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News des 13. Mai 2009

Bei Hexus hat man die erste 1000-MHz-Grafikkarte in Form der Sapphire Radeon HD 4890 Atomic im Test: Die Karte tritt mit Taktraten von 1000/2100 MHz an und ist daher ab Werk um 18 bzw. 8 Prozent übertaktet, im Schnitt reichte das für einen Performancegewinn von 13 Prozent gegenüber einer regulären Radeon HD 4890 aus. Viel entscheidender ist aber, daß damit die Performance einer (unübertakteten) GeForce GTX 275 erreicht und knapp übertroffen wurde – dies ist schließlich das eigentliche Ziel bei dieser Karte. Allerdings wird sich dies wohl zu teuer erkauft, denn die 1000-MHz-Karten von Sapphire und PowerColor sind bei um die 250 Euro zu erwarten, was doch deutlich teurer ist als eine GeForce GTX 275. Nichtsdestotrotz arbeiten die Grafikkartenhersteller schon an noch schnelleren Versionen – laut der FiringSquad will man den RV790-Chip sogar bis auf 1050 MHz Übertaktung ab Werk hinaufbringen.

Die Meldungen über eine Radeon HD 4770 auf AGP seitens PowerColor hörten sich zwar gut an, sind aber leider wohl nur das Produkt eines Schreibfehlers bei Amazon: In der englischen Ausgabe wird die PowerColor-Karte mit der Modellnummer 1A1-G000004992 noch als "AGP" tituliert, in der deutschen Ausgabe steht aber sehr eindeutig und mehrfach, daß es sich um eine gewöhnliche PCI-Express-Lösung handelt. Auf AGP will PowerColor wie bekannt noch eine Radeon HD 4670 herausbringen, neuere Karten mit dieser alten Schnittstelle sind dann aber nicht mehr in Planung. Der AGP-Nachrüstmarkt dürfte inzwischen doch stark geschrumpft sein und die noch existierenden AGP-Systeme weniger denn bei Spielern herumstehen.

Gemäß Fudzilla soll der nächstes Jahr im HighEnd-Bereich antretende Sechskern-Prozessor Gulftown seitens Intel erst einmal nur als Extreme Edition verfügbar sein, wahrscheinlich dürfte damit das Angebot auch nur auf ein einziges Modell beschränkt sein. Mehr als anderthalb Jahre nach dem Start der Nehalem-Prozessorenarchitektur wäre dies natürlich weiterhin etwas wenig – aber da AMD Intel in diesen HighEnd-Gefilden nach wie vor nicht unter Druck setzt, kann sich Intel diesen sehr gemächlichen Kurs problemlos leisten. Wirkliche Bewegung in den HighEnd-Markt dürfte wohl erst ab dem Jahr 2011 (!) kommen, wenn AMD seine eigene 32nm-Architektur "Bulldozer" vorstellt, deren Topmodelle auch im Desktop-Segment mehr als vier Rechenkerne anbieten sollen.

Nochmals Fudzilla berichten zu Intels kommenden Mainstream-Ausgabe der Nehalem-Prozessorenarchitektur "Lynnfield", daß bei diesem Prozessor nunmehr der Speichersupport offiziell auf DDR3/1333 festgelegt wurde – und damit besser als beim Core i7, welcher weiterhin bei (offiziell) DDR3/1066 bleibt. Im Übertaktungsbetrieb geht natürlich immer mehr (im Fall des Nehalem-Speichertakts sogar deutlich mehr), aber dieses liegt dann natürlich immer außerhalb der Garantie. Damit liegt der Lynnfield-Core wenigestens gleich zu den Phenom II Prozessoren, welche ebenfalls offiziell DDR3/1333 unterstützen – trotzdem erstaunlich, daß sich keiner der Prozessorenbauer angesichts der viel weiter gehenden Angebote der Speicherindustrie nicht zu einem höherwertigeren Speichersupport durchringen konnte.

Wie erwartet hat die Europäische Union Intel wegen Wettbewerbsverstößen zu einer hohen Geldstrafe von 1,06 Milliarden Euro verurteilt – wobei die Strafe durchaus noch höher hätte ausfallen können. Über eventuelle Auflagen gegen Intel ist derzeit nichts bekannt – fest steht aber schon, daß Intel in die Berufung gehen und sich der Fall somit doch noch hinziehen wird. Der größte Effekt des Urteils dürfte aber sowieso in der allgemeinen Wirkung auf die IT-Welt zu finden sein: Zukünftig werden sich Intel wie auch die Intel-Geschäftspartner sicherlich zweimal überlegen, Rabattklauseln mit expliziter Benachteiligung des Wettbewerbs auszuhandeln. Und wenn diese Praxis aufhört, wäre unabhängig einer Strafzahlung (die sowieso im EU-Haushalt verschwinden würde) viel erreicht.

Shortcuts: PC Perspective haben auf dem Larrabee-Die-Shot die Anzahl der Cores zu zählen versucht und kamen auf 32 Stück. Allerdings, so die Aussage von Intel, soll Larrabee in verschiedenen Versionen (mit wohl unterschiedlicher Anzahl an Cores) erscheinen – womit ergo weiterhin unklar ist, mit welcher Anzahl an Cores das Larrabee-Topmodell Ende des Jahres antreten wird. Gemäß HT4U hat Intel den Pentium E6300 (2.8 GHz, FSB1066) still und heimlich bereits am 10. Mai in seine Preisliste aufgenommen, der Listenpreis entspricht mit 84 Dollar dem Pentium E5400 (2.7 GHz, FSB800), welcher damit vom Listenpreis her natürlich uninteressant wird. In der Praxis kostet der Pentium E5400 aber immer noch runde 10 bis 15 Euro weniger – womöglich auch dadurch bedingt, daß es derzeit noch recht wenige Angebote zum Pentium E6300 gibt.