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News des 29. Mai 2009

Gemäß Fudzilla wird es den kommenden DirectX11-Grafikchip ATI RV870 auch wieder in einer DualChip-Ausführung geben – was zwar nun nicht unerwartet kommt, von Fudzilla allerdings nunmehr direkt bestätigt werden konnte. Damit dürfte ATI dem bisherigen Pfad folgen, den eigentlichen Grafikchip eher ans obere Ende des Performance bzw. untere Ende des HighEnd-Segments zu positionieren und "echte" HighEnd-Leistung dann erst mit einer DualChip-Lösung zu liefern. Bei der Leistungseinordnung des RV870-Chips muß man natürlich den zu erwartenden Performanceschub der neuen Generation hinzurechnen und darf dies nicht auf die aktuelle Leistungssituation beziehen – aus heutiger Sicht dürfte der RV870 sicherlich "HighEnd" sein.

Ein nun regelrecht vollständiges Lynnfield-Preview haben AnandTech anzubieten – wieder auf Basis eines 2.66 GHz Modells mit HyperThreading, obwohl speziell diese Taktfrequenz dann im Verkauf ohne HyperThreading antreten wird. Nach diesem Test sieht die Angelegenheit dann doch schon wieder deutlich freundlicher als beim ersten Test vor wenigen Tagen aus, wo der Lynnfield noch einen – wenngleich in eher theoretischen Benchmarks erzielt – erheblichen Rückstand zum Core i7 hinnehmen musste. Davon kann nun keine Rede mehr sein, der Unterschied pendelt je nach Anwendungsgebiet zwischen 3 bis 5 Prozent auf gleicher Taktrate und ist damit nicht besonders beachtenswert (gerade wenn man den wahrscheinlich deutlich günstigeren Systempreis der Lynnfield-Plattform bedenkt).

Office Video/Audio/Grafik Gaming
Lynnfield 2.66 GHz + HT 100% 100% 100%
Lynnfield 2.66 GHz ohne HT 95% 95% 103%
Core i7-920 (2.66 GHz) 105% 104% 103%
Core 2 Quad Q9400 (2.66 GHz) 74% 78% 93%
Core 2 Quad Q9650 (3.0 GHz) 90% 87% 102%
Phenom II X4 955 (3.2 GHz) 78% 86% 96%

Damit kann man auch prinzipiell alle Performance-Aussagen, welche bislang zu den Nehalem-Prozessoren der Core-i7-Baureihe getroffen wurden, auch auf die kommenden Lynnfield-Prozessoren übernehmen. Alle anderen CPU-Architekturen (Core 2 Quad & Phenom II X4) werden demgegenüber nur mit deutlich mehr Takt mithalten können, bei der Pro/MHz-Leistung liegen die Kontrahenten klar hinten (sehr deutlich zu sehen an den Werten des Core 2 Quad Q9400 auf 2.66 GHz mit im Schnitt nur rund 80 Prozent der Performance des Lynnfield mit 2.66 GHz). Daß dies in Teilbereichen möglich ist, zeigen die von AnandTech zum Test herangezogenen CPUs aber auch: Ein Core 2 Quad Q9650 mit 3.0 GHz sowie ein Phenom II X4 955 mit 3.2 GHz haben durchaus die gleiche Spieleleistung wie ein Lynnfield mit 2.66 GHz – und daß die Lynnfield-Kontrahenten in den anderen Feldern zurückliegen, dürfte eher verschmerzbar sein.

Allerdings dürfte sich Intel kaum selber mit der Core 2 Quad Serie Konkurrenz machen und daher deren Preise auch nach dem Lynnfield-Launch (von Fudzilla für den 1. September terminiert) unattraktiv hoch halten. Bleibt also nur noch AMDs Phenom II X4 Serie übrig, um dem Lynnfield Paroli bieten zu können. Prinzipiell scheint dies möglich, allerdings ist es nach diesen Vorab-Benchmarks eine wirklich harte Aufgabe für AMD, jedenfalls auf den derzeit verfügbaren Taktfrequenzen. Es wäre sicherlich besser, wenn AMD hier die (mittels diverser Overclocking-Experimente bewiesenen) Taktreserven dieser Prozessorenserie langsam aber sicher auch einmal im normalen Handel mittels regulär kaufbarer CPUs einsetzt.

Daneben ist sehr beachtbar, wie sich der Lynnfield 2.66 GHz ohne HyperThreading schlägt – so wird speziell diese Taktfrequenz schließlich ohne HyperThreading erscheinen: Zwar verliert man in den Office- sowie den Video/Audio/Grafik-Benchmarks jeweils 5 Prozent Performance, gewinnt aber in den Spiele-Benchmarks 3 Prozent. Für Spieler erscheint somit die kleinste Lynnfield-Ausführung trotz des formellen Mankos in Form des Fehlens von HyperThreading sogar die günstigere CPU – eben weil das HyperThreading fehlt, was unter Spielen derzeit immer noch zumeist kontraproduktiv ist. Und bei einem Listenpreis von 196 Dollar kann man dann auch nicht meckern, hierfür dürften sich sicherlich preisgünstige und trotzdem enorm leistungsstarke Spielesysteme zusammenschrauben lassen.