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News des 22. Mai 2009

HT4U berichten über eine Radeon HD 4650 auf AGP seitens Gigabyte, welche der Hersteller in sein Portfolio aufgenommen hat. Allerdings wird die Karte nur mit DDR2-Speichern ausgestattet werden, was einen sehr niedrigen Speichertakt und damit einen erheblichen Performanceverlust gegenüber der regulären Radeon HD 4650 mit GDDR3-Speicher zur Folge haben wird. Insofern ist es wohl besser, auf die seitens PowerColor angekündigte Radeon HD 4670 auf AGP zu warten, hier gibt es (normalerweise) nur GDDR3-Versionen. Alternativ tun es natürlich auch die noch verfügbaren Angebote der Radeon HD 3850 auf AGP, diese Karte ist schließlich genauso schnell wie die Radeon HD 4670 (nur nicht so schön stromsparend wie letztere).

Zur neueren Mainstream-Lösung Radeon HD 4770 ist dagegen zu vermelden, daß es bei dieser erstaunlich wenig Entwicklung hin zu mehr herstellereigenen Karten gegeben hat – und dies obwohl der Launch nunmehr gut einen Monat her ist und der RV740-Chip selber sogar schon zu CeBIT-Zeiten für das Mobile-Segment angekündigt wurde. Interessant wären bei dieser Karte schließlich zum einen 1024-MB-Ausführungen und zum anderen Varianten mit anderer Kühllösung, welches es bei den anderen ATI-basierten Karten in Hülle und Fülle gibt. Der Grund für diese Zurückhaltung der Hersteller bezüglich neuer Radeon-HD-4770-Varianten dürfte wohl derselbe sein, welcher derzeit die mangelnde Verfügbarkeit dieser Karten verursacht: Es gibt wohl zu wenige RV740-Chips, daher lohnt es sich jetzt noch nicht, eigene Modelle aufzulegen. Dies gibt natürlich jenen Gerüchten Nahrung, welche von einer schlechten Ausbeute bei der 40nm-Fertigung sprechen – was dann auch die seitens ATI und nVidia noch für dieses Jahr geplanten weiteren 40nm-Chips behindern dürfte.

Golem berichten über erneut unschöne Preispraktiken seitens Intel: Danach soll der Prozessorenbauer laut der Aussage des nVidia-Chefs das Paket aus Atom-CPU und Chipsatz mit 25 Dollar deutlich günstiger anbieten als die Atom-CPU alleine mit 45 Dollar. Sollte dies so zutreffen (was allerdings derzeit nicht nachprüfbar ist), wäre dies mit Sicherheit wieder ein Fall für die EU-Wettbewerbshüter (und eigentlich auch für die US-Wettbewerbshüter, aber bei denen hat Intel offenbar "Bestandsschutz"). Schließlich wird somit der Wettbewerb der Chipsatz-Entwickler untereinander unmöglich gemacht, wenn Intel die einzelne Atom-CPU nur zu einem faktisch maßlos überhöhten Preis abgibt – welcher für den Gerätehersteller nur den Schluß zuläßt, gleich das Bundle aus Intel-CPU und Intel-Chipsatz zu nehmen.

Ob der Vorstoß von nVidia allerdings in diese Richtung geht, Intel ein weiteres Wettbewerbsverfahren anzuhängen, wäre auch wieder fraglich. nVidia und Intel streiten sich nun schon eine ganze Weile um diverse Dinge und es ist vielmehr zu erkennen, daß beide Seiten eher denn Material sammeln, um in einem letztlich alles beendendem Vergleich einen möglichst vorteilhaften Deal für sich selbst herauszuholen. Gerade nVidia kann man das Interesse an einem solchen Deal unterstellen, wenn man annimmt, daß der jetzige Grafikchip- und Chipsatz-Entwickler langfristig eventuell auch zum CPU-Entwickler werden will, wofür aufgrund der überall lauernden Patentminen zumindest das stillschweigende Einverständnis von Intel erforderlich wäre.

Bei Abuse.ch gibt es mal einen schönen Beitrag, der aufzeigt, wie eine Trojaner-Infektion ablaufen kann. Dieses läuft im konkreten Beispiel über mehrere Stufen und auch unter Mithilfe des Webnutzers ab, endet aber letztlich in einem infizierten System. An der konkreten Beschreibung des Infektionsablaufs kann man dann gut ablesen, wo die Ansätze für mögliche Gegenmaßnahmen zu finden sind: Zum einen geht es um die Sicherheit der Webseiten selber, welche die Webmaster bzw. Webseitenbetreiber zu gewährleisten haben. Zum anderen wird hier wiederum versucht, Schadcode als Update eines ansonsten nützlichen Tools zu tarnen, beliebt sind hierbei die Programme von Adobe (Flash, Shockwave) oder auch Video-Player und -Codecs.

Hier muß einfach beim Webnutzer ein gesundes Mißtrauen einziehen – generell sollte man solche Programmupdates immer nur manuell über die direkte Anwahl der Herstellerwebseite oder über eine eventuell vorhandene Autoupdate-Funktionalität der jeweiligen Tools aktualisieren, niemals aber über einfach so im Web angebotene Downloads. Alle anderen Maßnahmen sind dagegen letztlich nur Stückwerk: Die im konkreten Beispiel nur unzureichend gefälschte Adobe-Webseite (die URL in der Browserzeile verriet die Fälschung) läßt sich auch besser machen und daß das konkrete Beispiel nur unter dem Internet Explorer und nicht unter Alternativ-Browsern funktioniert, muß gar nichts sagen – auch für die alternativen Browser gibt es Sicherheitslücken und Programmierer, die dafür Schadcode schreiben.