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News des 12. Mai 2009

Das BSN berichtet von deutlichen Problemen bei TSMC mit der 40nm-Fertigung, welche nun auch zu einer klaren Mißstimmung bei den Hauptabnehmern ATI und nVidia geführt haben. Die Ursache liegt offenbar in der Produktionsausbeute der 40nm-Fertigung, welche sowohl ATI als auch nVidia nicht ausreichend ist – dies könnte auch der Grund für die Verschiebung von RV870 und GT300 sein. TSMC ist daher unter Druck, bis zum Endes des Mai dieses Problem zu lösen, um eine belastbare 40nm-Volumenfertigung für die kommende Back-to-School-Season anbieten zu können, für welche die großen OEM-Deals teilweise schon zur Computex Anfang Juni abgeschlossen werden.

Expreview zeigen erste Bilder einer Single-PCB GeForce GTX 295 seitens Inno3D. Das vermutlich noch diesen Monat offiziell antretende neue Design dürfte für nVidia und seine Grafikkartenpartner in erster Linie günstiger zu fertigen sein, ansonsten ergibt sich für den Konsumenten kein Unterschied. Interessanterweise soll die Inno3D-Karte abweichend zu früheren Informationen nicht mit einem höheren Speichertakt antreten, es bleibt also bei den 1000 MHz der bisherigen GeForce GTX 295. Bislang war man noch davon ausgegangen, daß die Single-PCB-Ausführung der GeForce GTX 295 generell mit 1100 MHz Speichertakt antreten würde – möglicherweise bleibt dies auf einige Sondermodelle begrenzt, möglicherweise ist der höhere Speichertakt inzwischen aber auch komplett gestrichen.

Fudzilla vermelden zum 32nm-Nachfolger "Gulftown" des aktuellen Bloomfield-Cores (Core i7) der Nehalem-Prozessorenarchitektur, daß dieser nunmehr im zweiten Quartal 2010 und damit in rund einem Jahr antreten soll. Wie vorher schon bekannt wurde, wird der mit sechs Rechenkernen ausgestattete Gulftown-Core keine neuen Plattformen benötigen, funktioniert also auch weiterhin mit jetzt gekauften X58-Platinen (nach einem BIOS-Update). Laut Fudzilla will Intel aber erstaunlicherweise den offiziellen Speichersupport auch beim Gulftown-Core bei DDR3/1066 belassen – für das Jahr 2010 hört sich dies wirklich schwach an, die Möglichkeiten von DDR3-Speicher werden somit überhaupt nicht ausgenutzt.

Noch zu erwähnen wäre die Intel am Mittwoch durch die Europäische Union drohende wettbewerbsrechtliche Strafe, da diese unter Umständen eine Summe von mehreren Milliarden Euro erreichen könnte. Der Hintergrund ist der alte Vorwurf, Intel würde seine marktbeherrschende Stellung ausnutzen, um Kontrahenten durch unlautere Rabattsysteme aus dem Geschäft zu drängen. Darunter muß man sich nun aber nicht einen regulären Preiskrieg vorstellen, vielmehr soll Intel explizit Rabatte dafür gegeben haben, wenn Intel-Kunden den Wettbewerb (zumeist AMD) bewußt behindert haben (exakt hier ausgeführt) – und dies ist natürlich nicht mehr legal. Die Anzeichen sprechen nun dafür, daß die EU von der Schuld Intels überzeugt ist und eine hohe Strafe aussprechen wird.

Maximal kann dies dann bis zum einem Zehntel des Intel-Vorjahresumsatzes gehen, welcher 2008 bei immerhin 37,6 Milliarden Dollar lag, womit die maximale Strafe bei 3,76 Milliarden Dollar (runde 2,8 Milliarden Euro) liegen könnte. Möglicherweise kommen hier dann noch weitere Auflagen hinzu, welche ein solch unlauteres Rabattsystem in Zukunft verhindern sollen. Je nachdem, wie hart diese Auflagen formuliert und durchgesetzt werden, könnte dies für Intel sogar noch der viel unschönere Teil des Urteils werden. Aber natürlich dürfte sich Intel (wie auch bei Microsoft zu sehen) nicht so einfach mit dem Urteil zufriedengeben, sondern alle Rechtsmittel ausschöpfen – eine Verzögerung um ein vielleicht sogar ein paar Jahre ist faktisch vorprogrammiert.