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News des 5. Mai 2009

Gemäß Hardware-Infos soll nVidias kommender DirectX11-Chip GT300 über ein 512 Bit DDR Speicherinterface verfügen. Allerdings ist dies unserer Meinung nach keine Information aus irgendeiner realen Quelle, sondern schlicht eine Spekulation seitens Hardware-Infos: Denn wenn Hardware-Infos das BSN als "Mitbeschaffer der Information" angibt, das BSN wiederum Hardware-Infos als Quelle führt, dann dreht sich die Sache letztlich doch im Kreis und es gibt keine reale Quelle – hier sollte man ehrlicher zum Leser sein und nicht eine Spekulation als "exklusive Information" titulieren. Dabei ist die Annahme, daß der GT300-Chip über ein solches Speicherinterface verfügt, trotz des Vormarschs von GDDR5-Speicher sicherlich nicht verkehrt. Schließlich sind die Taktraten von GDDR5 nun auch noch nicht so hoch, daß man gleich an eine Halbierung des Speicherinterfaces denken könnte.

Zwischenlösungen wie ein 384 Bit DDR Interface wie beim G80-Chip wären zwar möglicherweise passend, allerdings müsste man dann bei der Speichermenge drauflegen: Da man mit 768 MB Grafikkartenspeicher einen optischen Wettbewerbsnachteil gegenüber den 1024-MB-Beschleunigern von ATI hätte, müsste man den Karten generell 1536 MB Speicher spendieren, was dann auch wieder ins Geld geht. Insofern läuft beim GT300-Chip ganz automatisch nichts unterhalb eines 448 Bit DDR Speicherinterfaces, damit kommt man zum einen auf die benötigte Speicherbandbreite und zum anderen den benötigten Speicherausbau (896 MB), um mit ATI optisch halbwegs mithalten zu können.

Und von da aus ist es nur ein kleiner Schritt hin zu einem 512 Bit DDR Speicherinterface – welches zwar mit GDDR5-Speicher betrieben enorme Bandbreiten ermöglicht (auf 2000 MHz Speichertakt immerhin 256 GB/sec), nVidia aber eben auch in die Lage versetzt, nicht gerade den allerschnellsten (und damit teuren) GDDR5-Speicher benutzen zu müssen. Zudem würde dieses breite Speicherinterface mit der durch GDDR5-Speicher entsprechend hohen Speicherbandbreite natürlich auch viel besser zur starken Zunahme der Hardware-Einheiten zwischen GT200- und GT300-Chip passen – wobei die Information über die angeblich 512 Shader-Einheiten des GT300-Chips aus der gleichen Quelle stammen und dementsprechend leider als genauso unsicher zu bewerten sind.

Wie HT4U berichten, gibt es auch zu einem K10-basierendem Athlon X2 7750 Prozessor eine Erfolgsmeldung beim Freischalten der ab Werk deaktivierten Rechenkerne mittels des ACC-Features des Mainboards. Allerdings stammt diese aus Fernost, bei Versuch seitens HT4U wollte das ganze dann nicht mehr funktionieren – so das hier daselbe gilt wie beim Freischalten des Phenom II X3: Reine Glückssache, ob es funktioniert. Ähnliches berichten Hardware-Infos zu dem noch nicht veröffentlichen Athlon II X3 405e auf Basis des 45nm K10-Kerns – auch hier war zumindest im Test eines Mainboard-Herstellers die Freischaltung des vierten Rechenkerns möglich.

Jener Athlon II X3 405e basiert wie gesagt auf dem 45nm K10-Kern, verfügt aber über keinen Level3-Cache. Bisher war noch nicht ganz klar, ob AMD diese Prozessoren aus der gewöhnlichen K10-Fertigung nimmt oder einen extra Core nur hierfür auflegt – gerade im CPU-Bereich vermeidet man die gern die Produktion von extra Cores und greift eher zu Hardware-Abspeckungen. Die aus dem CPU-Z Screenshot zu lesenden Daten deuten aber in Richtung eines extra Dies für diese K10-Prozessoren ohne Level3-Cache. Damit könnte AMD diese Prozessoren deutlich wirtschaftlicher fertigen und demzufolge auch preislich besser anbieten. Die K10-Prozessoren ohne Level3-Cache sollen wie bekannt noch im ersten Halbjahr als DualCore (Athlon X2 2xx), TripleCore (Athlon X3 3xx) und QuadCore (Athlon X4 6xx) in den Markt kommen.

Gerade letztere Modelle könnten mit günstigen Preisen Intel deutlich unter Druck setzen, da Intel derzeit keinerlei QuadCore-Modelle unterhalb von 163 Dollar Listenpreis im Angebot oder in konkreter Planung hat. Zudem steigen damit auch die Chancen, daß die K10-basierenden DualCore-Modelle ohne Level3-Cache ("Regor"-Core bzw. Atlon X2 2xx) eventuell als native DualCore-Modelle gefertigt werden, wie bisher teilweise schon spekuliert worden war. Erst mit dieser Maßnahme könnte AMD diese Prozessoren so günstig herstellen, daß damit auch der LowCost-Bereich in großen Stückzahlen wirtschaftlich belieferbar wäre. Bei den aktuellen DualCore-Prozessoren auf K10-Basis handelt es sich ja um teildeaktivierte QuadCores, deren niedrige Absatzpreise wohl nur darüber erklärbar sind, daß im deaktivierten Chipteil ein Fehler steckt und der Prozessor somit einen Buchwert von Null hat.

Mit der Freigabe des Windows 7 Release Candidate zum Download kann man nun erstmals einen Blick auf die von den Features her finale Fassung des kommenden neuen Microsoft-Betriebssystems werfen. Besonderes Interesse hatte dabei schon vorher der Windows-XP-Modus geweckt, welchen man sich allerdings extra ziehen muß. Mittels dieses Modus wird es möglich, Windows-XP-Programme auf einfachem Wege auch unter Windows 7 zu nutzen, die Programme werden dabei – trotz daß sie eigentlich in einer virtuellen Maschine laufen – unter Windows 7 ganz regulär eingebunden.

Damit kann der Benutzer eines entsprechend vorkonfigurierten Systems unter Umständen nicht einmal mitbekommen, daß er für ein bestimmtes Programm einen "Computer im Computer" (eine virtuelle Maschine) startet, in diesem Punkt macht die Virtualisierungs-Technologie einen gewaltigen Schritt nach vorn in Richtung Benutzerfreundlichkeit und damit Massentauglichkeit. Allerdings ist noch nicht alles Gold, was da glänzt: Als 3D-Hardware wird weiterhin eine S3 Trio Grafikkarte virtualisiert, womit jegliche Spieleaktivitäten in diesem virtuellen Windows XP flachfallen. Ein Bremspunkt für sicherlich auch, daß für den XP-Modus zwingend eine CPU mit Virtualisierungs-Beschleunigung benötigt wird (Intel VT bzw. AMD-V).

Bei AMDs Prozessoren ist diese (anscheinend) durchgehend bei allen Sockel-AM2-Prozessoren (und neuer) außer dem Sempron vorhanden, bei Intel sind dagegen reihenweise teilweise populärer CPUs im Markt, bei welchen Intels VT nicht mit an Bord ist. Zu nennen wären hier die Core 2 Duo E7x00 Serie oder auch die Core 2 Quad Q8x00 Serie, bei den noch kleineren CPU-Serien von Intel kann man VT generell vergessen. Daß der XP-Modus aber überhaupt Intels VT bzw. AMD-V benötigt, ist eher unverständlich, da Microsoft für seine Virtualisierung unter Windows 7 schlicht das eigene Virtual PC benutzt – welches als Standalone-Anwendung auch auf Prozessoren ohne direkte Virtualisierungs-Beschleunigung problemlos läuft. Für PC-Neukäufe ist dies sicherlich kaum Frage, aber beim reinen Wechsel auf Windows 7 wäre dieser Punkt zu beachten.