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News des 13. August 2009

SemiAccurate streuen mal wieder ein neues Gerücht zu den kommenden ATI DirectX11-Grafikchips: Danach soll diese Grafikchip-Familie über sogar sechs anstatt fünf Mitgliedern verfügen. Dabei müssen wie bekannt nicht alle genannten Codenamen direkt extra Grafikchips entsprechen – das bisherige Topmodell "Hemlock" scheint wohl ziemlich eindeutig aus zwei Cypress-Chips zu bestehen, womit ATI wieder eine DualChip-Grafikkarten bringen wird. Noch hinzu kommt jetzt noch der Codename "Trillian", was ebenfalls kein eigenständiger Chip, sondern nur eine neue Lösung basierend auf den bekannten DirectX11-Chips sein soll. Wohin die Reise bei Trillian allerdings geht, ist derzeit reine Spekulation.

Seitens SemiAccurate vermutet man hier unter anderem eine TripleChip-Grafikkarte, bezogen auf das "Tri" im Namen. Dies dürfte zwar die Verlustleistungsgrenze bisheriger Grafikkarten von maximal 289 Watt übertreffen – allerdings haben die Grafikchip-Entwickler hier und da schon durchblicken lassen, daß ihnen die bisherigen Grenzsetzungen ziemlich egal sind, so lange nur eine entsprechend leistungsfähige Kühllösung gefunden wird. Außerdem erscheint eine TripleChip-Grafikkarte auch besser dazu geeignet, eine möglicherweise kommende GT300 DualChip-Lösung schlagen zu können. Trotzdem ist das ganze derzeit natürlich nur eine wilde Spekulation – im eigentlich ist nicht bekannt, was "Trillian" nun wirklich sein soll.

Nachzutragen wäre noch die Meldung seitens Hartware, daß ATI/AMD wider Erwartens die Hybrid CrossFire Technologie weiterentwickeln wird. Dabei will man das von nVidia als "HybridPower" bekannte Modell kopieren, womit im Windows-Betrieb die extra Grafikkarte abgeschaltet und die ins Mainboard integrierte Grafiklösung zur Bilderzeugung genutzt wird – die extra Grafikkarte käme nur unter Spielen zum Einsatz und wäre ansonsten komplett arbeitslos. ATI hatte diese Möglichkeit für Hybrid CrossFire zwar schon des längerem angekündigt, aber bislang nicht umgesetzt – zudem schien die Sache in den klaren Hintergrund gerückt zu sein, nachdem nVidia HybridPower bzw. das übergeordnete Hybrid-SLI faktisch aufgegeben hat.

Um so erfreulicher ist es, daß ATI/AMD hier weiter am Ball bleibt – die vorberschriebene Möglichkeit der abwechselnden Nutzung von integrierter und extra Grafiklösung mag möglicherweise weniger populär bzw. offensichtlicher als die anderen Features von Hybrid CrossFire sein (Zusammenschaltung von integrierter und extra Grafikkarten unter Spielen zur Performanceerhöhung – nur sinnvoll bei ausgesprochen schwacher extra Grafikkarte), ist aber dennoch das bei genauer Betrachtung nutzvollere Feature: Schließlich kann man hiermit die teils immer noch zu hohen Verlustleistungen von extra Grafikkarten selbst im Windows-Betrieb vermeiden, die insgesamte Stromersparnis dürfte aufgrund der hohen Laufzeit dieser Variante nicht zu verachten sein. Ehrlicherweise müssen wir sagen, daß wir eine solche Lösung in der Zukunft als absolutes Standardfeature normaler PCs sehen, um welche sich die Benutzer auch nicht mehr zu kümmern brauchen oder gar davon wissen müssen.

Insofern sind alle Anstregungen der Hersteller hin zu einer Lösung der offenen Fragen bezüglich dieser Problematik nur zu begrüßen – und offene Fragen gibt es diesbezüglich leider noch reichlich. So funktioniert das ganze unter Windows Vista/7 wohl nur, sofern integrierte und extra Grafiklösung vom gleichen Grafikchip-Entwickler stammen, da diese Betriebssysteme nur einen einzigen Grafikkarten-Treiber zulassen. Allerdings sträuben sich die Grafikchip-Entwickler derzeit auch schon von ganz alleine, dieses Feature für fremde Hardware zu öffnen. Dies mag für den Einstieg in diese Technologie ausreichen, in der Zukunft ist hier aber eher ein allgemeiner, herstelleroffener Standard zu sehen – an welchem nicht zuletzt auch Microsoft aufgrund vorgenannter Einschränkung zwingend mitarbeiten muß. Leider wird dies wohl seine Zeit brauchen, insbesondere für die Einigung der verschiedenen Herstellerinteressen.

Deutlich höhere Spielepreise für "Triple-A-Titel" fordert Chris Deering, derzeit beim Game-Publisher Codemasters im Aufsichtsrat und früher bei Sony für die Playstation verantwortlich. Allerdings gesteht Mr. Deering laut MCV auch ein, daß die Spielekäufer derzeit nicht wirklich zu dieser erheblichen Preissteigerung bereit sind. Dem gegenüber steht das Argument der erheblich gestiegenen Kosten in den letzten Jahren – so sollen die heutigen Entwicklungskosten bei dem Zehnfachen eines Playstation-2-Spiels liegen und sogar beim 20- bis 50fachen eines Playstation-1-Spiels. Dies läßt sich durch frühere Meldungen untermauern, wonach diverse Spiele Entwicklungskosten von über 10 Millionen Dollar und in der Spitze sogar über 20 Millionen Dollar haben.

Allerdings darf durchaus die Frage aufgestellt werden, ob hier das Pferd vom richtigen Ende her aufgesattelt wurde – wenn der Markt keine höheren Spielepreise hergibt und keine deutlichen Stückzahlensteigerungen zu erwarten sind, so kann die logische Schlußfolgerung nur lauten, der Kostenexplosion Einhalt zu gebieten. Eigentlich hatte man dem Markt der Gamedeveloper-Tools – Software, welche früher manuell erstellte Arbeit automatisieren kann – schon vor Jahren eine goldene Zukunft versprochen, langsam dürfte es nun Zeit sein, sich diesem Punkt ernsthaft zu widmen. Eine kurzfristige Alternative läge darin, die eigenen Managergehälter zu überdenken – zwar braucht auch die Spielebranche fähige Firmenlenker, aber 15 Millionen im Jahr erscheint dafür als zu hoher Preis, das Geld wäre in fähigen Kreativen sicherlich besser investiert.