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News des 21. Juli 2009

Aus dem ATI-Forum kommt die Meldung, wonach es RV870-basierte Grafikkarten wohl erst im November zu kaufen geben wird, da der Releasetermin des RV870-Chips verschoben wurde. Als Grund hierfür werden die andauernden Probleme von TSMC mit der 40nm-Fertigung genannt, welche ja bei größeren Grafikchips wie dem RV870 um so größer ausfallen dürften als bei den bisher in 40nm gefertigten kleineren und mittleren Grafikchips. Angeblich haben sogar die jüngst vorgenommenen Optimierungen keine Verbesserung erbracht – wenn dies zutrifft, dürfte auch die Lieferfähigkeit von ATIs RV740-Chip (Radeon HD 4770) und der nVidia-Chips GT218, GT216 und GT214 weiterhin eingeschränkt bleiben.

The Inquirer vermelden dagegen die Codenamen von ATIs kommenden DirectX11-Grafikchips. Unter dem Oberbegriff "Evergreen" für alle DirectX11-Grafikchips hat AMD die einzelnen Grafikchips "Cypress" (HighEnd), "Redwood" (Performance), "Juniper" (Mainstream) und "Hemlock" (LowCost) eingeordnet. Diese Projektnamen sind natürlich erst einmal Schall und Rauch und werden sicherlich mit der Zeit auch noch durch richtige Codenamen ersetzt werden. Viel interessanter ist, daß es so scheint, als würde ATI diese neue Chipgeneration mit gleich vier Grafikchips angehen – bisher waren es immer nur drei pro Chipgeneration. Sicher ist diese Auslegung jedoch nicht, da mit der HighEnd-Variante "Cypress" schließlich auch eine RV870-basierte DualChip-Grafikkarte gemeint sein kann – auch früher hatte ATI für seine DualChip-Karten teilweise schon extra Codenamen aufgeführt.

Mitzunehmen ist somit nur die erstmalige Nennung von weiteren DirectX11-Grafikchips außerhalb der jeweiligen Top-Modelle ATI RV870 und nVidia GT300. Der riesige zeitliche Abstand zur erstmaligen Nennung des RV870-Chips mag aber auch ein guter Hinweis darauf sein, daß diese weiteren DirectX11-Lösungen von ATI sicherlich nicht umgehend nach dem RV870-Launch spruchreif werden, sondern daß sich hier ein Zeitabstand von einigen Monaten ergeben dürfte. Sicherlich haben sich ATI und nVidia zuletzt bemüht, neue Chip-Generationen halbwegs gleichzeitig zu bringen, aber bei neuen Architekturen (wie es jetzt beim Umstieg auf DirectX11 der Fall ist) dauert es doch immer etwas länger vom Launch des Top-Produkts bis hin zur Verfügbarkeit der kleineren Varianten.

Von HKPEC (maschinelle Übersetzung ins deutsche) kommen Preise der Clarkdale-basierten Prozessoren von Intel, so daß diese nunmehr noch besser einzuschätzen sind. Leider wird speziell für die Preise keine direkte Quelle angegeben, da allerdings schon exakte Dollarangaben genannt wurden, ist erst einmal davon auszugehen, daß es sich hierbei kaum um Schätzungen handelt, sondern wohl um Insider-Informationen aus den Kreisen der Mainboard-Hersteller. Die Listenpreise der Lynnfield-basierten Modelle Core i5-750 (196$), Core i7-860 (284$) und Core i7-870 (562$) sind schon bekannt, bei den Clarkdale-basierten Modellen hatten wir bisher einen Preisrahmen von 110 bis 180 Dollar geschätzt.

Allerdings hat Intel hier offenbare andere Pläne ;) und setzt die Clarkdale-basierten DualCore-Modelle preislich deutlich breiter an – der Preisrahmen soll nunmehr 84 bis immerhin 284 Dollar betragen. Damit gehen die schnellsten DualCore-Modelle deutlich in den Preisbereich der QuadCore-Modelle hinein – das ist zwar schon jetzt so bei den Core-2-basierten Prozessoren, aber eigentlich hatte man gedacht, daß Intel beim Nehalem-Produktprogramm die DualCore-Modelle preislich klar niedriger ansetzen würde. Es ist für uns jedenfalls unverständlich, wieso man am Jahresanfang 2010 für einen Core i5 DualCore-Prozessor selbst mit Taktfrequenzen von 3.2, 3.33 und 3.46 GHz noch Listenpreise von 176, 196 und 284 Dollar berappen soll, wenn es für dieselben Listenpreise von 196 und 284 Dollar Core i5/i7 QuadCore-Modelle mit 2.66 und 2.8 GHz zu erstehen gibt.

Der Taktunterschied zugunsten der DualCore-Modelle mag hier in MegaHertz ausgedrückt nicht verkehrt sein, relativ gesehen sind es aber auch nur gute 25 Prozent mehr – ergo nichts, was man mit einer vernünftigen QuadCore-Optimierung nicht wieder ausgleichen könnte. In jedem Fall wird somit der Test, ob einer der in 32nm gefertigten DualCore-Prozessoren eventuell gigantische Taktreserven in sich birgt, zum in Relation gesehen teuren Spaß, normalerweise würden wir DualCore-Prozessoren heutzutage preislich nicht mehr so hoch ansetzen. Eventuell geht somit der Blick der Übertakter gleich zu den Core i3 DualCore-Prozessoren, welche mit Taktfrequenzen von 2.93 und 3.06 zu Listenpreisen von 123 bzw. 143 Dollar angeboten werden soll. Bei diesen Prozessoren fehlt zwar der TurboMode, allerdings wird dieser Feature im Übertaktungsbetrieb sowieso gern deaktiviert, da dort zumeist nur störend.

Prozessor Technik aktuell in Vorbereitung
Core i9-??? Gulftown, 32nm, HexaCore + HyperThreading, 12 MB Level3-Cache, TurboMode, Intel VT, TripleChannel-Speicherinterface bis DDR3/1066, Sockel 1366 - ?
Core i7-9xx Bloomfield, 45nm, QuadCore + HyperThreading, 8 MB Level3-Cache, TurboMode mit max. zwei Taktstufen, Intel VT, TripleChannel-Speicherinterface bis DDR3/1066, Sockel 1366 975 XE – 3.33 GHz (130W TDP)
965 XE – 3.2 GHz (130W TDP)
950 – 3.06 GHz (130W TDP)
940 – 2.93 GHz (130W TDP)
920 – 2.66 GHz (130W TDP)
-
Core i7-8xx Lynnfield, 45nm, QuadCore + HyperThreading, 8 MB Level3-Cache, TurboMode mit max. vier Taktstufen, Intel VT, PCI Express 2.0 x16/2x8 Interface, DualChannel-Speicherinterface bis DDR3/1333, Sockel 1156 - 870 – 2.93 GHz (95W TDP)
(Sep/09, 562$)
860 – 2.8 GHz (95W TDP)
(Sep/09, 284$)
860s – 2.53 GHz (82W TDP)
(Q1/10, 337$)
Core i5-7xx Lynnfield, 45nm, QuadCore, 8 MB Level3-Cache, TurboMode mit max. vier Taktstufen, Intel VT, PCI Express 2.0 x16/2x8 Interface, DualChannel-Speicherinterface bis DDR3/1333, Sockel 1156 - 750 – 2.66 GHz (95W TDP)
(Sep/09, 196$)
750s – 2.4 GHz (82W TDP)
(Q1/10, 259$)
Core i5-??? Clarkdale, 32nm, DualCore + HyperThreading, 4 MB Level3-Cache, TurboMode mit max. zwei Taktstufen, Intel VT, PCI Express 2.0 x16 Interface, integrierte Intel-Grafik, DualChannel-Speicherinterface bis DDR3/1333, Sockel 1156 - ??? – 3.46 GHz (73W TDP)
(Q1/10, 284$)
??? – 3.33 GHz (73W TDP)
(Q1/10, 196$)
??? – 3.2 GHz (73W TDP)
(Q1/10, 176$)
Core i3-??? Clarkdale, 32nm, DualCore + HyperThreading, 4 MB Level3-Cache, Intel VT, PCI Express 2.0 x16 Interface, integrierte Intel-Grafik, DualChannel-Speicherinterface bis DDR3/1333, Sockel 1156 - ??? – 3.06 GHz (73W TDP)
(Q1/10, 143$)
??? – 2.93 GHz (73W TDP)
(Q1/10, 123$)
Pentium ??? Clarkdale, 32nm, DualCore, 3 MB Level3-Cache, Intel VT, PCI Express 2.0 x16 Interface, integrierte Intel-Grafik, DualChannel-Speicherinterface bis DDR3/1066, Sockel 1156 - ??? – 2.8 GHz (73W TDP)
(Q1/10, 87$)

Als Billig-Angebot wird dann noch ein Clarkdale-basierter "Pentium" erscheinen, für dessen 2.8 GHz Takt soll man nur noch 87 Dollar Listenpreis löhnen. Dafür büßt man bei diesem Prozessor allerdings ein Viertel des Level3-Caches (verschmerzbar) sowie das HyperThreading-Feature (bei einem DualCore-Prozessor weniger verschmerzbar) ein, dieses Modell ist also ein ziemlich zweischneidiges Schwert. In jedem Fall wird Intel mit diesen Prozessoren und deren Preislage das bisherige Angebot an Core-2-basierten Prozessoren deutlich entwerten, die Core-2-basierten Prozessoren werden damit weitestgehend uninteressant. Es bleibt am unteren Angebotsende wohl nur noch Platz für einige wenige Billig-Modelle wie die Celeron-Serie auf Core-2-Basis – ob es mehr wird, bliebe streng abzuwarten.

Und wie schon ausgeführt wird Intel die Preise der Core-2-basierten Prozessoren nach dem Marktstart von Lynnfield (6. September 2009) und Clarkdale (erstes Quartal 2010) kaum absenken, sondern die "alten" Prozessoren zu unveränderten Preisen anbieten und somit bewußt teuer halten, um den Blick des Marktes eben auf das neue Produktprogramm zu lenken. Es geht somit bei Intel zum Jahreswechsel alles in Richtung der Nehalem-Modelle, das Programm der Core-2-basierten Prozessoren gerät aufs Abstellgleis. PS zu Intels VT: Die Hardware-Unterstützung für die Virtualisierungstechnologie "VT" wird nunmehr auch bei allen Clarkdale/Lynnfield-Modellen vorhanden sein. Einige der neuen Intel-Prozessoren haben allein das für den Business-Einsatz teilweise interessante VT-d mehr, das grundlegende VT-x ist jedoch bei allen Nehalem-Modellen vorhanden.