25

News des 25. August 2009

Wie Hardware-Infos in Berufung auf "mehrere Quellen" vermelden, wird ATIs kommender DirectX11-Chip RV870 und damit die Radeon HD 5850/5870 Grafikkarten weiterhin über ein 256 Bit DDR Speicherinterface verfügen. Dies wirft natürlich die gestern schon erwähnten Fragen bezüglich der zur Rechenleistung des RV870-Chips passenden Speicherbandbreite erneut auf, da selbiges mit einem nur 256 Bit breiten Speicherinterface nur schwerlich zu erreichen sein wird. Allerdings sind diesbezüglich auch noch nicht alle Messen gelesen – alles hängt vielmehr von den konkreten Taktungen sowohl von Chip und Speicher ab. Zumindest bleibt sich ATI mit dieser Wahl in der Frage treu, seinen Topchip eher kleiner anzulegen, womit auch die Einstiegspreise für Radeon HD 5800 Karten im bezahlbaren Rahmen bleiben dürften.

Expreview demonstrieren die TurboMode-Fähigkeiten eines Core i5-750 Prozessors, welcher beispielsweise unter dem auf SingleCore-Prozessoren ausgelegtem SuperPI drei Rechenkerne abschaltet und den verbleibenden Rechenkern von der nominellen Taktfrequenz von 2.66 GHz auf 3.2 GHz übertaktet – und dies natürlich alles im Rahmen der Garantie. Das TurboMode-Features, welches Software mit Vorliebe für SingleCore- oder DualCore-Prozessoren zugute kommen soll, wird bei den kommenden Intel-Prozessoren deutlich ausgeweitet, da der TurboMode der Lynnfield-basierten Prozessoren dann eine Übertaktung um bis zu vier Taktstufen á 133 MHz beherrscht – im Gegensatz zu den nur zwei Taktstufen der bekannten Bloomfield-basierten Modelle (Core i7-9xx).

Ein Bremser für den TurboMode sind allerdings laut Heise die Thread-Scheduler von Windows XP und Vista: Damit der TurboMode aktiviert werden kann, muß nämlich ein nicht benötigter Rechenkern wirklich frei vonm Aufgaben und zuerst einmal vom Betriebssystem in den C3-Stromparmodus versetzt sein. Dummerweise haben die Thread-Scheduler von Windows XP und Vista aber die Angewohnheit, Vollasten gern zwischen den einzelnen Prozessorkernen zu verschieben, selbst wenn dies bezüglich der Performance absolut nichts bringt. Zudem werden bei Vollast alle weiteren Threads (beispielsweise Betriebssystem-Hintergrundaktivitäten) immer auf einen weiteren Kern ausgelagert, womit der Idealzustand von drei abgeschalteten Rechnerkernen bei einem QuadCore-Prozessor eigentlich kaum zu erreichen ist.

Nun soll allerdings der Thread-Scheduler von Windows 7 zumindest soweit verbessert worden sein, daß dieser das freie Hin- und Herschieben von Vollasten unterbindet. Damit könnte sich allerdings die Situation ergeben, daß der TurboMode erst unter Windows 7 wirklich Sinn macht und Nutzer von Windows XP und Vista deutlich weniger Vorteil vom TurboMode haben werden. Ganz allgemein gesehen ist die Schlagkräftigkeit des TurboMode noch deutlich besser zu belegen als bisher, wo man sich fast nur an den theoretischen Maximalmöglichkeiten (bis zu x.xx Takt) aufhängt. Die Theorie sieht in der Tat nicht übel aus, aber in der Praxis sollte dann eben auch ein handfester Leistungsgewinn unter üblichen Anwendungen (und vor allem Spielen) nachgewiesen werden können.

Einen weiteren Vorabtest der kommenden Intel-Prozessoren gibt es – sogar in deutsch – bei der Awardfabrik. Getestet hat man dabei den Core i5-750 (QuadCore, ohne HyperThreading, mit TurboMode, 2.66 GHz Takt) und den Core i3-540 (DualCore, mit HyperThreading, ohne TurboMode, 3.06 GHz Takt), wobei letzterer aufgrund seines Engineering-Sample-Status im Gegensatz zu den späteren Retail-CPUs doch mit aktivierten TurboMode lief. Leider sind die angestellten Benchmarks nicht gerade wahnwitzig aussagekräftig, sie belegen aber zumindest die theoretische Schlagkraft der kommenden neuen Intel-Prozessoren und sogar des TurboModes beider Prozessoren – aber wie gesagt eher nur unter Theorie-Benchmarks.

Ganz interessant sind dagegen die Übertaktungsergebnisse: Der Zweikern-Prozessor Core i3-540 liess sich ausgehend von 3.06 GHz Originaltakt bis auf 4.214 GHz "Prime-stabil" bzw. auf 4.528 "SuperPI-stabil" übertakten, beim Vierkern-Modell Core i5-750 kam man ausgehend von 2.66 GHz Originaltakt auf "SuperPI-stabile" 4.4 GHz. In einem Overclocking-Test bei HardOCP erreichte man im übrigen stabile 4.01 GHz bei ebenfalls einem Core i5-750 Prozessor. Dies deutet auf ein gutes Overclocking-Potential des in 45nm hergestellten Lynnfield-Kern hin, während das Overclocking-Potential des in 32nm gefertigten Clarkdale-Kerns noch etwas unterentwickelt erscheint: Angesichts der nur zwei Rechenkerne und der 32nm-Fertigung sollte da eigentlich mehr herauskommen können.

In der Montags-News schon verlinkt, aber noch nicht extra betrachtet wurde die Meldung seitens Golem über die von Intel angestrebten Verbesserung der CPU-Fertigungsverfahren über die nächsten Jahre. So skizzierte der Halbleiterhersteller bereits die 4nm-Fertigung für das Jahr 2022 – sofern man der aktuellen Tick-Tock-Strategie folgt, wonach jedes Jahr abwechselnd eine neue Prozessorenarchitektur bzw. ein neues Fertigungscverfahren eingeführt werden. Ob sich diese Strategie allerdings über einen so langen Zeitraum halten läßt, wäre zu bezweifeln – und selbst Intel geht davon aus, daß nach der 22nm-Fertigung im Jahr 2012 (ab der 16nm-Fertigung) der unsichere Bereich anfängt.

Desweiteren erwartet man, daß für die 8nm-Fertigung (und womöglich gar schon früher) noch ein wichtiger technologischer Durchbruch erzielt werden muß, ohne welchen es an dieser Stelle dann nicht mehr entscheidend weitergehen würde. Deswegen will man schon ab der 11nm-Fertigung sich Hilfe hinzuholen und – wie viele anderen Halbleiterhersteller es schon jetzt tun – Forschungspartnerschaften eingehen. Ob sich daran schon ein (langfristiges) Ende konventioneller Herstellungsverfahren ableiten läßt, sei dahingestellt – aber in jedem Fall scheint die Entwicklung immer besserer Fertigungsverfahren immer mehr Ingenieurskunst und damit höhere Vorab-Investitionen zu bedingen, was langfristig wohl nur die größten Hersteller durchhalten können.

Bei Legit Reviews hat man ein interessantes Stück Technik im Test: Einen Wireless USB Display Adapter. Dahinter verbirgt sich eine der bekannten USB-Grafikkarten, welche natürlich keinerlei wirkliche Power hat und daher nur für 2D-Zwecke sinnvoll ist. In diesem Fall wurde diese USB-Grafikkarte jedoch zusätzlich an einen Wireless-Adaper gekoppelt, so daß der zusätzlich betriebene Monitor irgendwo anders im Raum stehen kann und nicht per Kabel verbunden werden muß – ideal für die Verbindung zum TV-Gerät. Eine Sichtverbindung zwischen den Geräten sollte allerdings besser existieren, allenfalls ergeben sich Signalfehler und damit eine schlechtere Bildqualität.

Desweiteren eignet sich das ganze weniger für hochwertiges HD-Material, da die maximale Auflösung mit 1400x1050 angegeben wird. Wirklich schmerzlich ist allerdings der Verzicht auf ein Audiosignal – das hätte man besser doch mit integiert, denn somit kommt der Sound (durch den PC) natürlich aus einer ganz anderen Richtung wie das Bild. Jener Wireless USB Display Adapter ist also keinesfalls perfekt – dies wäre erst mit einer HDMI-Funklösungen zu erreichen, welche jedoch ab 500 Euro aufwärts angekündigt sind. Demgegenüber hat der Wireless USB Display Adapter mit ca. 100 Euro einen klar besseren Preis – und für ein wenig Internet-TV ohne Kabelleien quer durch den Raum reicht es ja. Allerdings wäre, sobald verfügbar, ein Produkt mit gleichzeitiger Audioübertragung in jedem Fall vorzuziehen.