als erheblich kleiner eingestuft als dies die ComputerBase nun unter aktuellen Spielen ausgemessen hat. Mit diesen scheint die ATI-Karte deutlich besser zu skalieren, so daß sich zwischen diesen beiden Karten nunmehr ein Performance-Unterschied von 27 Prozent ohne Anti-Aliasing bzw. 60 Prozent mit Anti-Aliasing ergibt. Dies ist für Karten des (früher) ungefähr gleichen Preissegments schon ein Dimensionsunterschied – und ein später Sieg für ATI.